Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
zuviel. Beschreibe mir, wo das Mädchen hin muß, und scheuch die Leute aus ihren Betten. Gryf bringt Monica an den Bestimmungsort, das geht schneller als mit der schnellsten Maschine.«
    »Einverstanden, Zamorra, Hör zu…«
    Sie verloren keine Sekunde. Als Zamorra aus dem Wagen stieg, wußte er, daß Möbius gereits am Telefon oder Funk hing, um alles einzuleiten. Der Professor kehrte ins Haus zurück.
    Er lächelte Gryf und Monica Peters an. »Wo die Magie versagt, hilft die menschliche Technik«, sagte er. »Gryf, nimm das Mädchen und bringe es zu unseren Spezialisten…«
    Er beschrieb es Gryf. Der Druide nickte, faßte nach Monicas Hand, und noch ehe sie begriff, wie ihr geschah oder Abschied nehmen konnte, waren die beiden schon fort.
    Zamorra atmete tief durch. »Wenn es irgend jemand auf der Welt schaffen kann«, sagte er, »dann Stephans Eierköpfe.« Und vielleicht zum ersten Mal überhaupt war er heilfroh, eine Organisation wie den Möbius-Konzern im Rücken zu haben. Mochte man auch immer über die Industrie-Giganten schimpfen - sie besaßen auch ihre Vorteile. Und sie waren entschieden schneller als jeder Behördenapparat.
    Was in diesem Fall von Vorteil war…
    ***
    Gryf kam so zurück, wie er verschwunden war - aber allein. Er strich sich durch den wirren Haarschopf. »Widerstrebende und ungläubige Patientin abgeliefert«, sagte er. »Aber da ist etwas, was du wissen solltest, Zamorra. Ich habe Schwierigkeiten mit dem zeitlosen Sprung. Er kostet mich erheblich mehr Kraft als sonst. Es muß an der Nähe Leonardos liegen.«
    Zamorra hob überrascht die Brauen. »Wie das?«
    »Ich kann es nicht genau erklären. Es ist wie ein Magnet, der mich anzieht, und ich muß dagegen ankämpfen, muß stärkere Kräfte freimachen. Je weiter ich von dem Magneten fort bin, desto weniger Kraft benötige ich. Und ich habe zwar nicht genau geforscht, aber ich müßte mich schon schwer täuschen, wenn das Zentrum dieses Magneten nicht Château Montagne ist.«
    Zamorra schluckte.
    »Sehr interessant«, murmelte er. »In Richtung auf diesen Magneten - ging es da leichter?«
    Gryf zuckte mit den Schultern. »Das konnte ich nicht feststellen. Ich glaube, es kommt auf den Absprungort an. Ich war wohl zu weit weg, um von dort aus etwas festzustellen.«
    »Hältst du die Sache für gefährlich?« wollte Zamorra wissen.
    Der Druide schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr. Ich weiß ja nun Bescheid. Hätte es mich unvorbereitet direkt in der Höhle des Löwen getroffen, nun…«
    Er sagte nichts mehr, aber Zamorra konnte auch allein weiterdenken: Im Château selbst mochte es geschehen, daß Gryf bei einem Sprung nur selbst verschwinden konnte. Daß er alle seine Kraft aufwenden mußte, um zu fliehen, und keinen der Freunde mitnehmen konnte. Sie mochten also auf sich allein gestellt sein.
    Dennoch wollte er das Unternehmen jetzt nicht mehr abblasen. Er konnte es ja auch gar nicht, selbst wenn er gewollt hätte. Uschis Leben war in Gefahr, und er wollte nicht, daß sie starb.
    Allein und unbewaffnet, hatte Leonardo gesagt.
    Nun gut. Zamorra würde kommen, allein und unbewaffnet.
    Er packte die Dinge, die er selbst nicht benötigte, aus dem Wagen, stieg ein und fuhr los. Der Mercedes bog an der Privatstraße ab und tastete sich langsam den Serpentinenweg hinauf.
    Du wirst dich böse umsehen müssen, mein lieber Leonardo, dachte der Professor. Der alte Zamorra hat auch noch ein paar Tricks auf Lager, von denen du nichts ahnst!
    ***
    Das Amulett flimmerte. Leonardo de Montagne nahm die neuesten Informationen entgegen. »Zamorra hat das Dorf verlassen. Er benutzt die Straße. Er ist allein.«
    Ein Trick, überlegte Leonardo. Es muß ein Trick sein. Er kann nicht so dämlich sein!
    »Ist er bewaffnet?«
    »Wir konnten nichts erkennen, Herr. Er hat Waffen aus dem Wagen in das Haus der Lasalles gebracht.«
    Leonardo nickte. »Es ist gut. Fangt ihn ab.«
    Er begann in eine andere Richtung zu denken. Es konnte sein, daß Zamorra wiederum entfloh, wenn er seine Felle davonschwimmen sah. Dann aber mußte Leonardo erfahren, wohin er sich wandte, um ihm dort nachzustellen. Er entsann sich einer kleinen Begebenheit, die erst ein paar Stunden zurücklag. Da war der Rächer des Wolfes in seinem Tun gestört worden.
    »Die Lasalles«, murmelte Leonardo, und in seinen jettschwarzen Augen entstand ein unheilvolles Glühen. »Sie wissen also um Zamorras Versteck… nun, so werde ich sie einmal danach fragen. Und zwar unverzüglich.«
    Er erteilte

Weitere Kostenlose Bücher