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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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etwas knapp. Ich behielt jedoch die Übersicht, vollführte einen Side-Step und riss dabei einen linken Haken hoch, der aber ins Leere ging. Auch Flasher war zur Seite ausgewichen, sodass wir uns jetzt genau gegenüberstanden.
    Wild schlagend ging er auf mich los. Offenbar war ihm die Situation jetzt nicht mehr geheuer. Er begann die Nerven zu verlieren, keilte um sich, ohne mich zu treffen, sprang dann plötzlich einen Schritt zurück und riss eine kleine versilberte Pistole aus der Hüfttasche. Noch während der Lauf sich auf meinen Bauch richtete, sah ich, wie Flasher mit dem Daumen den Sicherungsflügel zurückschob.
    Es war anzunehmen, das der Mörder die Pistole durchgeladen hatte, das heißt, dass eine Kugel aus dem Magazin bereits in den Lauf befördert worden war. Also brauchte Flasher nur noch den Finger zu krümmen.
    Obwohl die Waffe eher einer Damenpistole glich, als dass man sie eine gefährliche Waffe hätte nennen können, musste die Kugel auf diese kurze Entfernung tödlich sein.
    Flasher kam nicht mehr dazu, den Finger zu krümmen.
    Ein Schuss peitschte auf, Flasher wurde durch die Wucht der Kugel herumgewirbelt, die Pistole glitt aus seiner Hand und fiel mit einem leisen, dumpfen Ton auf den Teppich. Flasher strauchelte, knickte dann in den Knien ein und fiel schließlich gegen einen der Sessel, die die Stechpalme umgaben.
    Er lag so, dass ich nur seinen Rücken sehen konnte, auch sein knochiger Schädel mit dem kurz geschorenen Haar war mir abgewandt.
    »Uff«, sagte Phil, »das war knapp.«
    Mein Kollege steckte seine Smith & Wesson 38er Special in das Schulterhalfter zurück und ließ sich in einen der Sessel fallen. Ich fuhr mir mit beiden Händen über das Gesicht, nahm meinen Hut, der mir bei dem Salto entfallen war, vom Boden auf und stülpte ihn auf den Kopf.
    Walter Stein trat durch die Haustür. In der rechten hielt er seine Pistole. Als er Pestanazo und Flasher sah, blickte er sekundenlang auf die Pistole in seiner Hand, schob sie dann mit einem Seufzer in das Schulterhalfter und sagte: »Hat lange gedauert, aber einmal kommt jeder dran. Wie hat sich denn die Sache abgespielt?«
    Phil erklärte es ihm mit wenigen Worten.
    »Tot?« Walter zeigte auf Flasher.
    Phil öffnete gerade den Mund, um eine Antwort zu geben, als Flasher wie von der Sehne geschnellt aus seiner halb liegenden, halb sitzenden Stellung emporschoss und meinen Kollegen Walter Stein so wuchtig anrempelte, dass dieser zurücktaumelte. Im nächsten Augenblick hatte Flasher die Tür erreicht, riss sie auf und stürmte auf die Straße, noch ehe wir uns von der Überraschung erholt hatten.
    »Verdammt! Der Kerl trägt doch eine kugelsichere Weste. Das hatte ich ganz vergessen«, stieß Phil hervor. »Ich habe auf seine Schulter gezielt, als ich schoss.«
    Auf der Straße heulte ein Motor auf.
    Phil blieb bei dem toten Pestanazo zurück, um die Mordkommission der Stadtpolizei zu benachrichtigen und für den Abtransport der Leiche zu sorgen.
    Walter Stein und ich sprangen in den FBI-Wagen. Wir schalteten Rotlicht und Sirene ein und preschten hinter dem grauen Plymouth her, in dem Flasher saß. Der Wagen hatte inzwischen etwa zweihundert Yards Vorsprung gewonnen.
    Mit Rotlicht und Sirene kamen wir zwar schnell voran, erreichten aber gleichzeitig, dass die übrigen Fahrzeuge auf der Straße auch dem Wagen des Gangsters Platz machten.
    Ich saß am Steuer, Walter Stein bediente die Sprechfunkanlage.
    »An alle Streifenwagen. An alle Streifenwagen. Hier spricht das FBI! Ein grauer Plymouth mit einem Insassen fährt in Richtung Broadway. Den Wagen stoppen, wo immer es geht. Vorsicht, der Fahrer ist wahrscheinlich bewaffnet. Der Fahrer ist gefährlich. An alle Streifenwagen…«
    Walter Stein wiederholte seinen Vers immer wieder, bekam von allen Seiten Antwort, und es würde nur noch Minuten dauern, bis Flasher so eingekreist war, dass es kein Entrinnen mehr für ihn gab.
    Wir kamen langsam näher, und an der Ecke Westliche 99. Straße und Amsterdamer Avenue war die Jagd zu Ende.
    Zwei Streifenwagen der City Police versperrten die Fahrbahn so, dass kein Fahrzeug mehr hindurchkonnte.
    Vier Cops in ihren blauen Sommeruniformen mit den Metallschildern der Stadtpolizei oberhalb der Brusttaschen standen neben den Funkstreifenwagen.
    Die Cops hielten Revolver in den Händen. Für Flasher gab es keinen Ausweg mehr. Er stoppte sein Fahrzeug, sprang heraus und hastete auf einen der Hauseingänge zu. Aber noch bevor er dort anlangte, hatten ihn

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