Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ehemaligen Detektivin gegeben, denn er hätte den Ripper bannen sollen.
    Nur - wie hatte er das erreichen sollen?
    All dies kam in Sheila wieder hoch, als sie auf Schrittlänge entfernt vor Jane Collins stand und dieser ins Gesicht schaute. Die ehemalige Detektivin zeigte sich auch von der Kleidung her verändert. Sie trug nicht mehr die modernen, schicken Sachen, sondern einen dunklen Anzug, der bei den herrschenden Lichtverhältnissen für Sheila in der Farbe unbestimmbar war. Er konnte schwarz, braun, blau oder auch violett sein. Sie wusste es nicht genau.
    »Hast du genug gesehen?« fragte Jane.
    »Ja, das habe ich.« Sheila hatte sich wieder ein wenig gefangen. Sie warf mit einer Kopfbewegung ihre langen Haare zurück und sammelte in der Zeit die Worte für die nächsten Fragen.
    »Was willst du, Jane? Weshalb bist du gekommen? Wenn du wieder zu uns zurückwillst…«
    Ein glucksendes, fast lautloses Lachen unterbrach Sheila. »Zurück, kleine Sheila? Niemals. Wohin soll ich denn zurückkehren? Zu diesem verdammten John Sinclair? Nein, ich habe andere Aufgaben, die mir Wikka gestellt hat, und ich werde die Aufgaben, so ich kann, erfüllen. Niemand wird mich daran hindern. Wer es versucht, der stirbt!«
    Sheila Conolly erschrak über die Worte. Nein, das war nicht mehr die alte Jane Collins von früher. Aus ihr sprach eine andere. Das Böse hatte von ihr Besitz ergriffen, und Sheilas kleine Hoffnung schmolz allmählich dahin. Auch sie musste sich wie John Sinclair damit abfinden, dass Jane nicht mehr dazugehörte.
    Das andere war vergessen, vorbei, nur noch Schnee von vorgestern. Sheila war lange genug mit Bill Conolly zusammen, um zu wissen, wie man reagieren musste, wenn man einem dämonischen Geschöpf gegenüberstand. Da war es wichtig, Zeit zu gewinnen, denn Dämonen und ähnliche Wesen besaßen die Eigenschaft, gern mit ihren Erfolgen anzugeben und zu prahlen. Wenn auch Jane Collins so reagierte, davon konnte Sheila ausgehen, wurden die Freunde draußen vielleicht misstrauisch und würden Sheila suchen.
    »Was gefällt dir denn so an Wikka?« fragte Sheila. »Sie ist doch nichts Besonderes.«
    »Nichts Besonderes?« Jane kreischte es fast. »Du wagst es, meine Königin zu beleidigen? Wikka ist absolut. Sie ist das Leben, das eigentliche Leben. Durch sie bin ich in die Gesetze der Hölle eingeweiht worden, kenne die schwarzmagischen Riten und habe die Hexerei studiert, die es auch heute noch gibt. Wikka kann mir alles geben, aber das wirst du nicht verstehen, es sei denn, du kommst auch noch in unseren Kreis. Das wäre natürlich etwas anderes.«
    Sheila zuckte hoch. »Nie!« rief sie, und ihre Augen schienen dabei in Flammen zu stehen. »Nie werde ich Eintritt in eure dämonischen Kreise finden, darauf gebe ich dir mein Wort!«
    Janes Zungenspitze fuhr über die Lippen. Sheila kam es vor, als würde eine Schlange aus dem Mund schauen. Jane widerte sie an. Sie hatte überhaupt keine Beziehung mehr zu der Detektivin. Vor ihr stand einfach eine Fremde, ein anderes Wesen.
    »Sage niemals nie, Sheila Conolly!« raunte Jane gefährlich leise. »Auf keinen Fall darfst du so reagieren. Irgendwann wird es auch dich treffen, glaube mir. Das Nie darf über deine Lippen nicht kommen. Du vergisst dabei unsere Stärke, denn wir nehmen uns, was wir wollen. Hast du gehört, kleine Sheila?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Zudem brauchst du nur auf deinen Sohn zu schauen. Ist er nicht herrlich hilflos? Der Satan würde sich freuen, ihn in seine Klauen zu bekommen. Wie schön war es für mich, wie ich vorhin dein Gesicht sah, als du Johnny entdecktest. Du hättest dich selbst sehen müssen. Wirklich unglaublich.«
    »Hör auf!« warnte Sheila.
    »Ja, das gefällt dir nicht. Ich merke es schon.« Jane rieb sich die Hände. Es hörte sich an, als würde Papier gegen Papier rascheln. »Aber wegen Johnny bin ich eigentlich nicht gekommen, noch nicht. Er kommt sicherlich später an die Reihe. Freunde von mir haben mich um einen großen Gefallen gebeten, den ich ihnen gern erfüllen will.«
    »Waren es Lady X und Lupina?«
    »Richtig, kleine Sheila.« Jane nickte. »Du kannst ja sogar denken. Alle Achtung. Ich habe von ihnen gehört, dass John Sinclair dabei ist, das Geheimnis seines Kreuzes zu erforschen. Das wäre, wie ich zugeben muss, sehr fatal. Und wir alle Schwarzblütler müssen in diesem Fall zusammenhalten und unsere eigenen Rivalitäten vergessen. Die Wahl ist auf mich gefallen. Ich soll es verhindern, und du wirst mir dabei

Weitere Kostenlose Bücher