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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute sich nicht um. Sie wollte nicht wissen, wie weit das Untier nur noch entfernt war, sie riß ein Bein hoch, schlug es über den Zaun und ließ sich nach vorn fallen.
    Der Aufprall schüttelte sie durch. Sie schrie, glaubte verloren zu sein, doch sie hatte Glück im Unglück gehabt.
    Kay war nicht direkt auf den Boden gefallen, sondern in hoch wachsendes Unterholz, in das der Wind zudem noch Laub hineingeweht hatte, so daß ihr Aufschlag gedämpft wurde.
    Kay Windsor hatte soviel Schwung, daß sie noch überschlug, ihre Hände in den Boden krallte, dann jedoch sofort auf die Füße sprang und zurückschaute.
    Das Monstrum war am Zaun.
    Und nicht nur das. Es kletterte bereits darüber hinweg, denn so leicht gab diese schreckliche Mutation nicht auf.
    Sie mußte weg.
    Jede Sekunde, die sie zögerte, konnte ihr das Leben kosten.
    Und wieder rannte sie in den Wald. Nur befand sich Kay diesmal innerhalb des Geländes, in dem sommertags die Tiere frei herumliefen.
    Diese Gefahr kam noch hinzu.
    Das wußte sie nicht, daran dachte sie nicht…
    Hinter ihr holte das Monstrum auf. Grün schillerten die Totenköpfe an der Kette.
    Sie lag auch nicht mehr auf den Schultern des Mannes, sondern hatte leicht abgehoben und lag wie ein Rettungsring um seinem Hals.
    Kays Beine bewegten sich automatisch. Sie merkte kaum noch, daß sie lief, und sie stellte auch nicht fest, wohin sie rannte. Erst als der Wald lichter wurde, schaute sie wieder auf.
    Ein kleiner Abhang. Sie fiel und rutschte ihn hinunter, wirbelte Blätter hoch, die sie wie Schmetterlinge umwehten. Hinter dem Abhang lag eine Straße.
    Drei Dinge nahm sie trotz ihrer Angst noch wahr.
    Einen Wagen und zwei gewaltige Tiere.
    Löwen!
    Sie schrie ihre Panik hinaus, warf sich herum und rannte auf der Straße weiter…
    ***
    Wir hatten keine Ahnung, woher die Frau so plötzlich gekommen war, wir wunderten uns auch nicht über ihre Stewardessen-Uniform, uns war nur klar, daß wir sie retten mußten, denn sonst wurde sie ein Opfer der Löwen.
    Die Frau steckte voller Panik. Sie hatte überhaupt nicht geschaut, vielleicht wußte sie nicht einmal, daß sich zwei Helfer in der Nähe befanden. Sie rannte ungehindert weiter, obwohl sie fast am Ende ihrer Kräfte war.
    »Fahr los!« schrie Suko.
    Der Bentley rollte an.
    Auch die Löwen hatte es nicht auf ihren Plätzen gehalten. Die Frau konnte ihnen nicht entkommen, und wie in ihrer Heimat Afrika jagten sie das Wild und trieben es in die Enge.
    Wir kamen zu spät.
    Der Bentley hatte erst die Hälfte der Distanz zwischen uns und ihr zurückgelegt, als die Löwen ihr Opfer bereits erreicht hatten. Das Männchen sprang, es wuchtete seinen Körper vom Boden ab, und plötzlich war die Frau nicht mehr zu sehen. Dafür hörten wir ihren kreischenden Angstschrei, und im nächsten Augenblick sahen wir nichts mehr von ihr, weil sie unter dem Körper des Löwen begraben lag.
    Suko stieß einen Fluch aus. Auch mein Magen krampfte sich zusammen.
    Die Frau hatte keine Chance, die Löwen würden kurzen Prozeß mit ihr machen, und wir waren zu spät gekommen.
    Wir hatten ihr nicht helfen können.
    In den Sekundenbruchteilen, die uns bis zum öffnen der Türen blieben, dachte ich daran, was ich alles schon über Löwen wußte. In manchen Fernsehberichten hatte ich gesehen, wie diese herrlich anzusehenden Tiere ihre Opfer zerrissen, aber noch nie war gezeigt worden, wie der Löwe einen Menschen tötete.
    Ein Gewehr hatten wir nicht, aber unsere Pistolen. Doch würden diese Kugeln gegen die beiden Könige der Wüste überhaupt nichts ausrichten können?
    Wir legten auf die Tiere an. Ich hätte sie lieber geschont, aber es gab keine andere Chance.
    Da sah ich das Unglaubliche.
    Der Löwe tötete die Frau nicht. Wie die Katze ihr Junges, so hielt er die Frau in seinem Maul und drehte sich um. Sein Opfer rührte sich nicht, wahrscheinlich war es bewußtlos geworden.
    Suko und ich standen neben den offenen Türen, während die Löwin sich neben ihrem Gatten aufhielt. Wir zögerten beide, die Stecher unserer Waffen durchzuziehen, denn wenn wir jetzt schossen, konnte der Löwe in einer wilden, unkontrollierten Reaktion zubeißen, und alles war verloren.
    Beide Parteien rührten sich nicht, bis wir hinter uns ein seltsames Rascheln vernahmen. Es hörte sich an, als würde jemand durch Laub schleichen.
    »John, da kommt einer«, hauchte der Chinese.
    Ich traute mich nicht zu bewegen. Als ich jedoch sah, daß Suko seinen Kopf bewegte, machte ich es ihm

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