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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen, wie groß deine Angst ist.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Jane, da hast du dich geirrt. Ich habe keine Angst vor dir.«
    »Vor mir vielleicht nicht, aber du hast trotzdem Angst. Um deine Freunde. Dabei denke ich besonders an die kleine Glenda, die ja ein guter Ersatz für mich ist, oder nicht?«
    Ich hatte geahnt, daß das Gespräch in die Richtung laufen würde und reagierte wütend. »Laß Glenda Perkins aus dem Spiel!«
    Sie schrie fast vor Lachen. Dabei öffnete sie den Mund, und ihr Gesicht verzerrte sich zur Fratze. »Da siehst du es, Geisterjäger. Du hast Angst um sie. Du buhlst um ihre Gunst. Ich wußte es doch, und ich weiß, wie man dich treffen kann.«
    »Sie hat nichts mit uns beiden zu tun!«
    »Nichts?« schrie mir die ehemalige Detektivin entgegen. »Wirklich nichts, John Sinclair? Es war doch Glenda Perkins, mit der du dich sehr intensiv und vorzüglich getröstet hast. Oder irre ich mich da, Geisterjäger?«
    Darauf hatte ich gewartet. Jetzt endlich ließ sie die Katze aus dem Sack. Sie vergaß nicht, daß ich mich einer anderen Person zugewandt hatte, obwohl ich frei gewesen war und mich keinerlei Zwänge einengten.
    Und sie würde ihren Haß an ihr auslassen, dessen war ich mir sicher.
    »Was hat es dir denn ausgemacht?« hielt ich ihr entgegen. »Du hast dich doch für Wikka entschieden, bist eine hervorragende Beute für sie geworden und befolgst nur noch ihre Befehle.«
    »Beute nicht, John, keine Beute.« Sie zog die Lippen auseinander und lachte teuflisch. »Ich bin eine Partnerin, sie akzeptiert mich, und wir stehen Seite an Seite, um den großen Vernichtungsfeldzug einzuleiten. Jetzt erst kann ich Gordon Schreiber verstehen, der damals mit ihr gekämpft hat. Auch ich habe die Faszination kennengelernt, die von Wikka ausgeht. Du solltest es dir überlegen, Geisterjäger. Wirf dein Kreuz fort und komme zu uns. Wir werden dich in Freuden aufnehmen, als Hahn im Korb des Hexenreigens. Ich kann dir den Himmel auf Erden versprechen, so daß du eine Schlampe wie Glenda Perkins vergißt…«
    Sie sprach noch weiter, erging sich in obszönen Bemerkungen, und in mir begann das Blut zu kochen. Mein Gesicht war starr, doch die Wangenmuskeln zuckten so sehr, daß es schon fast anfing zu schmerzen. Die Hände hatte ich zu Fäusten geballt, und ich erlebte eine tobende und kreischende Jane Collins vor mir auf dem Bildschirm, eine echte Hexe.
    »Bist du fertig?« schrie ich sie an.
    Verdammt, auch ich hatte keine Nerven wie Drahtseile, irgendwann riß bei mir ebenfalls der Faden.
    Sie stoppte ihre Tiraden tatsächlich, das Gesicht wurde wieder starr, und in ihre Augen trat abermals der kalte, erbarmungslose Glanz. »Deine Reaktion beweist mir, daß dir sehr viel an Glenda liegt. Ich merke schon, ihr beide paßt zusammen, aber denke immer daran, daß ich wie ein gezücktes Schwert unsichtbar über euren Köpfen schwebe und nur darauf warte, zuschlagen zu können.«
    »Genug geredet«, sagte ich hart. »Laß es endlich zu einer Entscheidung zwischen uns kommen. Sollte ich den Kampf verlieren, gut, dann kann ich nichts ändern. Sollte es aber…«
    »Nein, Geisterjäger, nicht so einfach«, erwiderte sie. »Ich weiß, daß es dir gelungen ist, mehr über dein Kreuz zu erfahren. Wir haben es leider nicht verhindern können, nicht Lady X, nicht Lupina und auch ich nicht, denn ich hatte zu viele Gegner vor mir. Ich wollte Karas Schwert haben, damit du nicht mehr zurückkommen konntest. Du hattest Glück gehabt, es ist mir nicht gelungen, aber wir haben längst nicht aufgegeben. Auch Lupina nicht, die nicht ihr eigenes Spiel treibt, sondern uns neutral gegenübersteht.«
    »Ist sie unsterblich?« fragte ich, denn ich wußte noch immer nicht, wieso Lupina, die Königin der Wölfe, leben konnte, obwohl ihr Lady X damals eine Garbe aus ihrer Silberkugel-MPi in den Rücken gejagt hatte. Auch ich hatte sie angeschossen, zwei Silberkugeln hatte sie von mir bekommen, als wir uns in Sarah Goldwyns Wohnung gegenüberstanden. Und Lupina lebte noch immer. Bisher hatte mir niemand Aufklärung darüber geben können, wieso dies der Fall war, vielleicht tat es Jane in ihrer Hochmütigkeit.
    Sie antwortete tatsächlich. »Lupina kann nur existieren, weil sie während ihres Todes noch eine Verbindung mit ihrem Sohn Orapul eingegangen ist. Sie und ihr Sohn sind eine Person, mehr brauchst du nicht zu wissen, aber du siehst, John Sinclair, daß die Dämonen allmählich so etwas wie unsterblich werden. Macht dir

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