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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in der Rückhand… aber ob Merlin uns helfen kann?«
    »Es wird sich zeigen«, sagte Zamorra. »Auf geht’s.«
    ***
    Der Mann war plötzlich da. Er kam aus dem Nichts heraus und sah sich um. Aber niemandem war sein Erscheinen aufgefallen. Ein hochgewachsener, breitschultriger Mann im dunklen Anzug. In der Hand trug er einen Aktenkoffer. Als er sich jetzt in Bewegung setzte, zog er das rechte Bein ein wenig nach, aber es fiel kaum auf.
    Ein Geschäftsmann im typischen Manageralter, so wirkte er. Niemand ahnte, daß dies nur Tarnung war, daß er in Wirklichkeit noch ein paar Dutzend andere Gestalten besaß, die er gelegentlich benutzte. Überall auf der Welt besaß er seine Tarnexistenzen. Sei es in großen Unternehmen, sei es in der Politik oder in der organisierten Kriminalität. Überall sorgte er dafür, daß Mißgunst, Haß und Zwietracht niemals ausstarben. Daß das Böse wuchs und sich ausdehnte.
    Denn er kam direkt aus der Hölle.
    Asmodis, der Fürst der Finsternis und Herr der Schwarzen Familie, bewegte sich wieder einmal zwischen den Menschen, auf der Suche nach neuen Opfern.
    In der Nähe der Fußgängerzone der großen Stadt besaß er ein Büro, das er zwei- oder dreimal im Jahr aufsuchte. Das reichte. Seine Untergebenen hatten alles unter Kontrolle. Sie waren von ihm abhängig und würden sich hüten, ihn zu hintergehen. Einer hatte es versucht.
    Er würde es nie wieder versuchen können, und die anderen Mitarbeiter wußten es. Deshalb konnte Asmodis sicher sein, daß auch in seiner Abwesenheit in seinem Sinne garbeitet wurde.
    Plötzlich sah er das Mädchen.
    Und ein Funke zündete.
    ***
    Es dauerte für Zamorra und Nicole einige Zeit, zu Merlin vorzustoßen. Hätte dieser sie beide von sich aus zu sich gerufen, wäre alles viel einfacher gewesen. So aber mußten sie versuchen, zunächst einmal Kontakt mit dem weisen alten Zauberer zu bekommen.
    Fenrir, der telepathische Wolf, mußte als Vermittler herhalten. Seine fordernden Gedankenströme jagten davon, bis hinüber nach Wales, wo sich in der Nähe der Stadt Carmarthen Merlins unsichtbare Burg erhob. Es gab einen Weg dorthin, der von der Nordseite vom Dorf Cwm Duad her hinauf führte, aber wenn Merlin nicht wollte, kam auch von dort niemand in seine Burg hinein. Zudem dauerte es geraume Zeit, dorthin zu gelangen: Mit dem Flugzeug nach London, von dort aus mit dem Mietwagen nach Beaminster Cottage in Dorset, und von dort aus mit dem da stationierten eigenen Wagen weiter nach Wales… das alles dauerte Zamorra aber zu lange.
    Und schließlich war es soweit. Fenrir erhielt Kontakt. Wenig später entstand das flirrende Lichtfeld, das eine direkte Straße nach Merlins Burg öffnete.
    Zamorra und Nicole betraten sie gemeinsam. Weiße Magie schuf dieses kleine Weltentor, das Leonardo de Montagne blockiert hatte, aber Zamorra hatte es wieder geöffnet. Die Verbindung schaffen indes konnte nur Merlin selbst oder jemand, der an seiner Stelle in Caermardhin, seiner Burg, war.
    Es war wie ein langer röhrenartiger Schacht, durch den sie einem hellen Fleck entgegengingen, der immer größer wurde, je näher sie ihm kamen. Dann erreichten sie ihn. Und der Tunnel, die magische Straße, spie sie aus.
    Zamorra pfiff überrascht durch die Zähne. »Was ist das denn? Haben wir uns geirrt? Das kann doch nie im Leben Caermardhin sein.«
    Sie befanden sich in einer Art Parkanlage, ähnlich der, die sich auf der Rückseite ihres Châteaus am Berghang erstreckte. Ein kleines, geradezu verspielt wirkendes Bauwerk am Ende eines großen Wasserbeckens mit Standbildern und seltsamen Fischen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Und dahinter… erhoben sich die Zinnen von Caermardhin…
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Nicole leise. »Caermardhin liegt doch, wie wir wissen, auf einer Bergspitze! Diese Ebene mit dem Park, das gibt es doch gar nicht!«
    »Da oben«, sagte Zamorra. »Auf dem Gebäude ist jemand. Ist das nicht Gryf?«
    »Gryf und Teri«, nickte Nicole. »Komm, gehen wir zu ihnen. Vielleicht können sie uns erklären, was das hier für eine neue Spielerei ist.«
    Die beiden Druiden, die zeitweise in Merlins Burg lebten, winkten ihnen zu und kamen ihnen entgegen. Unten neben dem großen Wasserbecken trafen sie sich. Seltsame Fische, wie Zamorra sie nie zuvor gesehen hatte, jagten sich und spielten miteinander. Obgleich sie einen gefährlichen Eindruck erweckten, schienen sie keine Räuber zu sein.
    Teri Rheken, das Mädchen mit dem hüftlangen goldenen Haar, lächelte.

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