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0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

Titel: 0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In Brooklyn blüht der Galgenbaum (3 of 3)
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Mannes, der weiß der Himmel was auf die Beine stellen will. Und das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich bin Boss meiner Gang, und ich habe nicht die Absicht, so etwas wie ein vorgeschobener Strohmann in einer Supergang zu werden. Ich habe versucht herauszufinden, wer hinter der ganzen Sache steckt. Aber es ist mir nicht gelungen. Ich weiß, dass sich Laine ein paar Mal nachts im Morris-Park mit einem Mann traf und von ihm höchstwahrscheinlich die nächsten Anweisungen bekam, aber es ist mir nie gelungen, diesen Mann einmal aus der Nähe zu sehen. Der Kerl ist die Vorsicht selber. Er bleibt immer an den dunkelsten Stellen. Laine durfte nie näher als auf vier Schritte an ihn herankommen. Ich selber musste, als ich Laine beobachtete, ungef ähr zehn bis zwölf Schritte entfernt bleiben. Ich konnte nur eines mit Sicherheit feststellen: Es war der Mann, der Laine seine Befehle gab. Der große Boss, der die Geschichte mit der Ermordung der reichen Leute einfädelte und der auch die Verschmelzung der sechs Banden zuwege brachte. Aber wenn du mich fragst, was er damit eigentlich bezweckt, dann muss ich dir sagen: Ich habe nicht den blässesten Schimmer! Es ist rätselhaft, was er sich von solchen Riesenorganisationen verspricht.«
    »Mit dir selber hat sich der Boss noch nie in Verbindung gesetzt?«
    O’Kelly schüttelte den Kopf.
    »Bisher noch ni…«
    Er sprach nicht zu Ende, denn das Telefon auf dem Wandschränkchen schlug an. O’Kelly nahm den Hörer und sagte seinen Namen. Er hörte ungef ähr drei Minuten schweigend zu, wobei sich seine Miene zu einem sehr überraschten Ausdruck hin veränderte, dann sagte er:
    »Augenblick mal! So einfach geht das ja nun auch nicht! Ich nehme doch nicht einfach… Hallo! Sind Sie noch da?«
    Er warf den Hörer auf die Gabel.
    »Wir haben den-Teufel an die Wand gemalt«, stöhnte er. »Es war ein Mann, der sich selbst der Boss nannte. Er sagte, wir sollten eine Kiste abholen, die auf dem Central-Bahnhof auf meinen Namen eingegangen wäre. Es befänden sich achtzehn Bomben mit kurzen Zeitzündern darin. Wenn diese achtzehn Bomben nicht morgen früh in der Zeit zwischen sechs und neun Uhr morgens in verschiedenen U-Bahn Zügen detonierten, übergäbe er das gesamte Material, das er gegen mich und meine Leute in der Hand hätte, dem FBI. Verflucht noch mal, stell dir das doch vor: achtzehn Bomben in den U-Bahn Zügen! Zur Hauptverkehrszeit!«
    ***
    »Kau-Kelly?«, wiederholte Herbert Laine. Er sah mich misstrauisch an.
    »Ja«, nickte ich.
    Laine stand auf und kam zu mir heran. Auch Morgan erhob sich und kam näher. Das war mir im Grunde sogar lieber, als wenn sie am Tisch sitzen geblieben wären. Denn jetzt schoben sie sich selbst zwischen mich und die übrigen Gangster, sodass vom Tisch her im Augenblick nichts zu fürchten war.
    ■ »Es brauchen nicht alle zu hören«, raunte Morgan, während er den letzten Schritt tat, der ihn noch von mir trennte.
    Ich stieß einen unhörbaren Seufzer aus. Also deshalb kamen sie so nahe.
    »Was will Kau-Kelly?«, fragte Laine hastig. »Hat irgendwas nicht geklappt?«
    Der Teufel mochte wissen, wovon er überhaupt sprach. Ich zermarterte mein Gehirn, was ich ihnen auftischen sollte. Schließlich wagte ich es und servierte ihnen einen Bluff.
    »Irgendeiner von seinen Leuten muss ein Spitzel sein«, brummte ich leise.
    »Einer von Kellys Leuten?«, wiederholte Laine.
    »Ja.«
    »Verdammt«, brummte Laine. Er nagte an seiner Unterlippe. »Wenn das wahr ist, kann er uns ganz schön in die Tinte reiten.«
    »Wie ist Kelly denn drauf gekommen?«, fragte Morgan leise, fügte aber gleich hinzu: »Red um Himmels willen leise! Ich kann keine Panik unter meinen Leuten brauchen! Die sind sowieso schon verdammt nervös in den letzten Tagen.«
    »Zwei Tecks waren bei Kelly«, behauptete ich, während ich überlegte, wie ich mich am besten aus dieser verfahrenen Situation wieder herausmogeln könnte. Ich hatte gehofft, Morgan und Laine allein anzutreffen. Stattdessen fand ich mich einer Versammlung von wenigstens zwanzig Gangstern gegenüber. Selbst wenn ich die Unterstützung der beiden Kollegen, draußen im Hof mit einkalkulierte, konnten wir nichts gegen die zwanzig Männer ausrichten. Es wäre Selbstmord gewesen.
    »Zwei Tecks? Zwei Detectives von der Stadtpolizei?«, fragte Morgan düster.
    »Ja.«
    Je weniger du sagst, dachte ich, tun so weniger besteht die Gefahr, dass du etwas Ealsches sagst.
    »Wann denn?«, fragte Laine.
    Ich zuckte die

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