025 - Der Dämon ist tot!
Würde ich tatsächlich hilflos bei ihren Schreckenstaten zusehen müssen? Was genau planten sie?
Eis in allen Gliedern, Eis in der Blutbahn, Eis in der Kehle – zur Reglosigkeit verdammt. Etwas Schlimmeres hätte mir nicht passieren können. Wie sollte ich damit fertigwerden?
Mein Körper sah sich außerstande, Wärme zu produzieren. Aber nur Wärme konnte mich befreien. Ich konzentrierte mich auf mein Herz und war entsetzt, als ich es nicht schlagen spürte.
Gütiger Himmel! Lag ich zu Recht in diesem Sarg?
Rufus, du verdammter Höllenbastard! Was hast du mit mir angestellt?
***
Tucker Peckinpah war zutiefst erschüttert. Er hatte bis zuletzt gehofft, daß Mr. Silver das Monster besiegen würde, doch nun war es zur bitteren Tatsache geworden, daß das Ungeheuer den Ex-Dämon verschlungen hatte.
Einen größeren Schock hatte der Industrielle noch nie erlitten.
Fassungslos stand er da und sah, wie sich die Bestie anschickte, sich zurückzuziehen. Mit Mr. Silver im Bauch.
Wie war so etwas möglich?
Der Hüne besaß doch übernatürliche Kräfte. Hatten sie nicht ausgereicht, um dieses Höllenwesen zu besiegen? Wieso hatte es dann aber Tony Ballard geschafft, die andere Bestie mit seinem magischen Flammenwerfer immerhin fast ganz zu zerstören?
Steckte in Mr. Silver nicht mehr Kraft als in Tony Ballards Flammenwerfer?
Der Industrielle konnte nicht wissen, daß sich Mr. Silver absichtlich verschlingen ließ. Er wollte das Ungeheuer von innen her nachhaltig zerstören. Daran »arbeitete« der Ex-Dämon soeben.
Sein zu Silber erstarrter Körper wehrte mit einer dicken Magieschicht die zersetzenden Verdauungssäfte des Monsters ab. Die scharfe Säure vermochte ihm nichts anzuhaben, konnte ihn nicht anfressen.
Neben der Schutzmagie aktivierte der Hüne seine Vernichtungsmagie. An seinen Fingern wuchsen rasiermesserscharfe Krallen. Er wartete nur noch einen Augenblick.
Dann attackierte er die Bestie.
Er überraschte sie damit so sehr, daß sie sich mit dieser unerwarteten Situation nicht zurechtfand.
Mr. Silvers Feuerblick setzte das Innere des Ungeheuers an mehreren Stellen in Brand.
Gleichzeitig hieb er mit seinen Silberkrallen zu.
Tucker Peckinpah traute seinen Augen nicht, als er das Ungeheuer zusammenbrechen sah. Es sackte zuckend zu Boden. Aus Rissen und Löchern im Körper stieg qualmender Rauch, und Feuerzungen leckten heraus.
Der Industrielle nahm an, daß die Bestie den Ex-Dämon nicht verdauen konnte. Peckinpah glaubte nicht, daß Mr. Silver noch lebte, aber für ihn sah es so aus, als würde das Scheusal an dem Ex-Dämon nun zugrunde gehen. Vielleicht hatte der sterbende Mr. Silver ein Gift abgesondert, das das Monster nun das Leben kostete… Das letzte gute Werk, das der sympathische Hüne getan hatte …
Doch Tucker Peckinpah irrte sich, und das merkte er Augenblicke später. Als er Mr. Silver mit der Bestie kämpfen sah, schlug sein Herz vor unbändiger Freude hoch oben im Hals.
Er ist ein Tausendsassa! jubelte Tucker Peckinpah innerlich. Wie konnte ich annehmen, daß er mit der Bestie nicht fertig wird? Er schafft sie, und wie er mit ihr umspringt! Eine Freude ist es, dabei zuzusehen! Silver, der Tag sei gepriesen, an dem du dich entschlossen hast, auf der Seite des Guten zu kämpfen!
Der Ex-Dämon wütete schrecklich in dem Untier.
Zusehends schwächer werdend, wehrte sich das Scheusal, doch Mr. Silver ließ ihm keine Chance. Er zerstörte es mit immer neuen magischen Attacken, bis nichts mehr von dem Monster übrig war.
Dann »legte« er seine Silberstarre ab und wandte sich um. Tucker Peckinpah eilte auf ihn zu.
»Großartig, Mr. Silver. Sie waren wirklich großartig«, rief der Industrielle begeistert aus. »Als das Ungeheuer Sie verschlungen hatte, dachte ich schon… Meine Güte, Sie können sich nicht vorstellen, wie es in mir aussah. Ich schwitzte Blut und Wasser … Nach Frank Esslin nun auch Sie – verloren … Das war für mich ein Riesenschock. Um so erfreulicher ist es nun für mich, zu sehen, daß Ihnen die Bestie nicht ein einziges Ihrer Silberhaare krümmen konnte.«
Der Ex-Dämon schmunzelte. »Ja, es hat sich gelohnt, daß ich den beschwerlichen Weg zum Tunnel der Kraft auf mich nahm.«
»In der Tat, da haben Sie recht. Sie scheinen stärker denn je zu sein.«
»Das kann auf keinen Fall schaden.«
»Bestimmt nicht.«
Polizeibeamte kümmerten sich um ihren Kollegen – jenen Mann, der mit Kommissar Rafige Nayesso im Wagen gesessen hatte und von der Bestie
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