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0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
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Steven. Wie sich aus den Vorgefundenen Spuren im Sand feststellen ließ, sind zwei oder drei Männer zu ihm gekommen. Als man Steven dann wieder verließ, war er mit Nylonstricken an das Gerüst des Funkturmes gefesselt und hatte zwei Kugeln aus ungefähr zehn Schritt Distanz erhalten.«
    »Dann hat man ihn also erst an den Turm gefesselt und dann erschossen?«, fragte Phil.
    »Ja.«
    »Aber das sieht ja fast wie eine Exekution aus!«, rief ich.
    »Ja, auf den Gedanken sind wir auch schon gekommen. Nicht allein, weil er an den Turm gefesselt war, sondern auch weil er von zwei Kugeln aus verschiedenen Waffen getroffen wurde. Seine beiden Mörder müssen sich also nebeneinandergestellt und gleichzeitig gefeuert haben.«
    Ich rieb mir übers Kinn.
    »Gibt es hier so was wie Ku-Klux-Klan?«, fragte ich.
    Masters zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung. Wir versuchen es herauszufinden. Wir haben die Anfrage an alle unsere geheimen V-Leute geschickt. Bis jetzt ist nicht eine einzige zustimmende Antwort eingegangen. Mehr als die Hälfte der von uns gefragten Leute muss allerdings noch antworten.«
    »Könnte irgendeine andere Sekte…?«, murmelte Phil fragend.
    Masters breitete die Arme in einer vagen Geste aus.
    »Keine Ahnung!«, wiederholte er. »Wir haben ein paar Leute, die sich gut in religiösen Sekten auskennen, damit beauftragt, uns eine Übersicht über alle bekannten Sekten, Geheimbünde und derlei Organisationen zu machen. Sobald wir diese Übersicht haben, werden wir die Mitglieder überprüfen.«
    »Sie wollen also Ihre Arbeit vorwiegend von hier aus leiten?«, erkundigte ich mich.
    Tony nickte.
    , »Ja. Ich halte es für das Beste.«
    »Gut. Das finde ich geschickt verteilt«, erwiderte ich. »In New York sitzt Neville bereit, nach unserem ersten Anruf tätig zu werden. Hier in Salt Lake City arbeiten Sie, Masters, und in Wendover werden wir zwei herumschnüffeln. Folglich wird die ganze Geschichte von drei verschiedenen Seiten her angegangen. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn nicht der eine oder andere von uns auf eine verheißungsvolle Spur stieße!«
    Wir regelten die Überlassung eines neutralen Wagens für uns und ließen uns von Masters den Weg beschreiben.
    »Es sind ungefähr hundertdreißig Meilen, fast schnurgerade nach Westen«, sagte er zum Abschied, als wir schon in dem grünen Ford Lincoln saßen, »immer durch die Große Salzwüste. In reichlich zwei Stunden könnt ihr’s schaffen!«
    Wir winkten ihm noch einmal zu. Die Dämmerung war bereits angebrochen. Wir kurvten durch Salt Lake City, bis wir die Ausfallstraße gefunden hatten. Schweigend fuhren wir in die anbrechende Nacht hinein, in Richtung auf die Salzwüste und auf Wendover, das jenseits der Wüste lag.
    ***
    Es musste abends gegen elf sein, als wir in Wendover ankamen. Der Ort entpuppte sich als das Trostloseste, was wir seit langer Zeit zu Gesicht bekommen hatten. Ein paar flache, niedrige Häuser, viele Berge und ein paar Hütten bildeten das ganze Nest. Wir fuhren einmal in langsamem Tempo die Hauptstraße entlang, ohne das Sheriff Office finden zu können. Wir wiederholten die Fahrt und hielten ergebnislos am Rand des Nests wieder an.
    »Was nun?«, fragte ich. »Masters sagte, wir sollten uns an den Sheriff wenden. Schön und gut, aber vielleicht hat er zu erwähnen vergessen, dass der zuständige Sheriff für diese Gegend in San Francisco wohnt.«
    »Du weißt genau, dass das nicht möglich ist«, meinte Phil. »Der Sheriff muss hier wohnen. Die Frage ist nur wo. Lass uns noch einmal zurückfahren. Wir haben doch eine Kneipe gesehen, wo noch Licht brannte. Dort werden wir uns erkundigen können.«
    »Jedenfalls fängt das hier gleich gut an«, maulte ich, startete und legte den ersten Gang ein.
    Die Kneipe war nur noch von vier oder fünf Männern besucht, die gelangweilt auf ihren Barhockern saßen und ihr Bier oder ihren Gin tranken. Eine Musik-Box in der Ecke schwieg zu meiner Erleichterung. Hinter der Theke stand eine schläfrige, dicke ältere Frau, die hier das Zepter zu schwingen schien.
    Als wir eintraten, wandten sich uns ruckartig alle Köpfe zu. Es war, als wären alle Leute, einschließlich der Frau, von unserem Anblick schlagartig wach geworden.
    »Guten Abend«, sagte ich und marschierte zur Theke. »Zwei Tassen Kaffee, bitte.«
    Die Wirtin sah mich scharf unter zusammengezogenen Augenbrauen an. Phil war mir inzwischen nachgekommen und hatte sich neben mich auf den letzten freien Hocker gesetzt. Auch er

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