Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
025 - Der Dämon ist tot!

025 - Der Dämon ist tot!

Titel: 025 - Der Dämon ist tot! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Gegengriff und war schneller als Frank.
    Blitzartig hob ich ihn aus, drehte mich mit ihm und schleuderte ihn zu Boden.
    Jetzt das Feuerzeug! schoß es mir durch den Kopf.
    Doch nun schaltete sich Rufus ein.
    Frank hatte verspielt. Wenn ich es nur mit ihm zu tun gehabt hätte, hätte ich erleichtert aufatmen können. Aber es gab noch Rufus, und der Dämon zeigte mir, was in ihm steckte.
    Ich drehte mich um, ließ von Frank Esslin ab und wollte mir das Feuerzeug holen. Da errichtete der Dämon vor mir eine unsichtbare Wand, gegen die ich mit voller Wucht prallte. Bunte Kreise tanzten vor meinen Augen. Ich zertrümmerte die Wand wütend mit meinem magischen Ring. Klirrend fiel sie in sich zusammen, doch ehe ich weiterhasten konnte, sprang Rufus hinter mich.
    Sein Schlag mit der Knochenfaust warf mich auf die Knie. Er schlang seine Skelettarme um mich, so daß ich meinen magischen Ring nicht gegen ihn einsetzen konnte, riß mich hoch und brüllte Worte, die ich nicht verstand.
    Dämonensprache…
    Auf einmal stand eine offene Totenkiste vor mir. Ein schwarzer Sarg mit blitzenden Messingbeschlägen. Rufus hatte dieses Ding geschaffen, und mir war klar, für wen der Sarg bestimmt war. Der Dämon mit den vielen Gesichtern sandte eine eisige Kälte in meinen Körper. Ich hatte das Gefühl, zu erfrieren. Erstarrte ich zu einem Eisblock? Verzweifelt versuchte ich die Kälte aus mir zu verdrängen, ich kämpfte verbissen gegen ihre lähmende Wirkung an, doch sie war überall, sogar in meinem Geist.
    Diesmal schafft er es! dachte ich entsetzt. Diesmal bist du wirklich dran!
    Der Dämon stemmte mich hoch. Mit beiden Knochenarmen. Ich befand mich waagrecht über ihm. Er schleuderte mich in die schwarze Totenkiste. Der Aufprall war schmerzhaft, und mich wunderte, daß der Sarg dabei nicht aus dem Leim ging. Die Kiste zerfiel nur deshalb nicht, weil sie von Rufus geschaffen worden war.
    Schwarze Kräfte hielten sie zusammen.
    Und schwarze Kräfte waren es, die mich im Sarg festhielten. Es war mir unmöglich, mich zu erheben. Dazu kam diese schreckliche Kälte, die meine Zähne aufeinanderschlagen ließ.
    Ich fühlte mich meinem Ende so nahe wie nie zuvor.
    Ein Name raste durch meinen Kopf: Fystanat. Er lag steif und starr in Daryl Crennas Haus in London, und niemand konnte ihm helfen. War mir ein ähnliches Schicksal bestimmt? Begnügte sich Rufus damit, mich zu einem wertlosen, ungefährlichen Gegenstand zu machen? Er nahm mir damit das Bewußtsein, ein Mensch zu sein.
    Er degradierte mich zu einem reglosen Ding.
    War das nicht noch viel schlimmer und grausamer als der Tod?
    So ein Leben war ein Sterben ohne Ende! Oh, dieser Rufus war ein elender Teufel, der sich einen Spaß daraus machte, mich zum Allerletzten zu erniedrigen.
    Frank Esslin trat neben den Dämon und grinste mich triumphierend an. »Es ist herrlich, dich in diesem Sarg liegen zu sehen, Tony Ballard!« sagte er begeistert. »Ein großartiger Anblick!«
    Diese Kälte, diese verfluchte Kälte. Ich brachte kein Wort heraus.
    Würde sie mich am Ende doch noch umbringen?
    Oder war der Tod nach Ansicht der Hölle ein zu gnädiges Los für mich?
    Frank holte sich meinen magischen Flammenwerfer und steckte ihn ein. »Den brauchst du nicht mehr«, sagte er höhnisch. »Dein Kampf gegen die schwarze Macht ist zu Ende.«
    Ich wollte Rufus fragen, wie meine Zukunft aussah, doch meine frostklirrenden Stimmbänder gehorchten nicht. Kein Laut kam über meine Lippen. Aber Rufus sah die Frage in meinen Augen.
    »Wir begeben uns nach London«, sagte der Dämon. »Denn wir beabsichtigen, dort ein einmaliges Horror-Inferno zu entfachen. Die Vorbereitungen dafür sind schon getroffen. Du wirst uns nach London begleiten und alles aus nächster Nähe miterleben. Gibt es etwas Schlimmeres für dich, als zusehen zu müssen, wie das Grauen wü- tet, ohne es bekämpfen zu können?«
    Nein, etwas Schrecklicheres konnte ich mir wirklich nicht vorstellen.
    Rufus beabsichtigte mich bis aufs Blut zu quälen… Nein, mehr noch. Diese Pein sollte meine Seele treffen.
    ***
    Niemand kannte die Wahrheit. Andrew Quaid glaubte, der Boxer Henry Dimster wäre jenem fürchterlichen Ungeheuer zum Opfer gefallen, und auch die Polizei nahm das an, denn Dimster war nicht aufzufinden.
    Aber diese Vermutung stimmte nicht. Henry Dimster lebte!
    Vor dem Kampf hatte der Manager Höllenpillen ausgeteilt, ohne dies zu ahnen. Jill Cranston hatte ihm versichert, es wären harmlose Krafttabletten ohne jede Nebenwirkung,

Weitere Kostenlose Bücher