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0249 - Die Stunde der Bestien

0249 - Die Stunde der Bestien

Titel: 0249 - Die Stunde der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Stunde der Bestien (2 of 2)
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man nicht in einer Streicholzschachtel oder zwischen den Oberhemden verstecken. Dieser Umstand half mir, die Sache möglichst schnell zu erledigen. Als für mich einwandfrei feststand, dass der gesuchte Schuh nicht in Whites Wagen sein konnte, packte ich meinen Gipsabdruck wieder ein und sagte: »Sie werden die Fortsetzung Ihrer Arbeit ein paar Minuten aufschieben müssen, Mister White.«
    »Warum? Sie haben doch gemerkt, dass der Abdruck im Zelt nicht von mir stammen kann. Was wollen Sie denn noch?«
    Es gab keinen Grund, warum ich ihm unsere Überlegungen verheimlichen sollte. Also erklärte ich ihm, wie wir uns den Verlauf unserer Suche nach dem Schuh vorgestellt hatten.
    »Mister White, nach unseren Ermittlungen kommen überhaupt nur siebzehn Personen als Besitzer des Schuhes und als möglicher-Täter in Frage. Wenn ich Sie jetzt, nach erfolgter Prüfung aller Ihrer Schuhe, allein hier im Wagen zurücklassen würde, könnte es doch sein, dass Sie mit irgendeinem Menschen darüber sprechen. Das würde bedeuten, dass der wahre Mörder gewarnt werden könnte, bevor wir bei ihm aufkreuzen. Wir sind nicht genug Leute, um bei allen siebzehn gleichzeitig zu suchen. Deshalb muss verhindert werden, dass der gesuchte Mann gewarnt werden könnte, bevor wir bei ihm den Schuh finden konnten, der ihn überführen wird. Und deshalb muss ich Sie bitten, mit mir zum Wohnwagen meines Kollegen Decker zu kommen und sich dort so lange aufzuhalten, bis wir den Schuh gefunden haben. Einer unter siebzehn muss ihn haben.«
    White verzog das Gesicht.
    »Ich sagte Ihnen schon, Mister Cotton, dass ich zu arbeiten habe. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich über ihre Suche kein Wort sprechen werde. Genügt das nicht?«
    »Leider nicht, Mister White. Verstehen Sie mich recht. Persönlich setze ich in Ihre Vertrauenswürdigkeit nicht die leisesten Zweifel. Aber ich muss meine Pflicht ohne sentimentale Rücksichten tun. Jeder Mörder oder jeder Komplice eines Mörders würde nicht zögern, mir sein Wort zu geben, um es bei der nächsten Gelegenheit zu brechen.«
    »Das ist ein starkes Stück, Cotton.«
    »Nur wenn Sie sich getroffen fühlen, Mister White. Es geht hier um Menschenleben, da kann ich es mir beim besten Willen nicht erlauben, rücksichtsvoll zu sein.«
    Er schwfeg nachdenklich. Schließlich knurrte er.
    »Und wenn ich mich weigere, mir von Ihnen noch mehr kostbare Zeit rauben zu lassen?«
    »Dann werde ich hier in ihrem Wagen bleiben, bis mein Kollege von der Stadtpolizei genügend uniformierte Beamte angefordert hat, die ausreichen, um Ihren Wagen umstellen zu lassen. Wenn Ihnen das lieber ist, können wir auch diesen Weg gehen.«
    »Gegen euch kann man nicht ankommen«, brummte er resignierend. »Also, gehen wir.«
    Ich brachte ihn zu Phil. Jack Miller musste mit seiner Durchsuchung bei dem Dompteur bereits fertig geworden sein, denn Mitropolus saß ebenfalls schon in Phils Wagen und rauchte gereizt und mit fahrigen Bewegungen eine Zigarette. Da Phil seines Armes wegen nicht voll bewegungsfähig war, hatten wir ihm die Aufgabe übertragen, die bereits geprüften Personen so lange zu überwachen und an einer Kontaktaufnahme mit anderen zu hindern, . bis wir dem Täter endlich auf der Spur waren, indem wir den gesuchten Schuh gefunden hatten.
    Jack und ich hatten uns die Liste der siebzehn Personen geteilt. Wer zuerst mit seinen acht Leuten fertig war, der sollte dann den siebzehnten übernehmen. Wir brauchten alles in allem knappe vier Stunden, und der Zufall wollte es, dass ich den siebzehnten Namen auf unserer Liste bekam. Es handelte sich um den Kantinenwirt Slim Prockson.
    Ich ging zu ihm in einem Gefühl der höchst gespannten Erwartung. Nach aller Logik musste er der Täter sein, denn alle vorherigen Untersuchungen bei den anderen hatten nur negative Resultate gezeitigt.
    Prockson war ein kleiner, untersetzter Mann von ungefähr fünfzig Jahren. Trotzdem wäre er in einem Kampf noch immer ein respektabler Gegner gewesen, denn er hatte Muskeln wie Stahl und Fäuste wie Vorschlaghämmer.
    Zuerst widersetzte er sich meiner Bitte. Ich erklärte ihm warum wir es taten. Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen. War er wirklich unser Mann, musste ich in jedem Augenblick damit rechnen, dass er bei mir nachholte, was ihm bei Phil nur halb gelungen war.
    Endlich ließ sich Prockson erweichen. Er zeigte mir ein altes Schränkchen, in dem seine Schuhe standen. Als er die Tür aufmachte und dabei dicht neben mir stand, fühlte ich, wie sich

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