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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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Tatsachen. Was ist mit dem Kerl, der vom Dach stürzte, als er mit mir kämpfte?«
    »Der Mann heißt Jack Spencer Morton. Er ist zweimal vorbestraft wegen schwerer Körperverletzung. Der Bursche stammt aus Philadelphia, hielt sich aber in den letzten Jahren meistens in New York auf. Von ihm führen gewisse Spuren zur Boola-Gang, die wir vor einem halben Jahr ziemlich komplett hinter Schloss und Riegel bringen konnten. Ich lasse dieser Seite der Angelegenheit noch nachgehen. Für mich steht fest, dass Morton zusammen mit dem Kerl, der sich mit dem Schlafrock-Trick absetzte, den Mord an Hollister verübt hat. Nachdem der Schuss gefallen war, kletterte Morton außen am Fenstersims entlang bis zum hinteren Zimmer, das leer war, weil Ward ja nicht zu Hause war. Der andere traute sich diese Kletterpartie entweder nicht zu, oder er rechnete von Anfang an damit, dass es ihm gelingen würde, durch die Tür und durchs Treppenhaus noch zu entwischen. Dafür, dass es zwei Mann gewesen sein müssen, spricht der Umstand, dass Hollister die Kugel ins Genick bekam.«
    »Das sehe ich nicht ein«, sagte ich. »Warum müssen es deshalb zwei Mann gewesen sein?«
    »Weil einer Hollister in ein Gespräch verwickeln musste, damit ihm der andere die Kugel ins Genick jagen konnte. Wenn es nur einer gewesen wäre, hätte Hollister die Kugel doch höchstwahrscheinlich von vorn bekommen. Gewöhnlich wendet man doch einem Besucher das Gesicht und nicht den Rücken zu.«
    »Na gut«, stimmte ich zu. »So kann es gewesen sein. Aber…«
    Ich sprach nicht zu Ende, denn das Telefon auf Rochalskys Schreibtisch klingelte. Der Lieutenant nahm den Hörer ab und meldete sich. Er sagte zweimal: »Ja, ja« und zum Schluss noch »Danke«, danach legte er den Hörer auf und machte eine zufriedene Geste.
    »Wie ich es Ihnen sagte, Cotton: Dieser Morton, der vom Dach stürzte, war der Mörder. Sie hatten uns ja seine Waffe übergeben. Unsere Ballistiker haben sie inzwischen untersucht: Es ist ganz zweifelsfrei die Waffe, mit der Hollister erschossen wurde.«
    »Na, immerhin«, brummte ich. »Dann haben wir einen Mord zwar nicht verhindern können, aber doch immerhin schon von zwei Mördern einen. Dass er vom Dach stürzte, erspart dem Staat die Kosten für die Hinrichtung.«
    »Klingt ein bisschen zynisch, stimmt aber«, nickte Phil und stand auf. »Für uns ist die Geschichte nicht mehr interessant, Lieutenant. Wir wurden gewarnt und versuchten, dem Mord zuvorzukommen. Das ist uns nicht gelungen, aber deshalb wird die Sache noch kein Fall für das FBI. Wir rufen Sie nächste Woche mal an, um zu hören, wie sich die Geschichte entwickelt hat.«
    »Aber Sie vergessen doch nicht, das Verbrecheralbum nach dem Bild des zweiten Mannes durchzublättern?«, bat Rochalsky. »Sie sind der Einzige, der ihn gesehen hat!«
    »Selbstverständlich suche ich Ihnen das Bild heraus - wenn es überhaupt in der Kartei vorhanden ist«, versprach Phil. »Aber das wird das Letzte sein, was wir in diesem Fall unternehmen. Der Fall liegt ganz und gar bei Ihnen, Lieutenant. So long…«
    ***
    In den nächsten vierzehn Tagen waren wir mit anderen Dingen beschäftigt. Es ist höchstens noch zu erwähnen, dass Phil noch in derselben Nacht das Bild des Mannes in unserer Kartei fand, der ihn mit Hollisters übergeworfenen Schlafrock genarrt hatte und dadurch entkommen konnte. Der Bursche hieß Raphaelo Stenazzi, wurde aber in Unterweltskreisen allgemein nur »Raff« genannt.
    Phil verständigte Lieutenant Rochalsky davon, dass er den Mann in der Kartei gefunden hatte, und gab ihm die Unterlagen, damit Rochalsky seine Fahndung ausschreiben lassen konnte. Da es kein direkter Fall für das FBI war, kümmerten wir uns nicht mehr weiter darum. Für uns war die Sache erledigt.
    Bis dann, ungefähr vierzehn Tage später, die Geschichte mit dem Flugzeug passierte. Phil und ich saßen im Office. Es war vormittags gegen halb elf, und wir besprachen gerade unser weiteres Vorgehen gegen eine kleine Bande von Jugendlichen, die Marihuana-Zigaretten verkauften und natürlich auch selbst rauchten. Da klingelte das Telefon.
    Ich nahm den Hörer und sagte: »Cotton.«
    »Guten Morgen, Jerry!«, tönte die Stimme von Mr. High durch die Leitung. »Kommen Sie doch bitte gleich mal mit Phil rüber in mein Büro.«
    »Okay, Chef! Wir kommen sofort.«
    Ich legte den Hörer auf und sagte zu Phil: »Komm, alter Junge! Der Chef will uns sofort sehen.«
    Phil maulte: »Das riecht nach irgendeinem Sonderauftrag.

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