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0257 - Der Dreitöter

Titel: 0257 - Der Dreitöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stoben auf. Der hintere Teil des Bandes geriet plötzlich in Bewegung und schüttete unzählige der runden Scheiben über den Rand des Stützgerüstes hinaus. Tratlo feuerte in den Sturzbach der Metallstückchen hinein. Sie verglühten und wurden davongetrieben, so, daß es aussah, als wirbelte Konfetti durcheinander. Obwohl Tratlo einen Helm trug, konnte er das rasende Pätsch! Pätsch! Pätsch! hören, mit dem sie zerplatzten.
    Aus irgendeinem Grund empfand Tratlo Befriedigung bei der Zerstörung der Scheibchen. Es war, als spürte er im Unterbewußtsein, daß diese geheimnisvollen Mikrogeräte nur einem verbrecherischen Zweck dienen konnten.
    Tratlos gezieltes Feuer auf die Transferstraße löste einen wütenden Feuerball der Tefroder aus. Der Verlust des Bandes und der darauf beförderten Gegenstände schien sie schlimmer zu treffen als die systematische Vernichtung der in diesem Raum aufgestellten Maschinen.
    Tratlos Mundwinkel zuckten. Wenn er nur gewußt hätte, welcher Zusammenhang zwischen den Tefrodern und diesen Metallscheibchen bestand. Aber er würde es hier unten in dieser Station bestimmt nicht mehr erfahren. Ebensowenig, wie er herausfinden würde, warum die Tefroder wie Terraner aussahen, Schiffe benutzten, die wie terranische Schiffe aussahen und durch einen Transmitter in diese Station gelangten, der verblüffend jenen glich, die von den Akonen aus dem Blauen System benutzt wurden.
    Die Tefroder kamen systematisch näher. Wenn die Männer von der KI-33 nicht Gefahr laufen wollten, trotz ihrer Schutzanzüge getötet zu werden, mußten sie sich immer weiter zurückziehen.
    An der hinteren Wand dieser Halle jedoch waren sie zum Anhalten gezwungen. Tratlo schätzte, daß sie in einer Viertelstunde dort angelangt sein würden. Wie lange sie sich dort allerdings noch halten konnten, wußte er nicht.
    Die Tefroder setzten längst nicht alle durch den Transmitter gekommenen Soldaten ein. Sie begnügten sich damit, die Schiffbrüchigen mit fünfzig Männern allmählich einzukreisen. Auch wenn es den USO-Spezialisten gelang, einige der Gegner auszuschalten, konnten diese Verluste von den Tefrodern mühelos ersetzt werden.
    Da die Tefroder nicht wissen konnten, daß die Eindringlinge Verstärkung erwarteten, gingen sie beim Kampf keine Risiken ein, sondern begnügten sich damit, die Männer langsam zurückzutreiben.
    Moseley und Larcon hatten aufgehört zu funken und beteiligten sich ebenfalls am Gefecht. Tratlo hatte ihnen befohlen, den Notruf nur noch in Abständen von zehn Minuten abzustrahlen. Jeder Mann war wichtig, um die Übermacht aufzuhalten, von der sie bedroht waren.
    Tratlo blickte zurück und sah Leutnant Baroon zwischen einigen Maschinentrümmern am Boden liegen.
    In den Händen des schmächtigen Mannes wirkte der Desintegrator übergroß, aber Baroon hielt ihn vollkommen ruhig. Tratlo beobachtete, daß der Reyaner sorgfältig zielte und nur schoß, wenn er sicher sein konnte, einen Tefroder zu treffen.
    Der Captain bezweifelte, daß es ihnen gelungen war, einen Gegner außer Gefecht zu setzen. Die Schutzschirme der Tefroder hielten auch Volltreffern stand. Erst dann, wenn mehrere Schüsse gleichzeitig einen Mann trafen, konnten sie Erfolg haben.
    Da es umgekehrt ebenso war, gab sich Tratlo mit der bestehenden Situation zufrieden. Er kroch bis zu Baroon zurück und ließ sich neben ihm nieder. Der Leutnant bewegte noch nicht einmal den Kopf. Der Kampf verlief ohne, daß auf Seiten der USO-Truppe ein einz iges Wort gesprochen wurde.
    Tratlo versuchte, die Standorte der einzelnen Männer auszumachen. Batins war nirgends zu sehen. Der Paddler hatte sich wahrscheinlich irgendwo in eine Deckung zurückgezogen, von wo aus er die Tefroder sehen konnte, ohne selbst gefährdet zu sein. Wenn sie an der Wand angelangt waren, besaß Batins als einziger eine Überlebenschance, denn er konnte einfach durch sie hindurch gehen und an die Oberfläche des Planeten flüchten.
    Tratlo sah in einiger Entfernung einen Schatten vorbeihuschen und schoß darauf. Der Tefroder schwankte und wollte sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen, als ein Feuerstoß aus Baroons Waffe seinen überlasteten Schutzschirm zusammenbrechen ließ. Die Energie konnte nicht mehr absorbiert werden. Einen Augenblick sah Tratlo das schmerzverzerrte Gesicht des Fremden - ein terranisches Gesicht -, und er spürte, wie sich etwas in seinem Innern verkrampfte. Der Tefroder sank in sich zusammen. Jetzt hörte auch Baroon auf zu schießen. Sie

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