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0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zimmers, wo sich die Dunkelheit ballte und kein Licht hindrang. Deshalb bemerkte sie auch nicht die schmale Gestalt, die sich dort aus der Finsternis langsam hervorschälte.
    Es war eine Frau…
    Unhörbar näherte sie sich der ahnungslos und geschockt dastehenden Sheila. Das Gesicht der Frau zuckte. Sie ahnte, dass Sheila nicht mehr lange an sich halten würde, dann musste der Schrei einfach ihre Kehle verlassen, und das wollte die Frau auf jeden Fall verhindern.
    Der rechte Arm war schnell wie eine zustoßende Klapperschlange. Er wischte an Sheilas Wange vorbei, und die Hand presste sich genau im richtigen Augenblick auf die Lippen, so dass der Schrei die Kehle nicht verlassen konnte und erstickt wurde.
    Zum zweitenmal wurde Sheila überrascht. Diesmal allerdings auf eine andere Art und Weise. Sie kippte zudem nach hinten, als die Frau sie an sich zog. Wie ein willenloses Bündel blieb Sheila Conolly im Griff der Unbekannten hängen.
    Sekunden verstrichen. Sheila wehrte sich nicht. Sie hatte die Überraschung einfach noch nicht überwunden.
    Dann vernahm sie das leise, hämische Lachen dicht an ihrem Ohr, und einen Gedankenblitz später vernahm sie auch die zischende Stimme.
    »Rühr dich nicht, Sheila, sonst bist du verloren!«
    Sheila Conolly erlebte die dritte Überraschung an diesem Abend. Die Stimme machte sie verrückt. Ihr Innerstes befand sich plötzlich in einem wilden Aufruhr, denn diejenige, die sie festhielt und auch gesprochen hatte, kannte sie genau.
    Es war - Jane Collins!
    ***
    Meine Hände zitterten!
    Ich konnte es einfach nicht fassen, so dicht vor dem Ziel zu stehen. Wie lange hatte ich darauf gehofft und davon geträumt, etwas über mein Kreuz zu erfahren, das Geheimnis kennen zu lernen, und jetzt sollte es auf einmal klappen? So urplötzlich und ohne große Vorbereitungszeit?
    Für mich war es ein unwahrscheinliches Gefühl, etwas völlig anderes und Neues. Ich musste an mich halten, um das Buch nebst meinem Kreuz nicht fallen zu lassen.
    Fast hatte ich ein wenig Angst davor, weiterhin den alten Text zu lesen. Und man ließ mich auch nicht dazu kommen. Zwar griffen keine finsteren Mächte ein, aber ich spürte, wie sich innerhalb der Pyramide einiges veränderte.
    Und dann reagierte dieses seltsame Flugwesen so schnell, dass ich den Überblick verlor. Ich wusste nicht, wie ich aus der Höhle kam. Es waren ein Hauch, ein Streifen, ein huschender Schatten, die mich hinein in das Land katapultierten, wo ich weiterflog, einem Himmel entgegen, der keiner war, und Eindrücke wahrnahm, die mein Gehirn nicht fassen konnte.
    Ich sah leuchtende Farben, rotierende Spektren. In meinem Kopf rauschte das Blut so stark, dass ich das Gefühl hatte, der Schädel würde platzen, und im nächsten Augenblick befand ich mich ganz woanders.
    Es gab keinen Ruck, kein plötzliches Stehen bleiben, nur ein sanftes Gleiten, und als ich tief Luft holte, da stellte ich fest, dass sie anders schmeckte, nicht mehr so warm und drückend war, sondern ein wenig erfrischend. Sie roch sogar nach Salz und Meer. Ein kühler Wind fächerte in mein schweißnasses Gesicht.
    Wo kam der Wind her?
    Ich hob die Schultern und dachte an die Pyramide. Sie war verschwunden. Dieses seltsame magische Transportmittel hatte sich kurzerhand aufgelöst und mich allein und schutzlos gelassen.
    Nein, nicht ganz schutzlos. Ich besaß nach wie vor mein Kreuz, die Beretta und auch das Buch.
    Es dauerte seine Zeit, bis ich mich gefangen hatte und mit der neuen Lage einigermaßen vertraut war.
    Wo und in welcher Zeit ich gelandet war, konnte ich nicht sagen, nicht einmal ahnen, und doch glaubte ich nicht daran, in einer fremden Dimension zu stecken. Irgendwie hatte ich das Gefühl, auf der Erde zu sein.
    Dort, wo ich gelandet war, lag das Meer in der Nähe. Wenn ich nach vorn blickte, konnte ich einen blauen Streifen sehen, der fast mit dem Horizont verschmolz.
    Nicht weit davor sah ich das Grün hoher Bäume. Sie erinnerten mich an Palmen und Agaven. Die Bäume standen so dicht, dass sie einen Wald bildeten.
    Und dann hörte ich Stimmen. Sie klangen dort auf, wo sich der Wald befand. Es war ein lautes Schreien, dazwischen hörte ich ein Klatschen, und ich wollte zusehen, dass ich so rasch wie möglich Deckung fand.
    Das Gelände um mich herum war nicht flach, sondern etwas hügelig. Staubige Bodenpflanzen und höchstens kniehohes Gestrüpp bildeten die Vegetation. Die Erde war hart, trocken und hatte einen braungelben Schimmer angenommen.
    Nur einige

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