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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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nehmt sie mit euch und gebt Sommerset folgenden Auftrag…«
    Gardener erinnerte sich nur noch undeutlich, dass Sommerset wie jeden Morgen mit dem Jungen des Millionärs Robert P. Stevenson zur Schule fahren, dann aber an einer bestimmten Stelle den Fahrer mit vorgehaltener Waffe zum Stoppen zwingen sollte, damit man dort den Jungen in Empfang nehmen und mit ihm das Weite suchen könne. Wie der weitere Plan der Gang aussah, wie man den Millionär erpressen und in den Besitz des Geldes kommen wollte, darüber hatte Albany nichts gesagt. Nur zu ein paar geheimnisvollen Andeutungen hatte er sich herabgelassen. Zu Bemerkungen wie: »Alles ist seit Langem und bestens vorbereitet, von einem Mann, von dem ihr noch hören werdet.«
    Für Gardener stand es von Anfang an fest, dass er nicht mitmachen würde. Auf Kidnapping stand die Todesstrafe. Und bisher hatte das FBI, die Bundespolizei, noch jeden Kidnapper erwischt und auf den elektrischen Stuhl gebracht. Gardener kannte die G-men, mit ihnen würde er sich auf keinen Fall anlegen.
    Heute morgen, Bill Houston und Sam Hawthorne waren längst nach New York abgeflogen, hatte sich Gardener in einem unbeobachteten Moment ans Telefon geschlichen. Viel Zeit blieb ihm nicht, denn noch am selben Abend sollte er mit den übrigen fünf Gangstern nach New York fliegen, um am nächsten Morgen die Kindesentführung über die Bühne zu bringen.
    Gardener, in der Hoffnung, als Kronzeuge gegen die Mitglieder seiner eigenen Gang aufzutreten, nachdem er sie ans Messer geliefert hatte, hatte die Nummer des FBI-Büros von Los Angeles gewählt. Es war zu folgendem Gespräch gekommen: »Fragen Sie mich jetzt nicht nach meinem Namen. Ich werde mich rechtzeitig unter dem Kennwort Kidnapping bei Ihnen melden. Was ich Ihnen jetzt zu sagen habe, ist schnell berichtet. Meine Gang, es sind außer mir sieben Männer, plant für morgen Vormittag in New York eine Kindesentführung. Zwei unserer Leute sind schon nach New York unterwegs. Die anderen fliegen heute Abend nach. Warum sich der Boss gerade einen Millionär in New York ausgesucht hat, den er erpressen will, weiß ich nicht. Jedenfalls sind wir…«
    »Um welchen Millionär handelt es sich, und wie lauten die Namen der übrigen Mitglieder Ihrer Gang«, kam eine sonore Stimme aus dem Hörer.
    Gardener hatte sekundenlang überlegt. Zu einer Antwort war er nicht mehr gekommen. Eine Faust war über seine Schulter gefahren, hatte ihm den Hörer aus der Hand gerissen und auf die Gabel geschmettert.
    »Dachte ich es mir doch«, fauchte Big Joe Giradello, »der Hund verpfeift unseren Plan. Jetzt ist es aus mir dir, old Boy.«
    Im Handumdrehen hatte Gardener Big Joe Giradello niedergeschlagen. Seine Handkante war genau auf Gardeners Schläfe gelandet.
    Und dann hatte für Gardener jene gnadenlose Jagd begonnen, bei der man ihn zuletzt von zwei Seiten gehetzt hatte.
    Die Gang und die Polizei waren hinter ihm her gewesen. Und der Gang war er in die Falle gegangen. Sie waren schlauer gewesen als er.
    Gardener wusste nicht, woher die Gangster von der Existenz seiner Blockhütte wussten. Aber es war jetzt auch gleichgültig, es lohnte sich nicht mehr, darüber nachzudenken.
    »Also, was hast du dem FBI alles erzählt?«, riss Albany den Gefesselten in die Wirklichkeit zurück. Albany fragte ruhig, obwohl viel für ihn und der Gang von dieser Frage abhing. Denn sollte Gardener Namen genannt haben, dann…
    Gardener schwieg.
    »Okay, du willst es nicht anders.«
    Albany stand auf und kam auf Gardener zu. In seiner Linken funkelte ein schmales Messer.
    »Du kennst unsere Methoden. Willst du nicht doch lieber reden?«
    »Ich habe keine Namen genannt. Wirklich nicht, Pete.« Gardener fing an zu wimmern. »Mir sind für einen Moment die Nerven durchgegangen. Ich weiß selbst nicht, was mit mir los war. Versucht es hoch einmal mit mir. Ich will gern die gefährlichste Rolle übernehmen bei unserem Coup. Ich habe auch den Namen des Millionärs nicht genannt. Das FBI weiß nichts weiter, als dass in New York ein Kind entführt werden soll. Aber das steht doch unserem Coup nicht im Wege. Bitte, Pete, versuch es noch einmal mit mir.«
    Die vier Gangster brachen in ein dröhnendes Gelächter aus.
    Am schnellsten erholte sich Albany von seiner Heiterkeit. Sonderbarerweise schien er Gardeners Worten Glauben zu schenken, was darauf beruhte, dass Big Joe Giradello das Gespräch zwischen Gardener und dem FBI vollständig mitgehört hatte.
    Giradello hatte somit bestätigen

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