025 - Der Dämon ist tot!
Sie? Was wollen Sie?« keuchte Quaid.
Joe Henderson gab seinen Komplizen Kelly mit dem Daumen ein Zeichen. »Sieh nach, ob unser Freund allein zu Hause ist.«
Ryan Kelly wetzte los. Als er zurückkam, sagte er: »Wir sind seine einzigen Gäste.«
Henderson grinste. »Ich hoffe, du freust dich über unseren Besuch. Immerhin sind wir hier, um dir ein tolles Geschäft anzubieten. Du bist doch aus Tansania als großer Triumphator zurückgekehrt. Deine Jungs haben in Daressalam eine anerkennenswerte Glanzleistung vollbracht. Sie wurden über Nacht zu Helden. Man kennt sie, man bestaunt sie, man ist von ihnen begeistert. Rock ›Panther‹ Kilman & Co. wurden zu Lieblingen der Nation, weil sie sich so wacker geschlagen haben. Mann, das wird Wettquoten geben…«
Andrew Quaid begann zu begreifen. Obwohl er Angst vor den Gangstern hatte, übermannte ihn die Wut.
»Ich kann mir denken, was Sie mir vorschlagen wollen!« schrie er Joe Henderson an. »Aber Sie können sich Ihren Atem sparen.«
»Hör dir doch erst mal unser verlockendes Angebot an.«
»Kein Interesse!« schnarrte Quaid.
»Junge, du tickst nicht richtig, wenn du fünf Prozent vom Reingewinn ablehnst. Was würde ›Panther‹ Kilman wohl dazu sagen, wenn er erfährt, daß er von einem Verrückten gemanagt wird?«
»Egal, wer euch geschickt hat! Meine Antwort ist nein!«
»Ich bin ermächtigt, mein Angebot auf sieben Prozent zu erhöhen. Überleg doch mal, wieviel Geld steuerfrei in deine Tasche fließen würde. Du brauchtest deinen Jungs nur einen Bruchteil davon abzugeben. Den Rest den Kuchens könntest du für dich behalten. Sieben Prozent, Quaid. Sei kein Narr. Du kennst unseren Boß nicht, sonst würdest du wissen, daß er jedes Ziel, das er sich steckt, erreicht. Entweder mit deiner geschätzten Unterstützung oder ohne sie. Menschenskind, was gibt’s denn da noch zu überlegen? So ein Traumangebot kriegst du nie wieder.«
»Ich verdiene auf Dauer gesehen mehr, wenn ich sauber bleibe«, behauptete Quaid.
Joe Henderson schmunzelte. »Sag mal, befürchtest du etwa, daß wir dich verpfeifen? Wir haben doch selbst allen Grund, daß die Geschichte unter uns bleibt.«
Der Manager nahm seine ganze Courage zusammen und schüttelte energisch den Kopf. »Gehen Sie!«
»Zehn Prozent – weil ich dich schätze. Aber das ist mein letztes Angebot. Höher gehe ich nicht. Greif mit beiden Händen zu, Freund. Du kannst eine Menge Mäuse machen, wenn du bei uns einsteigst.«
Quaid war sich des Risikos bewußt, das er einging, als er bei seinem Nein blieb.
Joe Henderson zog unwillig die Brauen zusammen. »Meine Geduld ist jetzt aber gleich zu Ende!« schnarrte er. »Du hast noch genau fünf Sekunden Zeit, dich zu entscheiden. Wenn du dann immer noch nicht sagst, daß du bei uns mitmachst, wird dir einiges wehtun. Eine Sekunde ist bereits um.«
Henderson blickte auf seine Uhr.
»Die zweite ist vorbei«, sagte er.
Quaid ließ es darauf ankommen. »Ich wende mich an die Polizei!«
sagte er heiser.
»Drei Sekunden«, sagte Joe Henderson seelenruhig.
»Man wird mich vor euch beschützen!« keuchte Quaid.
»Vier Sekunden.«
»Ich habe mich auf solche Geschäfte noch nie eingelassen, und ich werde das auch in Zukunft nicht tun!«
»Fünf Sekunden. Tut mir leid für dich. Jetzt müssen meine Freunde deinen Dickschädel weichklopfen.«
Joe Henderson trat zur Seite. Er nickte Ryan Kelly und Robert Pascoe zu, und die beiden griffen Andrew Quaid an. Der Manager ließ sich von ihnen jedoch nicht einfach verprügeln. Er blieb nicht steif wie ein Stock stehen und kassierte die Schläge, sondern er setzte sich zur Wehr.
Er hatte auch selbst mal geboxt, war zwar nie bekannt geworden, aber die erlernte Technik hatte in der Vergangenheit häufig gereicht, um etwaige Angriffe abzuwehren. Zumeist hatte es Quaid dabei jedoch nur mit einem Gegner zu tun gehabt. Diesmal waren es zwei, und die kämpften nicht fair. Sie hielten sich an keine Regeln, fighteten mit allen Tricks und kannten nur ein Ziel: Quaid so schnell wie möglich zu Boden zu schicken.
Er stach mit einer Geraden zu und traf Kelly.
Pascoe trat ihn gegen die Kniescheibe. Er schrie auf, humpelte, sein Gesicht verzerrte sich. Für einige Augenblicke vergaß er die Deckung. Pascoe konnte einen Treffer landen. Und Kelly quittierte die Gerade mit zwei Tiefschlägen, die Quaid ins Wanken brachten.
Der Manager stöhnte.
Kelly und Pascoe zertrümmerten Quaids Deckung. Der Manager wich zur Wand zurück. Daran
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