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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„du hast richtig gehört." Er machte eine Pause und holte tief Luft. „Die Illusionskristalle versetzen den Menschen nicht in eine beliebige Traumwelt. Sie gaukeln ihm stets eine Realität vor, die ganz bestimmte Reaktionen von ihm fordert - Reaktionen, die auf die Abwendung wirklicher Gefahr abzielen. Dr.
    Wai-Ming, der seinerzeit mit mir auf Greenish-7 war, bevor die CREST vom Wachkommando Andro-Beta aufgebracht wurde, verdankt den Kristallen sein Leben. Er hatte einen Unfall, bei dem sein Raumanzug beschädigt wurde, während er sich im Banne eines Illu-Kristalls befand. Hätte der Kristall ihn nicht durch seine hypnosuggestive Kraft in Tiefschlaf-Starre versetzt, wäre er in der giftigen Atmosphäre dieses Planeten umgekommen."
    Der Mausbiber schüttelte zweifelnd den Kopf.
    „Du hoffst, im Banne eines Kristalls den Zugang zum gesuchten Transmitter zu finden, in einer Traumwelt, die... Nein, daran kann ich nicht glauben."
    „Es ist unsere letzte Chance!" erinnerte der Leutnant ernst.
    Er wandte sich ab und schritt weiter auf den Eishügel zu. Dabei murmelte er unverständliche Worte vor sich hin.
    Gucky hörte ihn noch erzählen, als er um die Ecke des Eishügels bog. Doch dann verstummte Eyseman abrupt. Der Mausbiber versuchte, die Gedanken des Leutnants zu lesen, stieß jedoch gegen eine unsichtbare Barriere. Er spürte sein Herz plötzlich mit ungewohnter Heftigkeit klopfen.
    Dann faßte er einen Entschluß und teleportierte.
    Als er sich hinter dem Berg aus Eisklötzen wiederfand, erstarrte er. Finch stand vor ihm, mit einem Gesicht, in dem sich kein Muskel regte. Die Augen wirkten, als sähe er in eine unbekannte Ferne. Auf den behandschuhten Händen funkelte ein oktaederförmiger, grünschimmernder Kristall. Das grüne Licht der Sonne Greenish brach sich tausendfach darin und hüllte ihn in eine Aureole, deren überwältigende Schönheit den Mausbiber gleichermaßen anzog wie abstieß.
    Gucky fühlte die imaginären tastenden Finger in seinem Geist Schon wollte er sich dagegen abblocken - doch dann öffnete er seinen Geist weit und ließ das Fremde, Unerklärliche eindringen.
    Ein rauschender Akkord hüllte ihn ein und riß ihn mit sich fort in eine andere Welt...
    Als ich von den Wandlerbänken in die riesige Produktionshalle zurückhastete, schlug mir infernalischer Lärm entgegen.
    Eine schwefelgelbe, undurchsichtige Wolke lagerte über den brodelnden Biobänken. Die vielfältigsten Geräusche drangen daraus hervor. Es hörte sich an wie ein Konzert entfesselter Höllenbrut.
    Und eine Höllenbrut war es, die sich aus dem Dunst auf die Transmitter zubewegte. Riesige, ineinander verschlungene Schlangenleiber auf langen Pseudogliedern hüpfende Kugeln, sich schmatzend und gurgelnd windende Walzen, fratzenschneidende „Amöben" und andere Ungeheuer wälzten sich in langem Strom auf die Oberflächentransmitter zu.
    Ich schrie in panischem Entsetzen. Anschließend ergriff mich Übelkeit, und ich übergab mich. Das, was ich sah, ging über meinen Verstand. Woher nahmen diese Monstren ihr Leben? Ich hatte es ihnen nicht gegeben. Ich hatte die Wandlerbänke verstellt, anstatt die Schwingkristalle zu schaffen, die zur Belebung der geschaffenen Ungeheuer notwendig waren. Wieso konnten die Biobänke selbständig handeln, neue, schreckliche Formen schaffen und beleben?
    Die Hände vor mein Gesicht gepreßt, kämpfte ich mich durch die Dunstschwaden hindurch zur Liftplatte. Ich fuhr in den Sphären-Lenkraum. Sofort wurde ich wieder von den hypnomechanischen Effekten umschmeichelt und aus der Wirklichkeit herausgerissen.
    An den einmal ausgestoßenen Ungeheuern konnte ich nichts mehr ändern. Aber ich mußte verhindern, daß noch mehr Exemplare dieser Höllenbrut geschaffen wurden!
    Als ich mit dem Lift wieder nach unten fuhr, befanden sich zehntausend neue Androiden auf dem Weg zur Oberfläche, um dort die Spione der „Meister" zu jagen.
    Ich aber eilte in meinen Kontrollraum, um die Aktion indirekt zu verfolgen. Die Wahrnehmungsimpulse der Androiden kamen so klar an, wie es von rein instinktintelligenten Kunstwesen zu erwarten war. Wenn ich den Wahrnehmungen glauben sollte, dann waren die Spione von Modul verschwunden.
    Das konnte nur eins bedeuten: Die aufgebaute Falle - deren Wirkung ich selbst nicht kannte - war zugeschlagen. Die Gejagten waren gefangen.
    Leider gab es nur eine einzige Möglichkeit, sie zu verhören. Die Roboter mußten erneut aktiviert werden. Sie allein vermochten die Gefangenen zu finden

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