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025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Nachthemdes.
    Dr. Ortskill schluckte. Eves Zustand verschlimmerte sich nach dieser
Situation merklich. »Sie leidet unter einer Art Nervenfieber«, meinte er, und
man hörte seiner Stimme deutlich an, dass er eigentlich etwas anderes hatte
sagen wollen, es sich aber im letzten Augenblick verkniffen hatte. »Sie braucht
unbedingt Ruhe und muss auf ihr Zimmer. Ich kann die Verantwortung nicht länger
übernehmen. Die Menschen rundum machen sie nervös.«
    Eve Baynes schüttelte den Kopf. »Nein«, wisperte sie und entzog ihre Hand
dem Zugriff Nicole Merciers und suchte Larry Brents Hand. »Ich will nicht
allein sein, ich habe Angst!«
    Während sie sprach, wurde Dr. Ortskills Miene immer besorgter, ernster und
ratloser.
    »Ich will hierbleiben, Larry. Und Sie bleiben in meiner Nähe, nicht wahr?«
    »Ja, ich bleibe in Ihrer Nähe«, antwortete Larry fest.
    Sie lächelte. »Ich fühle mich schon viel besser und bin ruhiger. Ich
glaube, es müsste jetzt Mitternacht sein. Wollte Mylan nicht das Testament
vorlesen?«
    Dr. Ortskill protestierte. »Das wird Sie unnötig erregen. Ich bin dafür,
dass Sie sich nicht anhören, was Mister Mylan zu verlesen hat. Verschieben wir
es doch bis morgen oder lassen Sie es sich später erzählen.«
    »Ich habe das Recht zu erfahren, was der letzte Wille meines Vaters ist«,
bestand Eve Baynes, und ihre Stimme klang etwas fester.
    Robert Mullingham schob ihren Rollstuhl an den Diwan heran. Er hatte das
Fahrzeug gesäubert und abgetrocknet, nachdem er es aus dem Swimmingpool gezogen
hatte.
    »Das Recht ... ja«, murmelte Dr. Ortskill dumpf, und seine Augen wurden um
einen Ton dunkler. Seine Wangenmuskeln zuckten. Er wandte sich ab, und dann
sagte er etwas, was nur drei Personen, die ihm ganz nahe standen, in diesem
Augenblick hören konnten: Nicole Mercier, Larry Brent und Robert Mullingham.
»Aber ein Recht, das – so fürchte ich – schon sehr, sehr bald eingeschränkt
sein wird.« Larrys Blick begegnete dem des Arztes. Dr. Ortskill nickte. Seine
Miene war finster. »Wir wurden in dieser Nacht Zeuge eines tragischen
Vorganges. Eve Baynes hat eine schwache Konstitution, und es scheint, als ob
ihr Vater dies geahnt – oder gewusst hatte. Deshalb verlangte er auch, dass sie
hier, an diesem Ort, der Öffnung des Testamentes beiwohnen sollte. Er wusste,
dass besondere Erinnerungen Eve Baynes' Geisteszustand bis in die Grundfesten
erschüttern mussten. Nur ein gesunder Geist würde diese Belastungen unbeschadet
überstehen. Eve Baynes aber – hat keinen. Wie erzählte sie uns doch? Sie habe
draußen ihren Vater gesehen. Wir alle wissen, was vor ungefähr vierundzwanzig
Stunden wirklich geschah. Edward Baynes verbrannte in seinem Wagen. Eve leidet
unter Wahnvorstellungen. Sie behauptet, Janett gefolgt zu sein, Janett kam aber
aus ihrem Zimmer.«
    »Wie aber erklären Sie sich den Umstand, dass sich das zuvor leere Becken
des Swimmingpools mit Wasser füllte, nachdem sie hineingefallen war?« fragte
Larry Brent leise. Eve hörte es nicht. Sie lag zurückgelegt und mit
geschlossenen Augen auf dem Diwan, und die Männer entfernten sich von ihrer
Liegestatt.
    »Vielleicht hat sie die Pumpen selbst aktiviert, ich weiß es nicht. Ich
weiß überhaupt nicht, was ihren Zustand ausgelöst hat«, erwiderte Dr. Ortskill.
»Doch der Kern, der so lange im Unterbewussten verdeckt lag, ist nun
aufgebrochen: Eve Baynes ist genauso geisteskrank wie Janett! Die Krankheit ist
nun zum Ausbruch gekommen.«
    Nicole Mercier näherte sich der Gruppe der drei Männer. »Ansätze für eine
solche Vermutung gab es vielleicht schon immer, aber niemand hat sie bemerkt«,
hauchte die junge Französin mit zarter Stimme, und ein Schatten der Trauer und
des Leids huschte über ihr faszinierend schönes Gesicht. »Damals, als der
Unfall geschah, erlebte ich es am eigenen Leib. Vor drei Jahren.«
    »Was war damals?« fragte Dr. Ortskill sofort interessiert.
    Nicole Mercier schluckte. »Eve war damals in einer sehr schlechten
Verfassung – seelisch und körperlich. Manchmal hatte sie Wachträume. Sie
behauptete dann immer wieder – ich hätte sie in die Tiefe geschoben. Es sei
meine Hand, die sie immer wieder sehe, eine Hand in einem grünen Kleid.« Sie
stockte. »Sie müssen wissen, dass ich damals in ihrer Nähe war, als das
Schreckliche passierte.«
    Robert Mullingham wollte noch etwas sagen, als Eves Stimme durch den Raum
klang. »Es ist nach Mitternacht, Mister Mylan! Wollen Sie das Testament nicht
verlesen?«
    Der

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