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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Den aufrasenden Schmerz ignorierend rollte sich Zamorra einige Male herum. Das rettete ihm das Leben.
    Dicht neben ihm kreischte Metall auf Metall. Funken sprühten, während Ajax wie ein Rasender versuchte, den abrollenden Zamorra mit wütenden Schwerthieben zu treffen.
    Hexen-Hermann faßte sich als erster. Ohne ein unnützes Wort zu verlieren entriß er dem grünen Ghoul das Schwert. Ralf Töpfer stieß einen leisen Schrei aus als er sah, daß sich Hermann von der Aller dem rasenden Ajax entgegenwarf.
    Mit aller Kraft schlug Hexen-Hermann zu. Das Schwert zischte nieder. Ein häßliches Kreischen - dann durchschnitt der Stahl die Rüstung des Griechen. Da, wo bei einem Menschen das Herz schlägt, blieb die Waffe stecken. Hexen-Hermanns Augen leuchteten. Die Freunde stimmten ein Siegesgebrüll an. Doch die Jubelrufe brachen schlagartig ab.
    Denn Ajax fiel nicht. Er schien das Schwert auch nicht zu spüren. Vergeblich versuchte Hermann von der Aller, die Waffe zurückzuziehen. Ein wütendes Knurren und eine abrupte Drehung -dann hatte ihn der Grieche abgeschüttelt. Mit einem einzigen Ruck riß sich Ajax das Schwert aus der Brust. Augenblicklich schloß sich die Wunde wieder.
    Nur ein Einschnitt in der Rüstung zeigte an, wo die Waffe gesteckt hatte.
    Hexen-Hermann erbleichte. Der unheimliche Gegner war keineswegs geschwächt. Der unerwartete Angriff hatte seine Wut erst richtig entfesselt. Wie ein rasender Urstier rannte der mächtige Grieche auf Hexen-Hermann zu.
    Hermann von der Aller hatte eine kräftige Statur. Nur wenige Männer in der Gegend von Drochtersen konnten ihre Kräfte mit ihm messen. Darum versuchte er, den Gegner mit einem von unten herauf geführten Fausthieb zu stoppen.
    Es war, als hätte er gegen einen Felsblock geschlagen. Wohl traf er das Kinn des Ajax und seine Hand fühlte sich an, als würde sie in glutflüssiger Lava gebadet. Aber der Erfolg war gleich Null. Ohne eine Regung ging der Telamonier zum Gegenangriff über.
    Hexen-Hermann fühlte sich emporgerissen. Manfred Riegel stieß einen Schrei aus als er sah, daß Ajax den Gegner wie eine Strohpuppe über den Kopf schwenkte.
    Drei, viermal ließ er Hexen-Hermann kreisen. Die Kraft des Teufels ließ ihn dann den schweren Körper wie ein morsches Stück Holz durch die Luft schleudern.
    »Erkenne dein Schicksal, Aurelian!« raste die Stimme des Lucifuge Rofocale auf, als Hermann von der Aller über die Reling des Schiffes stürzte.
    Es war mehr instinktive Reaktion, daß Hexen-Hermann zugriff. Eisern spannten sich seine Finger um die Reling. Unter sich sah er das dunkle Wasser des Vergessens.
    »Nicht loslassen… bloß nicht loslassen!« waren seine Gedanken.
    Manfred Riegel und Volker Kummer handelten sofort. Wie auf ein geheimes Kommando rannten sie los. Sie erreichten den Freund in dem Augenblick, als ihn die Kräfte verließen und sich die Finger langsam lösten.
    Unter Aufbietung aller Kräfte zogen die Freunde aus Bremen Hexen-Hermanns schweren Körper hinauf.
    Alles war das Werk von Sekunden. Ajax erkannte das Vorhaben der Jungen. Das mußte er vereiteln. Die anderen konnten nicht entkommen. Denn die Macht, die in ihm war, gab ihm Stärke, der niemand widerstehen konnte. Die Stärke der Hölle.
    Langsam, seiner Macht völlig bewußt, schritt Ajax auf die Jungen zu, die alle Kraft aufboten, den Gefährten an Bord zu ziehen.
    »Ihr werdet sein Schicksal teilen!« grollte er. »Ihr alle werdet Lethe, das Wasser des Vergessens trinken. Dann seid ihr wie alle hier. Dann seid ihr tot … !«
    Sein Fehler war, daß er in seiner blinden Angriffswut den einzigen Gegner vergaß, der ihm gefährlich werden konnte.
    Professor Zamorra!
    Der Parapsychologe hatte sich emporgerappelt. Seinem messerscharf arbeitenden Verstand war sofort klar geworden wie er dem Gegner seine übergroße Stärke nehmen konnte.
    Gegen den toten Griechen wirkte die Macht des Ju-Ju-Stabes nicht. Aber Lucifuge Rofocale hatte einen Teil seiner selbst in Ajax überfließen lassen. Er war also tatsächlich im Körper des Griechen vorhanden. Das ließ die Chancen Zamorras steigen.
    Mit fliegender-Hast vertauschte er das Schwert in der Rechten mit dem Ju-Ju-Stab. Gewandt wie eine Katze sprang er hinter Ajax her, der ihn nicht mehr beachtete.
    Lucifuge Rofocale erkannte den Plan Zamorras zu spät, um seine Substanz aus dem Körper des Ajax zurückzuziehen.
    »Ich will, daß du Wirkung wie das Amulett zeigst!« gab der Meister des Übersinnlichen den Gedankenbefehl an den

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