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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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Davon bin ich gar nicht begeistert. Ich habe heute meinen faulen Tag.«
    »Wirst du alt, oder was ist mit dir los?«, spottete ich. »Mal hast du einen Pech-Tag, dann wieder deinen faulen Tag, wie soll das weitergehen?«
    »Keine Ahnung«, seufzte Phil. »Ich bin eben urlaubsreif.«
    Wir gingen hinüber zu Mr. High. Der Chef saß wie üblich hinter seinem Schreibtisch und schien noch mitten im Erledigen der eingegangenen Post zu sein, denn er hatte den Stapel von Briefen und Karten auf seinem Schreibtisch erst knapp zur Hälfte in den Kasten mit der Aufschrift Aus gelegt, während der Kasten Ein noch fast überquoll von Papieren.
    »Ich würde euch einen Platz anbieten«, sagte Mr. High, »wenn wir Zeit dazu hätten. Aber gerade die haben wir nicht.«
    Das hörte sich ja recht vielversprechend an. Ich warf Phil einen belustigten Blick zu. Wenn er seinen faulen Tag hatte, wie er sagte, würde er von dieser Ankündigung des Chefs nicht sonderlich erbaut sein. Er machte denn auch tatsächlich ein Gesicht, als hätte er in irgendetwas sehr Saures gebissen.
    »Ein Flugzeug ist abgestürzt«, fuhr der Chef fort, »westlich von Jamesburg, also im Staat New Jersey. Die Maschine kam von New York, und deshalb sollen ein paar New Yorker G-men an den Untersuchungen teilnehmen.«
    »Liegt denn ein Verbrechen vor?«, erkundigte ich mich.
    Der Chef zuckte die Achseln.
    »Darüber weiß man noch nichts. Es kann sein, dass es ein ganz gewöhnlicher Absturz war, also irgendein technisches Versagen. Es kann auch sein, dass ein Anschlag auf die Maschine verübt wurde. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass jemand eine Bombe in ein Flugzeug schmuggelt, um einen einzigen Passagier zu töten.«
    »Okay«, nickte ich. »Wir fahren sofort hin. Ich denke, dass wir in etwa zwei Stunden am Unfallort sein können, wenn wir schnell fahren.«
    Der Chef lächelte knapp.
    »Deswegen habe ich Ihnen diesen Auftrag gegeben. Ich weiß doch, wie gern Sie mit Ihrem Jaguar ein bisschen aufdrehen. Auf dem Highway hinab nach Südwesten werden Sie dazu reichlich Gelegenheit haben.«
    »Vielen Dank, Chef«, grinste ich. »Es gibt doch sicher eine Passagierliste?«
    »Das nehme ich an. Es wird Ihre Aufgabe sein, sie sich zu besorgen.«
    »Okay. Wir melden uns über den Sprechfunk und geben Ihnen den ersten Bericht, sobald wir uns umgesehen haben.«
    »Ja, bitte. Viel Glück!«
    »Danke, Chef. Komm, Phil!«
    Kaum hatten wir das Arbeitszimmer von Mr. High verlassen, da maulte mein Freund auch schon: »Das hast du von deiner verrückten Leidenschaft fürs schnelle Fahren! Sonst hätte der Chef vielleicht zwei andere hingeschickt. Jetzt können wir einen Tag damit 22 vertrödeln, die sicher meilenweit verstreuten Trümmer eines abgestürzten Flugzeugs zu untersuchen. Hoffentlich liegt die ganze Bescherung wenigstens nicht in einem bergigen Gelände. Ich bin keine Gämse.«
    »Steck dir eine Zigarette an und sei friedlich«, bat ich. »Jeder hat mal einen faulen Tag, aber deswegen brauchst du mir nicht die Ursache deiner Unlust in die Schuhe zu schieben.«
    »Entschuldige«, brummte Phil ein bisschen verlegen.
    Ich lachte und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    »Schon gut, alter Junge. Komm, wir holen unsere Mäntel aus dem Office! Um diese Jahreszeit weiß man nie, wie das Wetter in ein paar Stunden sein wird.«
    Wir machten uns also auf die Socken und gingen zurück in unser Office, um Mäntel und Hüte zu holen. Unterwegs fiel mir ein, dass es nützlich sein könnte, einen Fotoapparat mitzunehmen, damit wir für unseren abschließenden Bericht ein paar Aufnahmen machen konnten.
    »Ich hole eine Kamera aus der Waffenkammer«, sagte ich zu Phil. »Warte im Office auf mich! Ich komme gleich.«
    Er nickte, und ich drehte um. In unserer Waffenkammer werden nicht nur die Pistolen, Maschinenpistolen, Gewehre und Tränengasgranaten ausgegeben, sondern auch alle anderen Ausrüstungsgegenstände, die ein G-man bei seiner Arbeit gelegentlich braucht. Ich holte mir also den Fotoapparat und ging anschließend in unser Office. Als ich die Tür öffnete, legte Phil gerade den Telefonhörer aus der Hand.
    »Weißt du, wer angerufen hat?«, fragte er mich. Er sah ziemlich nachdenklich aus. Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung. Wer war es denn?«
    »Rochalsky.«
    »Und? Was wollte er?«
    »Ach, eigentlich wollte er uns nur die letzte Entwicklung im Mordfall Hollister mitteilen.«
    »Ist der Fall denn noch immer nicht abgeschlossen?«
    »Offenbar nicht«, erwiderte

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