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0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
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Name passte zu ihm. Er klingt richtig männlich: Ganz so, wie er aussieht: zielbewusst, energisch, zuverlässig.
    »Miss Duncan«, fing Page plötzlich an, als er seine Kaffeetasse zurück auf das Tablett stellte, »wir müssen uns ausführlich unterhalten. Ich möchte Sie nicht etwa in eine Art seelischen Druck setzen, aber ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass es für Sie auf jeden Fall besser ist, wenn Sie uns vorbehaltlos die Wahrheit sagen. Sie müssen sich darüber klar sein, dass wir natürlich jedes ihrer Worte nachprüfen werden. Wenn Sie uns beschwindeln, kommt es bestimmt raus, und Sie schaden sich damit nur selber.«
    »Das ist mir vollkommen klar«, erwiderte Hilda. Sie empfand beinahe Eifer. Natürlich wollte sie die Polizei unterstützen. Das war doch ganz selbstverständlich. Sie würde versuchen, sich an jede winzige Einzelheit zu erinnern.
    »Fangen wir am besten bei dem Toten an«, schlug der Leutnant vor. »Sie kannten den Mann?«
    Hilda schüttelte überzeugt den Kopf.
    »Nein. Ich glaube nicht, dass ich ihn je zuvor gesehen habe. Jedenfalls nicht bewusst.«
    Page warf dem Sergeanten einen Blick zu, dessen Bedeutung Hilda nicht verstehen konnte.
    »Sie behaupten also«, sagte Page ohne dass sich der ruhige, sachliche Ausdruck seiner Stimme irgendwie geändert hätte. »Sie behaupten also, dass Sie den Toten nicht kennen?«
    Hilda nickte stumm.
    »Sie haben von dem Toten auch keine Post bekommen? Briefe oder dergleichen?«
    »Natürlich nicht. Ich kenne ihn doch nicht!«
    Page senkte den Kopf. Er holte tief Luft und atmete langsam aus. Seine nächste Frage lautete:
    »Miss Duncan, gibt es in Ihrem Leben einen Mann? Sind Sie verlobt? Tragen Sie sich mit der Absicht zu heiraten?«
    Hilda nickte.
    »Ja«, sagte sie arglos. »Wir haben uns noch nicht offiziell verlobt, aber das ist eigentlich nur eine Formsache. Es steht fest, dass wir heiraten werden. Übrigens ist es ein Polizist. Ich weiß nicht, ob sie ihn kennen: Johnny Palschewski. Er ist noch nicht lange bei der Polizei.«
    Wieder wechselten Page und Morgan jenen Blick, dessen Bedeutung sich Hilda nicht erklären konnte. Sam Page lehnte sich weit in seinem Stuhl zurück. Lange Zeit sah er Hilda Duncan nachdenklich an. Dann klappte er einen Aktendeckel auf und nahm einen Stapel Hochglanzfotos.
    »Kennen Sie diese Bilder, Miss Duncan?«
    Hilda nahm das Päckchen, drehte es herum und sah sich die erste Aufnahme an. Ein leiser Schrei entfuhr ihr, während ihr das Blut so heftig in die Wangen schoss, dass ihr Gesicht eine flammende Röte zeigte.
    Es waren Bilder von ihr. Darüber konnte es keinen Zweifel geben. Ihr Gesicht war deutlich zu erkennen. Die Bilder mussten im Badezimmer ihres Apartments gemacht worden sein.
    »Das - das ist doch unmöglich!«, rief sie erschrocken, zutiefst beschämt und empört zugleich. »Wer hat diese Fotos gemacht? Diese Aufnahmen müssen heimlich gemacht worden sein! Ich weiß nichts von solchen Bildern! Wer hat diese Aufnahmen gemacht?«
    »Miss Duncan«, sagte Sam Page mit einer sanften Mahnung in der Stimme, »die Fragen stellen wir! Sie behaupten also, dass Sie von der Existenz dieser Bilder bis zu diesem Augenblick nichts gewusst haben?«
    »Das behaupte ich nicht nur, das ist so!«, rief Hilda wütend. »Oh, diese Gemeinheit, diese widerliche, niederträchtige Gemeinheit!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Page unbeteiligt und legte die Bilder wieder in die Mappe. »Hier ist noch etwas anderes. Bevor ich es Ihnen zeige, möchte ich Ihnen, sagen, dass es keinen Sinn hätte, wenn Sie den Brief etwa zerreißen würden. Wir haben natürlich längst notariell beglaubigte Fotokopien davon angefertigt.«
    Er reichte ihr ein beschriebenes Blatt Papier über den Schreibtisch. Hilda nahm es und las. Die Schrift, unbeholfen und ungeübt, kannte sie. Aber der Text trieb ihr erneut das Blut in die Wangen.
    »Liebe Hilda, ich denke noch oft an die schönen Stunden, die wir miteinander verbrachten. Und ich freue mich noch an den schönen Bildern, die ich von Dir machen durfte. Wie ich höre, willst du jetzt einen richtigen Bullen heiraten. Das wäre aber doch sehr peinlich, wenn Dein Mann mal rauskriegt, dass ich mit Dir verlobt war und Deine Bilder noch habe. Deswegen dachte ich, dass du vielleicht die Bilder von mir kaufen möchtest. Ich würde dir den Film und alle Kopien selbstverständlich überlassen, wenn du mir ein günstiges Angebot machst. Ich werde Dich in den nächsten Tagen mal anrufen. Teo.«
    Hilda ließ

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