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0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deiner Zeit sehr für die alte Geschichte interessiert, aber so ist es nun einmal. Es gibt Völker, die älter sind als das, aus dem ich stamme. Die Ägypter, die Babylonier, die Assyrer und noch weiter zurück die alten Atlanter.«
    Ich zuckte zusammen. »Was weißt du darüber?«
    »Kaum etwas, aber Hesekiel wusste es. Ich möchte nicht abschweifen, denn die alten Atlanter haben mit deinem Kreuz nichts zu tun. Sein Werdegang beginnt mit Hesekiel. Er ist der Erfinder des Kreuzes, und er hat, wie ich dir schon sagte, all sein Wissen darin vereinigt.«
    Ich senkte meinen Blick und schaute auf das Kreuz. Wunderbar sah es aus, und ich spürte, wie mir ein Schauer über den Rücken rann. Es war eine ungemein kostbare, wertvolle Arbeit. Erst jetzt, da ich von seinem Ursprung wusste, lernte ich es wirklich zu schätzen. Stolz erfüllte mich, dass ich, John Sinclair, der Erbe dieses Kreuzes war.
    Und vor mir lag ein Mann, der mir Näheres sagen konnte. Deshalb fragte ich weiter: »Kennst du auch das alte Buch, das ›Sieben Siegel der Magie‹ heißt? Dort soll das Geheimnis des Kreuzes ebenfalls aufgeführt worden sein.«
    »Ich kenne das Buch nicht, es ist aber möglich, dass es existiert. Vielleicht trage auch ich die Schuld daran, dass es so gekommen ist, denn ich habe Aufzeichnungen hinterlassen. In Tontafeln habe ich die Geheimnisse des Kreuzes aufgeschrieben. Sie werden gefunden und mit in das Buch genommen worden sein. Das ist aber später passiert. Diese Spur verläuft im Meer der Zeit.«
    Meer der Zeit…
    Wie sich das anhörte. So ungemein groß, so unfassbar, und ich schüttelte den Kopf, weil mein Geist es einfach nicht schaffte, dies aufzunehmen.
    »Ich will wieder bei Hesekiel beginnen«, unterbrach die Stimme des Makkabäers meine Gedanken. »Mir bleibt nicht mehr viel Zeit, denn du sollst alles wissen. Nur so kannst du den Kräften der Finsternis gegenübertreten.«
    »Ja, bitte…«
    »Der große Prophet Hesekiel wusste von den Ereignissen, die erst noch kommen würden, und er hatte starke Helfer, die ihm zur Seite standen und ihm alles sagten, damit er es niederschreiben konnte. Es waren die mächtigen Geister, die einst, am Beginn der Zeiten, mithalfen, das Böse in die ewige Finsternis zu stürzen. Es waren…«
    »Die Erzengel«, flüsterte ich ergriffen.
    »Genau, John Sinclair. Du hast recht. Es waren die Erzengel, die dem Propheten Hesekiel mit Rat und Tat zur Seite standen. Sie haben dafür gesorgt, dass er in die Zukunft schauen konnte. Sie wussten ja, was kommen würde, und sie haben es ihm gesagt, damit er die Menschheit warnen konnte. Sie gaben ihm das Wissen, und sie haben ihn entführt, so dass er Reisen in andere Länder und in andere Zeiten machen konnte. Er sah seltsame Wagen am Himmel, feuerspeiende Monstren, er sah Fremde aus der Ewigkeit, und er muss bis zum Schluss mit seinen vier Erzengeln in Kontakt gestanden haben, denn sie allein waren es, die auf dem Kreuz ihre Zeichen hinterlassen hatten. Michael, Raffael, Gabriel und Uriel. Diese vier Namen geben dem Kreuz die Kraft. Es sind die wichtigsten, und es war für Hesekiel einfach unausbleiblich, dass die Erzengel seine wichtigste Errungenschaft weihten. Sie haben ihm den Gefallen getan, das Kreuz ist durch sie geweiht worden. Allein die Tatsache, dass es ein Kreuz war, das ja erst später Bedeutung bekommen sollte, zeigt, wie sehr Hesekiel mit der Zukunft vertraut gewesen ist.«
    »Und die anderen Zeichen?« fragte ich.
    Der alte Mann, dessen Namen ich nicht einmal wusste, hob seinen mageren, zerschundenen Körper an. Ich stützte ihn ab, aber er wollte nicht liegen, sondern sitzen. Deshalb drückte ich ihn mit dem Rücken gegen einen hohen Felsen. So konnte er bleiben.
    »Dämonische Banner, Magie und Glaube, all das vereinigte sich in dem Kreuz zu einem kleinen Wunder. Hesekiel hat genau gewusst, was er tat. Er hat die Zeichen bewusst ausgesucht, so dass auch sie gegen die fremden Magien wirkten.«
    »Aber was muss man tun, damit es soweit kommt?« fragte ich.
    »Weißt du das nicht?«
    »Nein, ich…« Mein Kopfschütteln zeigte ihm an, wie verzweifelt ich war. »Lange habe ich versucht, hinter das Geheimnis zu kommen. Ich als Erbe, als der Sohn des Lichts, wie auch du mich bezeichnet hast, müsste es doch wissen.«
    »Das stimmt. Ich will es dir auch erklären, falls ich noch soviel Zeit habe, denn ich fühle bereits die Kälte des Todes an meinen Füßen. Und sie wird steigen…«
    »Um Himmels willen«, flüsterte ich. »Nicht

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