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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hieroglyphen auf dem Silberrand zu verschieben versuchte. Was sonst gelang, um das Amulett zum Leben zu erwecken und dabei auch schon bestimmte Wirkungen zu erzielen, klappte jetzt nicht! Die Hieroglyphen blieben unverrückbar fest im Metall!
    Zamorra gab ein ungnädiges Knurren von sich. Er sah Teri an. Sie verstand seine unausgesprochene Frage. Langsam schüttelte sie den Kopf. »Keine Chance. Die Sperre existiert noch. Jetzt aus der Nähe fühle ich sie.«
    Aber warum sprach dann das Amulett nicht auf diese Schwarze Magie an? »Dann eben mit Gewalt«, knurrte der Professor und trat bis an die andere Gangseite. Dann schleuderte er sich gegen die Wohnungstür. Es war wie im Film. Krachend flog sie schon beim ersten Ansturm nach innen auf.
    Im gleichen Moment fühlte sich Zamorra angegriffen…
    Der Chinese erkannte, daß er einen Fehler gemacht hatte. So, wie er über die magische Verbindung zwischen den beiden Dhyarra-Kristallen sehen konnte, vielleicht auch hören - ebenso konnten die drüben sehen und hören, was er tat.
    Wenn sie es richtig anstellten…
    Hören konnten sie ihn auf jeden Fall, das erkannte er an ihrer Reaktion. Und genau das war ein Fehler. Sein Fehler! Er zog Unbeteiligte in die Sache hinein!
    Nicht, daß ihn das dahingehend gestört hätte, daß er nun auch ihnen ans Leder gehen mußte. Menschenleben bedeuteten für die Dämonischen wenig. Aber er mußte jetzt seine Aufmerksamkeit teilen. Er mußte diese beiden zum Schweigen bringen, ehe sie aus dem »Sprechen« des Kristalles die richtigen Schlüsse ziehen konnten.
    Wer waren diese beiden Menschen überhaupt? Wie kamen sie in den Besitz des Kristalles?
    Hier war etwas faul. Sheng befürchtete, daß Zamorra ihm seinerseits eine Falle stellte. Denn Zamorra konnte nicht tot sein. Sheng überschätzte seine eigenen Kräfte keineswegs. Er war nicht so überheblich wie viele andere seines Blutes. Sheng wußte nur zu gut, aus welchen haarsträubenden Situationen Zamorra schon mit heiler Haut davongekommen war. Deshalb machte er sich keine Illusionen. Zamorra würde auch diesen Anschlag überstanden haben. Zugegeben: er mußte schwer angeschlagen sein.
    Der Dämon brach die Verbindung ab. Er wollte nicht wissen, wer jene beiden Fremden waren. Es reichte ihm zu wissen, daß er sie über den Kristall vernichten konnte. Doch nicht jetzt, in diesem Moment. Dazu benötigte er die Hilfe seiner sieben Diener. Aber verzettelte er sich dadurch nicht? Raubte er ihnen dadurch nicht Kräfte, die er für Zamorra und Ted Ewigk brauchte?
    Nein. Ted Ewigk hatte erst einmal genug mit der magischen Falle zu tun. Also konnte er sich zunächst einmal um die Fremden kümmern.
    Der Chinese suchte den Raum auf, in welchem seine sieben Helfer starr warteten.
    ***
    Gabrielle Raimond klammerte sich an ihren Mann. »Giles, was bedeutet das? Woher kommt diese Stimme?«
    Der Polizist sah sich vorsichtig um. Aber da war wirklich niemand außer ihnen. Trotzdem hatte eine Stimme nach Zamorra gefragt und dann gefaucht wie eine angreifende Raubkatze.
    Der blaue Kristall?
    Vorsichtig streckte Giles Raimond die Hand aus, tastete nach dem Stein. »Paß auf«, warnte Gabrielle.
    Giles paßte auf. Aber es geschah nichts. Der Kristall fühlte sich vollkommen normal an. Aber war da nicht etwas, das sich darin bewegte? Entschlossen nahm der Polizist den blauen Stein auf und hielt ihn vor die Augen.
    Er sah tatsächlich etwas.
    Ein Gesicht!
    Aber war das wirklich ein Gesicht? Was bedeuteten die senkrecht stehenden Augenschlitze? Und die Stirn…
    Da war es schon vorbei, ehe er sich Einzelheiten einprägen konnte. Im gleichen Moment schwand auch das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden.
    Er ließ den Stein fallen wie ein glühendes Stück Kohle. »Das ist ja wie zu Zeiten des alten Leonardo!« platzte es aus ihm heraus.
    »Sonst fällt dir dazu nichts ein? Den hat doch vor tausend Jahren der Teufel geholt!« hielt ihm Gabrielle entgegen. »Und wie kommst du auf den? Stammt der Stein etwa vom Schloß?«
    Er nickte und verbesserte nicht einmal ihre falsche Zeitangabe. Stumm sah er sie an, dann wieder den blauen Kristall, der am Boden lag.
    »Was hast du denn gesehen, Giles?«
    Er erzählte es ihr. Gabrielle schüttelte den Kopf. »Eine Einbildung«, vermutete sie. »Der Kristall ist mehrfach geschliffen. Er hat dein Gesicht gespiegelt und verzerrt…«
    »Das war kein Spiegelbild«, wehrte Giles ab. »Das war Zauberei. Verflixt, und nach dem, was oben auf dem Schloß heute nacht passiert

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