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025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bin?«
    Larry schüttelte den Kopf. »Sie sind genauso normal wie ich, Eve.«
Unwillkürlich senkte auch er die Stimme.
    »Aber die Dinge, die ich gesehen habe. Könnten sie nicht nur Einbildung
sein, Einbildung einer – kranken Phantasie?«
    »Ich werde Ihnen den Beweis erbringen, Eve.«
    »Was haben Sie vor, Larry?«
    Er schob ihren Rollstuhl in die vordere Ecke des Zimmers. Von dort aus
konnte sie die beiden Fenster und die Tür und auch die Zwischentür überblicken,
während ihr Rücken geschützt war.
    »Ich will den Dingen auf den Grund gehen. Eve. Den Köder habe ich
ausgeworfen, jetzt warte ich noch darauf, dass der Fisch, für den er bestimmt
ist, zuschnappt. Ich muss Sie allein lassen, Eve.« Er öffnete ihre Handtasche,
nahm den handlichen leichten Damenrevolver heraus und drückte ihn ihr in die
Hand. »Beweisen Sie mir, und vor allen Dingen jetzt sich selbst, dass Sie
Vertrauen zu sich haben! Wenn jemand an Ihre Tür kommen sollte, warnen Sie ihn!
Schießen Sie, sobald jemand in Ihr Zimmer kommt, vertrauen Sie – zunächst –
niemandem!« Larry schloss die Zwischentür ab und verriegelte die Fenster. »Es
geht um Ihr Leben, Eve. Sie haben es jetzt in der Hand!«
    Er erkannte, dass er sie allein lassen konnte. Und er musste sie allein lassen. Er durfte nicht länger zögern. »Ich
schließe auch die Vordertür ab, Eve. Warten Sie, bis ich zurück bin«, und als
er dies sagte, wurde es ihm doch ein wenig mulmig zumute, denn er wusste nicht,
ob er noch einmal zurückkommen würde.
     

 
 
      Als er die Augen aufschlug, wusste
er zunächst nicht, wo er sich befand. Seine Augen brannten wie Feuer, und seine
Kehle war wie ausgedörrt. Hustend versuchte er, sich zu erheben. Aber es ging
nicht.
    Er lag unter irgendetwas. Seinen Oberkörper konnte er drehen. Aber seine
Beine – was war nur mit seinen Beinen?
    John Hawkins wandte den Kopf und spannte seine Muskeln an. Er lag unter
Staub und Steinen begraben. Aber er war nicht tot. Er konnte atmen.
    Benommen tastete er nach seinem Kopf. Der Schädel brummte ihm.
    Der Captain erinnerte sich wieder an alles und versuchte, das Beste aus
seiner verfahrenen Situation zu machen. Nur nicht in Panik geraten, nahm er
sich vor, aber das war einfacher gedacht als getan.
    Er lag in einer Höhle eingeschlossen, weit und breit war kein Mensch. Wie
lange würde der Sauerstoff in dem Hohlraum reichen? Lange genug, damit eine
eventuelle Suchaktion Erfolg hatte?
    Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf.
    Er befand sich in keiner beneidenswerten Lage. Aber er wollte die Flinte so
schnell nicht ins Korn werfen. Jedenfalls war es besser, etwas zu tun als hier
herumzuliegen und darauf zu warten, dass etwas geschah.
    Zunächst musste er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    Seine Hände waren frei beweglich. Er registrierte, dass er Gefühl in den
Beinen hatte, dass ihn nichts besonders schmerzte. Die Stellung war unbequem,
doch das war das Wenigste.
    Der herabstürzende Balken hatte ihn auf der Schulter und am Hinterkopf
getroffen. Das war der Grund für seine Ohnmacht.
    Vorsichtig versuchte er die Beine anzuziehen. Es gab einen Spielraum! Das
linke Bein bekam er zuerst und ohne große Schwierigkeiten heraus. Beim zweiten
Bein wurde es schwieriger. Es saß fest. John Hawkins riss daran. Sein Fuß
rutschte aus dem Schuh, der irgendwo zwischen dem Gestein hängenblieb. Aber
seinen Fuß wand er heraus.
    Das ganze Spiel dauerte eine halbe Stunde, dann hatte er es geschafft. Er
konnte in die Hocke gehen.
    Die Taschenlampe lag hinter einem Stein, der in bedrohlicher Nähe seines
Körpers herabgekommen war. Ein wenig weiter nach rechts, und er hätte ihn
erschlagen.
    John Hawkins übereilte nichts.
    Er rieb seine Glieder und griff dann nach der Lampe, die er bisher nicht
erreichen konnte. Er hatte die ganze Zeit über vermutet, dass sie mit Staub und
Dreck bedeckt war. Doch als er sie in der Hand hielt, stellte er fest, dass sie
wirklich so schwach brannte. Er riss die Rechte hoch und warf einen Blick auf
seine Uhr.
    Das Glas war gesplittert, und die Zeiger sahen ramponiert aus. Sie waren in
dem Augenblick stehengeblieben, als John Hawkins von dem Querbalken getroffen
wurde und mit voller Wucht auf die Erde schlug. Wie lange lag er hier? Mit der
Taschenlampe in der Hand näherte er sich dem Schuttberg hinter sich, und erst
jetzt wurde ihm das ganze Ausmaß seiner Lage bewusst.
    Der Eingang war verschüttet, und John Hawkins war wie durch ein Wunder
davongekommen. Zehn

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