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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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Phil. Wir nahmen unsere Mäntel, die Hüte und die Taschen mit den Schreibutensilien und verließen das Office. Unterwegs berichtete mir Phil von seinem telefonischen Gespräch mit Rochalsky.
    »Diesen Stenazzi, oder wie der Kerl heißt, der mich mit Hollisters Morgenmantel reinlegte, haben sie immer noch nicht. Der läuft immer noch frei herum.«
    »Ewig wird das auch nicht dauern. Irgendwann kriegen wir jeden.«
    »Sicher«, nickte Phil. »Aber das war es ja gar nicht, weshalb mich Rochalsky anrief. Also pass auf: Hollister saß ungefähr eine Stunde, bevor er ermordet wurde, in einer Kneipe in der 116th Street. Und weißt du, wer in seiner Gesellschaft war?«
    »Warum fragst du mich dauernd Dinge, die ich nicht wissen kann, da ich doch kein Hellseher bin? Nun rück schon mit der Sprache raus und mach es nicht so spannend!«
    »Also Hollister saß mit einem Mann zusammen, auf den die Beschreibung von Gus Ward zutrifft.«
    »Sieh mal an!«, sagte ich. »Also ist dieser Hollister eben doch nicht der blütenweiße, unbescholtene Bürger gewesen, für den er gehalten wurde.«
    »Anscheinend nicht«, bestätigte Phil. »Aber jetzt kommt das Verrückte an der Geschichte! Ward hatte sich den Magen verdorben und rannte alle paar Minuten aus dem Lokal hinaus zur Toilette. Manchmal hielt er sich dort eine ganze Viertelstunde auf.«
    »So interessant finde ich es nun wieder nicht. Warum soll ein Gangster sich nicht auch einmal den Magen verderben können?«
    »Sicher. Nur kamen gerade zu einer Zeit, als Ward wieder mal draußen war, Morton und Stenazzi herein, also die beiden Killer, die später Hollister umlegten. Die Kellner haben die beiden nach vorgelegten Bildern einwandfrei erkannt. Sie sagten aus, dass diese beiden Männer hereingekommen wären, an der Theke jeder ein Bier getrunken hätten und dann wieder verschwunden wären.«
    »Das war zu einer Zeit, als Ward wegen seines Magens wieder draußen war?«
    »Ja. Die Kellner erinnern sich genau daran, weil einer für Ward Tabletten besorgen musste.«
    »Dann können die beiden Killer Ward und Hollister also nicht zusammen gesehen haben?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Na schön, aber wenn sie die beiden nicht zusammen gesehen haben, wie konnten sie die beiden dann verwechseln?«
    »Verdammt!«, brummte Phil. »Du hast recht. Also hatten sie es doch nicht auf Ward abgesehen? Aber Ward saß doch mit Hollister zusammen, sie haben sich also gekannt! Was hatten sie miteinander zu tun? Ich will dir was sagen: Die Geschichte ist so undurchsichtig, dass ich heilfroh darüber bin, dass wir nichts mit diesem Fall zu tun haben.«
    »Da kann ich dir nur zustimmen«, sagte ich und schloss die Tür meines Wagens auf. Wir kletterten hinein und fuhren los.
    ***
    Die Gegend, in der das Flugzeug abgestürzt war, bestand zu zwei Dritteln aus Mischwald und zu einem Drittel aus welligem Präriegelände, durch das ein paar lange Drahtzäune liefen, die die Weiden gegeneinander abgrenzten. Nur dem Umstand, dass am Vormittag ein dichter Landregen niedergegangen war, konnte man es zuschreiben, dass die Trümmer der Maschine keinen Waldbrand verursacht hatten. Das Flugzeug war eine viermotorige Propellermaschine gewesen.
    Als wir ankamen, wimmelte es in der Gegend von uniformierten und zivilen Leuten. Die Uniformierten gehörten teils zur State Police von New Jersey, teils zur Highway-Patrol. Die Zivilisten innerhalb der Absperrung waren Sachverständige der Luftverkehrsgesellschaft, Beamte des Amtes für Flugsicherung oder gewöhnliche Detectives von den Kriminalabteilungen der benachbarten Städte. Die Zivilisten außerhalb der Absperrungen waren Neugierige aus allen Himmelsrichtungen. Und natürlich gab es ein paar Reporter, die mit ihren Fotoapparaten herumliefen und nach einem Polizisten suchten, der so freundlich war, sie durch die Absperrung zu lassen. Nur hatten sie damit kein Glück, denn es waren die strengsten Anweisungen ergangen.
    Wir stellten unseren Jaguar in eine Reihe mit sechs Fahrzeugen der Staatspolizei von New Jersey, stiegen aus und stapften durch das stellenweise fast kniehohe Gras auf dem weichen, sumpfigen Boden hinüber zu der Stelle, wo kräftige Männerarme an hastig aufgestellten Flaschenzügen zerrten, um ein großes Zelt hochzuziehen. Ein Captain der State Police führte hier die Oberaufsicht.
    »Hallo, Sir«, sagte Phil und tippte mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe. »Wir sind G-men aus New York. Das ist Jerry Cotton, ich heiße Phil

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