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027 - Das Gesicht im Dunkel

027 - Das Gesicht im Dunkel

Titel: 027 - Das Gesicht im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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»Ich möchte noch mal Ihre Ansicht über diese Wohnung hören.«
    »Ich bin gleich wieder hier, Sir!«
    Als er zurückkehrte, stand Slick mit nachdenklicher Miene am selben Fleck, wo er ihn verlassen hatte.
    »Ja, wie ich Ihnen schon sagte, dieser Hauptschlüssel -« Der Mann unterbrach sich voller Schrecken. »Ich hab' ihn verloren!« rief er aus. »Sahen Sie, daß ich ihn einsteckte?«
    »Ich glaube bestimmt. - Aber da liegt er ja!«
    Er deutete auf den Teppich.
    »Gott sei Dank!« seufzte der Portier erleichtert. »Sie sollten mal oben aufs Dach gehen, Sir. Da hat man 'ne feine Aussicht. Soll ich Sie hinauffahren?«
    »Ich gehe lieber«, sagte Slick Smith, und wieder wurde der Portier durch die Fahrstuhlglocke nach unten gerufen.
    Als er fort war, eilte Slick auf die jetzt nur angelehnte Tür zu. Ein leiser Stoß genügte, um sie zu öffnen, denn während der kurzen Abwesenheit des Portiers hatte er sie aufgeschlossen. Jetzt schob er den Sicherheitsriegel vor und eilte rasch von einem Zimmer ins andere. Im Schlafzimmer raffte er allerlei Gegenstände zusammen und ließ sie in den geräumigen Taschen seines Rocks verschwinden. Dann schlüpfte er in die Küche hinein, untersuchte die Vorräte in der Speisekammer, roch an der Butter, prüfte den Inhalt einer Dose mit kondensierter Milch und befühlte das Brot, um festzustellen, wie alt es wäre. Dann schlich er auf den Vorplatz zurück und lauschte. Soeben ertönte das Summen des Fahrstuhls. Slick bückte sich, hob den Deckel des Briefkastens und sah den Fahrstuhl nach oben gleiten. Im Nu war er draußen, hatte die Flurtür geschlossen und stand unten in der Halle, als der Portier mit dem Fahrstuhl wieder herunterkam.
    »Ich werde die Wohnung vielleicht doch mieten«, sagte er. »Aber da muß ich mich wohl an jemand anders als an Sie wenden?«
    »Jawohl, Sir. - Danke sehr, Sir.« Er steckte das fürstliche Trinkgeld ein, und Slick verließ das Gebäude und winkte einen Wagen heran.

32
    Am Nachmittag desselben Tages hielt Martin Elton sich fast eine Stunde lang in seiner Bank auf, nahm den Inhalt seines Bankfaches heraus, zerriß allerlei Papiere und steckte vier einzelne, dichtbeschriebene Briefbogen in seine Brusttasche.
    Sobald er nach Hause kam, rief er Stanford an und ersuchte diesen, ihn sofort aufzusuchen, wozu sich Stanford erst nach längeren Ausreden und Einwendungen bereit erklärte.
    Er war sehr übler Laune, als er kurz vor fünf in der Curzon Street erschien.
    »Was, zum Teufel, fällt dir ein, daß du mich herbeorderst, als ob ich ein Kuli wäre«, begann er wütend.
    Martin lag auf der Couch und blickte von seinem Buch auf.
    »Mach die Tür zu und schrei nicht so!« sagte er gelassen.
    »Die Sache ist ernst, sonst hätte ich dich nicht herbestellt.« Er stand auf, nahm sich eine Zigarre und bot Stanford auch eine an. Dann sagte er: »Audrey ist jetzt bei Stormer angestellt, und das Kind ist pfiffig.«
    »Was geht mich das an! Wenn du mich nur deshalb -«
    »Ich sage dir, daß sie pfiffig ist - und daß sie dir und mir nicht gerade freundlich gesinnt ist nach der Juwelengeschichte, kannst du dir wohl denken. Nun weiß ich zufällig, daß Stormer für fast alle Botschaften hier in London arbeitet -«
    Stanford lachte höhnisch. »Meinetwegen kann sie soviel Beweise sammeln, wie sie Lust hat!« versetzte er. »Mir soll's recht sein. Ist das alles?«
    »Nicht ganz«, fuhr Martin fort. »Besinnst du dich auf den kleinen Feldzugsplan für die Sache mit der Königin von Schweden, den du damals, wie immer bei solchen Gelegenheiten, schriftlich ausgearbeitet hast?«
    »O ja, aber der ist vernichtet.«
    »Leider nicht«, fuhr Martin kaltblütig fort. »Es war eine so geniale Arbeit, daß ich sie dummerweise aufbewahrte. Audrey war vorgestern hier. Sie kam, während Dora und ich aus waren, und ging in Doras Zimmer hinauf, um ihr Haar zu richten. Dora bewahrt die Schlüssel zu meinem Bankfach in ihrem Schreibtisch auf.«
    Stanford starrte ihn groß an. »Nun - und?«
    »Als ich heute in die Bank ging, um Geld aus dem Fach herauszunehmen, waren alle meine Papiere verschwunden.«
    Stanford wurde leichenblaß. »Meinst du damit, daß auch mein Plan mit verschwunden ist?«
    »Ja, das meine ich. - Bitte!« Er hob die Hand. »Spring nicht gleich zum Fenster raus! Ich gebe zu, daß es eselhaft dumm von mir war, ihn aufzuheben. Ich hätte ihn natürlich sofort vernichten müssen - besonders, weil du darin sogar Namen genannt hattest, wenn ich mich recht erinnere. Für

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