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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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des Gewehrschlosses klang überlaut. Der Mann richtete die Waffe neu ein.
    Jäh begriff Zamorra, daß das kein normaler Wildwest-Film war. Ein böser Zauber mußte sie in das Gerät, in diesen Streifen verbannt haben. Und da sollte sie erschossen werden!
    Keine Sekunde lang zweifelte Zamorra daran, daß sie wirklich starb, wenn sie im Film erschossen wurde. Ansonsten hätte das Zauberwerk keinen Sinn. Aber wie sollte er ihr helfen? Er wußte ja nicht einmal, auf welche Weise sie ins Fernsehen gekommen war!
    Er schleuderte das Amulett. Es flog in die Mattscheibe. Mit einem dumpfen Knall implodierte das Gerät. Der Sog zerrte an Zamorra, dann war er vorbei. Rauchwolken und Flammen stiegen auf.
    Und da raste etwas aus dem Gerät heraus.
    Es flog ihm förmlich entgegen, schleuderte ihn beim Zusammenprall durch das Zimmer.
    Krachend landeten zwei Körper auf dem Sofa.
    ***
    Ted Ewigk ließ die Schockwaffe sinken, die er vorsichtshalber gehoben hatte. Es bestand keine Gefahr.
    Der Körper, der aus dem Fernsehgerät gejagt kam, war Nicole.
    Instinktiv hatte Zamorra mit seiner Entscheidung, das Gerät zu zerstören, das Richtige getan und jene Pseudowelt aufgelöst. Demzufolge hatte Nicole auch nicht erschossen werden können.
    »He, langsam«, murmelte Zamorra. »Willst du mich erdrücken?«
    Nicole starrte ihm direkt in die Augen, brauchte einige Sekunden, um sich zu orientieren, und lächelte dann. »Glaubst du mir jetzt, daß ich auf dich fliege?« fragte sie.
    Zamorra kam nicht zu einer Antwort, weil sie ihn mit einem Kuß daran hinderte. Dann endlich gab sie ihn frei und half ihm, sich von Teds Sofa zu erheben.
    »Ihr habt die Falle also geknackt«, sagte sie.
    »Keine schwarzmagische Ausstrahlung mehr«, sagte die Druidin. »Ich glaube, die gegnerische Kraft ist erloschen. Verbraucht. Oder so etwas in dieser Art.«
    Kopfschüttelnd betrachtete Ted Ewigk die Verwüstung um sich herum. »Wie wäre es«, sagte er, »wenn mir mal jemand beim Aufräumen helfen würde? Nebenbei können wir uns gegenseitig erzählen, was los war. Bier und Fruchtsäfte stehen im Kühlschrank.«
    Sie folgten der Aufforderung ebenso wie der Einladung.
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Nicole schließlich.
    »Andersherum: Wie stark ist der Gegner?« fragte Zamorra. »Wir müssen versuchen festzustellen, wie stark er ist, welche Kräfte er einsetzen kann und woher er kommt. Wo seine Ausgangsbasis ist. Und in welchem Rhythmus er zuschlägt. Will er uns nur warnen oder töten?«
    »Das dürfte ziemlich offensichtlich sein«, sagte Nicole. »Die Sache mit diesem Western-Saloon war ziemlich tödlich. Ich frage mich, wie das zustandekam.«
    Ted wedelte mit der Programmzeitschrift. »Im Fernsehen lief ein Western. Das Ding war an, und die Magie schleuderte dich in die ablaufende Handlung.«
    »Das habe ich inzwischen auch begriffen«, gab Nicole kühl zurück. »Der Vorgang als solcher bleibt mir trotzdem unerklärlich.«
    »Die Falle schlug für jeden von uns anders zu«, sagte Zamorra. »Für jeden in einer Form, in der er nicht damit rechnete. Damit muß sich diese magische Kraft auf jeden von uns eingestellt haben. Nur Teri blieb verschont.«
    »Vermutlich schützte mich meine Druidenkraft«, sagte sie.
    »Das wird es sein. Daraus schließe ich aber, daß diesmal kein Dhyarra-Kristall eingesetzt wurde. Deine Druidenkraft hätte dir dann nichts genützt.«
    »Dann muß der Dämon trotzdem erhebliche Kräfte besitzen. Er kann nicht den unteren Klassen angehören, muß in der Rangfolge ziemlich weit oben angesiedelt sein.«
    »Vielleicht«, gab Nicole zu bedenken, »kennen wir Sheng unter einem anderen Namen.«
    Zamorra glaubte nicht so recht daran. Er versuchte, einen Punkt zu finden, an dem er einhaken konnte. Aber in dem ganzen Geschehen gab es nicht viel. Es würde schwierig sein, Sheng wirklich zu finden. »Wir sind ein wenig zu spät gekommen. Wenn wir ihn erwischt hätten, als er die Falle aufbaute…«
    »Legen wir eine kleine Erholungspause ein«, schlug Ted Ewigk vor. »Im Laufe der Zeit kommen wir vielleicht auf die richtige Idee. Jetzt krampfhaft zu überlegen, bringt nicht viel. Wir drehen uns dann nur im Kreis.«
    »Das ist eine Idee. Laßt uns einen Einkaufsbummel machen«, schlug Nicole vor.
    »Das mußte ja kommen«, murmelte Zamorra. Aber wie sollte er Nicole davon abhalten?
    Wenig später trug der Lift die vier Personen nach unten. Vor Zamorras Brust hing das Amulett.
    Kaum merklich verschob sich eines der Schriftzeichen auf dem

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