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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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Fenster stand ein Mülleimer, auf dem wahrscheinlich der Mörder Malones sich ganz bequem postiert hatte. Ich sprang auf den Eimer und von da zu Boden. Mit einem Satz ging ich dann hinter einem schmalen Mauervorsprung in Deckung.
    Auf meinen leisen Pfiff schwang sich Phil jetzt aus dem Fenster. Dann arbeiteten wir uns mühsam durch das Gewirr der Hinterhöfe vorwärts. Ich wunderte mich, dass niemand von den Schüssen Notiz nahm, aber neben dem El Chico lagen noch ein paar Night Clubs und sehr weit weg war der Knall der Schüsse auch nicht gedrungen, denn der Großstadtlärm, der gerade hier in der Nähe des Sheridan Square herrschte, ließ das Belfern zu einer Fehlzündung werden. Höchstens in der allernächsten Nachbarschaft hätte man es hören können, aber da lagen noch die Night Clubs in ihrer Tagesruhe.
    Den Weg der Gangster konnten wir auf dem leicht feuchten Boden genau verfolgen, aber weil Phil und ich uns gegenseitig Feuerschutz geben mussten, gewannen die Gangster an Vorsprung. Außerdem schienen sie das Gelände hier ganz genau zu kennen, denn ich musste feststellen, dass sie sich den schnellsten, aber auch den sichersten Weg für ihre Flucht ausgesucht hatten.
    Die Spuren endeten am Hintereingang eines kleinen Geschäfts, das auf den Waverly Place ging. Hier im Flur des Hauses, der vom Hinterhof bis zur Straße gerade durchging, fanden wir auch die beiden schwarzen Gesichtsmasken, die die Mörder getragen hatten. Phil hob sie vorsichtig auf, während ich bis zur Straße rannte. Aber als ich die Menschenmenge sah, die sich hier staute, gab ich die Verfolgung auf, denn die Gangster mussten meiner Rechnung nach jetzt mindestens fünf Minuten Vorsprung gewonnen haben. Auf jeden Fall Zeit genug, um unbemerkt und unauffällig in diesem Gewühl untertauchen zu können.
    »Komm Phil«, sagte ich, als ich mich umdrehte und ihn hinter mir stehen sah. »Hat keinen Zweck. Wir verplempern bloß unsere Zeit. Wollen uns lieber um den toten Gangster kümmern. Hast du ihn untersucht?«
    Phil nickte und bemühte sich, die beiden schwarzen Gesichtsmasken in seinem Taschentuch zu einem möglichst kleinen Paket zusammenzulegen. »Nichts gefunden, Jerry«, resignierte er. »Keine Waffe, keine Schneestäbchen, noch nicht mal einen Fetzen Papier, womit man etwas anfangen könnte. Allerdings ist es ja noch möglich, dass er irgendein Versteck in seiner Kleidung hat.«
    Wir gingen zurück durch die Hinterhöfe. Malone lag noch genauso wie vorher da.
    Zu Phil sagte ich: »Ruf bitte im Office an und lass die Experten und einen Wagen kommen!«
    Während Phil zum Telefon ging, untersuchte ich die Kleidung des Toten. Aber ich konnte nichts entdecken. Der Tascheninhalt selbst unterschied sich nicht von dem eines braven Durchschnittsbürgers und nichts deutete darauf hin, dass es sich bei dem Toten um einen Gangster und Mörder handelte.
    Lediglich in seiner Brieftasche steckten außer einer netten Menge Hundert -Dollar-Noten, zwei Pässe, davon einer auf den Namen Al Malone. Der zweite war, das sah man auf den ersten Blick, meisterhaft gefälscht.
    Ich erhob mich, schloss zuerst das Fenster und stellte mich dann draußen auf dem Flur vor die Tür.
    Phil hatte sein Gespräch beendet.
    »Alles okay. Unsere Leute werden in ein paar Minuten hier sein, Jerry.«
    »Ich will mir den Barkeeper vornehmen, vielleicht kommt dabei was raus. Bleib du solange hier und pass auf, das keiner hier reinkommt!« Damit deutete ich mit dem Kopf zu der Tür hinter mir und ging dann in die Bar zurück. Als ich dem Keeper meinen Dienstausweis unter die Nase hielt, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Sonst war aber nichts aus ihm herauszuholen, was uns vielleicht weitergebracht hätte. Schließlich kam er noch damit heraus, dass er erst seit acht Tagen den Job im El Chico hatte. Und Malone kannte er eigentlich nur aus den Erzählungen seines Vorgängers, der ihm Malone als generösen Dauergast besonders ans Herz gelegt hatte. Als gar nichts aus dem Mann herauszuholen war, fragte ich ihn nach einem Nebenausgang, denn ich hatte nicht die Absicht, den Toten hier durch die Bar tragen zu lassen.
    Der Keeper zeigte mir den Weg, ohne erst lange nach dem Grund zu fragen. Als wir vor der kleinen Seitentür standen, hörte ich draußen das Heulen einer Polizeisirene. Ich stieß die Tür auf. Draußen hielt gerade mit quietschenden Bremsen der Ambulanzwagen und der Bereitschaftswagen mit unseren Spezialisten.
    Ich lotste die Leute nach hinten und blieb dort, bis die

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