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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefühl, sich jeden Augenblick verwandeln zu müssen.
    Lester sprach mit sich selbst. Er wollte seine Stimme hören. »Ja, ich werde es packen. Ich schaffe es. Ich mache sie fertig, alle. Keiner kommt gegen mich an – keiner…«
    Er lauschte den Worten nach und stellte fest, daß die Stimme anders geklungen hatte als früher.
    Rauher, nicht mehr so menschlich…
    Lester war sicher, daß das Tier schon sehr bald in ihm zum Durchbruch kommen würde.
    Als ihn ein Schatten überholte, wandte er nur kurz den Kopf und lächelte dann.
    Luparo war da. Seine Mutter hatte ihn zur Unterstützung geschickt, damit er ihm half.
    Dann traf ihn das Licht. Wie ein Hauch verschwand der Wolf im Nebel, und Lester blieb stehen.
    Der Lampenstrahl fiel direkt in sein Gesicht, was ihm überhaupt nicht paßte.
    »Ach, du bist es«, sagte eine bekannte Stimme. Der Mann vor ihm gehörte zu der internen Wachmannschaft. »Du kommst spät, Lester.«
    »Der Nebel.«
    »Okay, ich gehe dann rein. Die anderen warten.«
    »Ja, ja, ich bin gleich da.«
    Wie immer hatten sie vor dem offiziellen Dienstantritt eine kurze Besprechung. Lester del Roy leitete sie. Am heutigen Tage hätte er gern darauf verzichtet. Leider ließ sich das nicht machen. Das Protokoll mußte eingehalten werden.
    Er schwitzte plötzlich. Der Mitarbeiter hatte ihn allein gelassen.
    Neben der Eingangstür, über der eine trübe Lampe brannte und auch das Auge einer Kamera verbarg, blieb er stehen und lehnte sich an die Wand. Lester brauchte ein paar Sekunden Ruhe, er mußte versuchen, seinen Trieb zu bremsen, erst wenn die Besprechung vorbei war, konnte er sich voll auf die Vernichtung konzentrieren.
    Er schaffte es.
    Allmählich ging es ihm wieder besser. Er löste sich von der Wand, drehte sich um und schlüpfte durch die offenstehende Tür. Dahinter nahm ihn ein düsterer Flur auf. Ziemlich eng, hinzu kam die steile Wendeltreppe, die nach oben führte. Der nackte Stein der Mauer hielt selbst den stärksten Granaten stand. Im Sommer konservierte er die Kühle, im Winter die Wärme.
    Als er die Hälfte der Treppe hinter sich gebracht hatte, warf er noch einen Blick zurück.
    Wie ein Geist, so lautlos huschte der Schatten des Tieres in den Flur. Luparo kam!
    Lester del Roy zuckte zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet, aber Luparo blieb am Fuß der Treppe hocken, hatte nur seinen Kopf in den Nacken gelegt und beobachtete den Mann aus kalten, grausamen Raubtieraugen.
    Eine kalte Welle kroch über den Rücken des Mannes. Er hatte das Gefühl, daß ihm die Königin der Wölfe nicht traute. Sie schickte ihren Sohn, um ihn unter Kontrolle zu haben.
    Lester hoffte nur, daß Luparo nicht von den Männern der Wache gesehen worden war, denn was das Kameraauge erfaßte, sahen die Leute auf mehreren Monitoren.
    Vielleicht bemerkten sie auch nichts, denn der Nebel lag draußen sehr dick.
    Lester ging weiter, erreichte eine Tür, die verschlossen war und zu der er den passenden Schlüssel besaß. Er drehte ihn im Schloß, stieß die Tür auf und erreichte einen nüchtern eingerichteten Gang. Bevor er die Tür wieder schloß, schaute er sich noch einmal um.
    Luparo hetzte heran.
    Er war ungeheim schnell und schlüpfte durch den Spalt zwischen Tür und Fassung.
    Del Roy schaute auf das Tier. Er hatte sich hingesetzt, und da vernahm er bereits die Stimme seiner Herrin.
    Luparo wird dafür sorgen, daß alles glattgeht.
    Lester del Roy erwiderte nichts. Schnurstracks schritt er auf ein Zimmer zu, aus dem die Stimmen kamen.
    Sechs Leute waren in dem Raum versammelt. Burschen wie er, knallhart ausgebildet, die interne Wachmannschaft der Queen.
    Die Augenpaare richteten sich auf den eintretenden Mann. Lester versuchte zu lächeln, während über seinen Rücken kalte und heiße Schauer liefen. Zudem mußte er sich bereits auf seine nächsten Sätze konzentrieren, der Ablauf des genauen Plans durfte nicht verzögert werden.
    Er entschuldigte sich zuvor für die Verspätung. Man hatte Verständnis. Dann stellte er die Anwesenheitsliste zusammen. Niemand vom Wachpersonal fehlte.
    Es lief also bestens.
    Wieder wurden Zweiergruppen eingeteilt. Es waren immer die gleichen Leute, die Streife gingen. Vor den Monitoren blieb Lester del Roy zurück. Er hatte die Gesamtbewachung zu verantworten.
    Auch in der näheren Umgebung der Queen beobachteten versteckt angebrachte Kameraaugen die einzelnen Gänge, Flure und Treppen.
    In die königlichen Gemächer selbst durfte niemand eindringen.
    »Die Streifen klar?«

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