Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
knurrte Nadine. Die drei Männer zuckten zusammen, denn dieses Geräusch erinnerte an ein Fauchen.
    Bill und Suko beugten sich zu dem Tier hinab. Sie wollten es beruhigen, doch Nadine ließ dies nicht zu. Keinem gelang es, sie festzuhalten. Durch eine geschickte Körperdrehung entwischte sie ihnen und lief zum Haus hinüber.
    Wie ein Schatten huschte sie dabei dicht an der Hauswand entlang und blieb dort stehen, wo sich Johnnys Zimmer befand. Das hellgraue Rollo war in der Dunkelheit kaum auszumachen. Trotzdem erkannten die Männer, dass sich Nadine streckte. Sie hatte ihren Körper aufgerichtet und die Vorderpfoten auf die Fensterbank gelegt.
    »Was hat sie nur?« fragte Suko.
    »Wer befindet sich hinter dem Fenster?« wollte der Superintendent wissen.
    »Da schläft mein Sohn.«
    Sir James runzelte die Stirn. Er wollte etwas sagen, schluckte die Worte jedoch herunter. Dafür meinte Suko: »Sheila ist doch bei ihm, oder?«
    »Ja.« Bill nickte. Er schaute weiterhin zum Fenster, denn die Wölfin benahm sich in der Tat äußerst merkwürdig. Nun hatte sie ein besonderes Verhältnis zu Johnny. Sie war praktisch dessen Beschützer, und sie merkte genau, wenn Gefahr drohte.
    Sollte sich da etwa einiges zusammenbrauen, wovon Bill und die anderen keine Ahnung hatten?
    »Was ist los?« fragte Sir James. Er hatte bemerkt, dass mit dem Reporter etwas nicht stimmte.
    »Ich weiß es auch nicht genau…«
    »Du kannst ja mal nachsehen«, schlug Suko vor.
    Bill schaute ihn für einen Moment an. Dann nickte er entschlossen. »Das werde ich auch.«
    Sir James und der Inspektor schauten ihm nach, wie er über den Rasen in Richtung Terrasse schritt.
    Es gab praktisch zwei Terrassen. Eine befand sich direkt hinter der breiten Wohnzimmerscheibe, die andere auf dem Rasen.
    Bill Conolly brauchte sein Haus jedoch nicht zu betreten, denn im Rechteck der Tür erschien eine schlanke Gestalt. Ihr Körper malte sich deutlich vor dem Licht im Wohnraum ab. Sheila kam zurück.
    Auch Bill hatte seine Frau gesehen. Er blieb stehen, winkte und sagte: »Ich wollte soeben zu dir kommen. Du bist so lange weggeblieben. Wir haben uns bereits Sorgen gemacht.«
    Sheila kam ein paar Schritte näher. »Wieso?«
    Bill hob die Schultern. »Nun ja, man muss wirklich mit allem rechnen.«
    Vor ihm blieb Sheila stehen. »Ich war bei Johnny und habe nach ihm geschaut.«
    »Geht es ihm gut?«
    Sheila schluckte. Sie drehte den Kopf ein wenig zur Seite, bevor sie antwortete: »Ja, es ist alles in Ordnung, Bill.«
    Der Reporter atmete auf. »Dann bin ich froh.«
    Jetzt ruckte Sheilas Kopf herum. »Was ist los? Sollte es nicht so sein?«
    »Doch, doch. Aber Nadine hat sich so seltsam benommen, weißt du.«
    »Wie das?«
    Bill deutete auf das Fenster. »Sie ist dahingelaufen und hat sich auf ihre Hinterpfoten gestellt. Ich weiß auch nicht, ob sie am Rollo kratzen will…«
    »Ruf sie zurück, sofort!« verlangte Sheila und überraschte Bill mit dem Ton ihrer Worte.
    »He, was ist denn los?«
    »Ruf sie zurück, Bill!« Drohend klangen die Worte der blondhaarigen Frau.
    Erst jetzt stellte Bill Conolly fest, dass mit Sheila etwas nicht stimmte. Sie zeigte sich völlig verändert, irgendwie sprung- oder kampfbereit. Etwas musste vorgefallen sein.
    »Was ist denn passiert? Du bist so seltsam, Sheila.« Bill fasste nach den Schultern seiner Frau.
    »Nichts ist geschehen. Ich will nur, dass Nadine sich nicht einmischt. Johnny schläft, und er wird auch weiterhin seine Ruhe haben. Ist das klar?«
    »Natürlich. Deshalb brauchst du dich auch nicht so aufzuführen. Du hättest es ruhig in einem normalen Tonfall sagen können.«
    »Ich bin eben etwas nervös.«
    »Kein Wunder nach allem, was vorgefallen ist.«
    »Außerdem möchte ich Johnny heraushalten. Er soll auch nicht indirekt beteiligt sein.«
    »Klar, meine Liebe.« Bill nickte seiner Frau zu und machte sich auf den Weg, um Nadine zurückzuholen.
    Er wunderte sich über Sheila. Sie hatte sehr seltsam reagiert. Das kannte er von ihr kaum, nur dann, wenn sie unter Stress stand. Bill gab zu, dass die vergangenen Ereignisse nicht so leicht zu verkraften waren, vor allen Dingen nicht für eine Frau wie Sheila, die fast immer in ständiger Spannung und Angst lebte, denn dämonische Kräfte hatten oft genug brutal in ihr Leben eingegriffen. Bill schritt zwar weiter, er drehte sich jedoch um und schaute zurück.
    Sheila war nicht auf der Stelle stehen geblieben. Bill Conolly sah, dass sie Kurs auf Kara und Myxin nahm und neben

Weitere Kostenlose Bücher