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0270 - Die Panik der Gespensterbande

0270 - Die Panik der Gespensterbande

Titel: 0270 - Die Panik der Gespensterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik der Gespensterbande
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hinüber, wo die Kneipe im halben Licht lag.
    Endlich hörten sie die Tür gehen. Der bullige Wirt kam heraus. Er hatte Steinweg umgefasst, sich einen Arm über die Schulter gelegt, und schleppte den Betrunkenen mühelos neben sich her.
    »Mensch, der kommt ja genau auf uns zu!«, rief Erny leise. »Er will ihn hier in der Einfahrt abladen!«
    »Ab nach hinten in den Hof!«, befahl Rocky.
    Die vier Jungs traten den Rückzug an. Vorsichtig gingen sie hinter einer Ansammlung von überquellenden Mülltonnen in Deckung. Die Schritte des kräftigen Gastwirtes tappten jetzt schon die Einfahrt herein. Steinwegs Füße schlurften leise nebenher. Dann gab es ein leichtes, klatschendes Geräusch.
    Die Jungs warteten, bis der Wirt die Straße allein wieder überquert hatte. Sie konnten in der tiefen Stille der Nacht sogar hören, wie der Schlüssel im Schloss der Kneipentür quietschte, als Randy Handy abschloss. Gleich darauf erlosch auch das letzte Licht in der Kneipe.
    »Los, Jungs!«, rief Erny. »An die Arbeit!«
    Sie schlichen zurück in die Einfahrt. Rocky riss ein Streichholz von dem Päckchen an, das er zu den Zigaretten wie üblich als Beigabe erhalten hatte. Sie fanden Steinweg, der leise schnarchte.
    Mühsam zerrten ihn die vier Jungen hoch. Ächzend trugen sie ihn hinaus auf die Straße. Über zwanzigmal mussten sie absetzen und verschnaufen, aber Steinweg schlief so fest, dass es schon einer Bewusstlosigkeit glich.
    »Mensch«, keuchte Joe, »so geschuftet habe ich noch nie in meinem Leben.«
    »Macht nichts«, krächzte Erny und nahm sich zuerst die Brille ab, bevor er sich den Schweiß von der Stirn wischte. »Jedenfalls hat mein Plan geklappt.«
    »Abwarten«, sagte Rocky skeptisch. »Erst mal sehen, was die Bullen dazu sagen. Wenn wir Pech haben, bringen sie Steinweg mit ’nem Streifenwagen nach Hause und uns verpassen sie einen Rüffel, dass wir in acht Wochen noch dran denken werden.«
    »Oder wir kriegen eine Belobigung«, sagte Tino hoffnungsvoll.
    »Von den Bullen eine Belobigung!«, lachte Rocky bitter. »Das möchte ich mal erleben! Aber wir wollen nicht noch eine Stunde verquatschen. Los, da vorn ist ja schon das Revier!«
    Wieder zerrten sie ihn mit vereinten Kräften hoch und schleppten ihn auf die Police Station zu. Als sie ihn die Treppe hinanwuchteten, lief ihnen trotz der Kühle der Nacht der Schweiß aus allen Poren.
    Mit einer kräftigen Bewegung seiner starken Schulter stieß Rocky die Schwingtür auf, die in den Wachraum hineinführte. Hinter dem erhöhten Pult saß Patrick O’Neil, der diensttuende Sergeant. Er hob den Kopf, blickte zur Tür, fuhr sich mit der Hand über die Augen, schüttelte den Kopf und riskierte einen zweiten Blick.
    Das Bild hatte sich nicht geändert, nur waren die Jungs mit dem Mann, deü sie ächzend hereinschleppten, jetzt ungefähr in der Mitte des Wachraums angekommen. O’Neil kniff sich sehr stark in den linken Unterarm. Den Schmerz nahm er deutlich wahr. Ich kann das nicht träumen, dachte er. Aber wahr sein kann so was doch auch nicht. Der kleine Knirps dort mit der Brille ist doch höchstens zwölf Jahre alt. Und jetzt ist es mitten in der Nacht, schon nach drei, um genau zu sein.
    Die vier Jungs hatten der Einfachheit halber ihre Last einfach mitten im Wachraum abgelegt.
    »Tja«, sagte Rocky dann als erster, nachdem er sich verschnauft hatte. »Da wären wir.«
    »Was soll das heißen, he? Seid ihr betrunken?«
    »No«, erwiderte Erny, der am weitesten hinten stand und vielleicht deshalb am meisten Mut entwickelte. »Der da ist es. Er ist völlig blau, wenn Sie verstehen, was ich meine, Sir.«
    »Natürlich verstehe ich dich! Wir sprechen ja schließlich dieselbe Sprache! Also was soll das, he?«
    »Sir«, ließ sich Erny wieder vernehmen, »wir haben diesen Mann total betrunken auf der Straße gefunden. Sehen Sie, wir haben uns gedacht, er könnte ja überfahren werden, nicht wahr? Man konnte ihn doch nicht einfach liegen lassen, oder was meinen Sie?«
    Erny blickte den Sergeant treuherzig an. O’Neil strich sich grimmig über sein eckiges Kinn. Dennoch klang seine Stimme schon versöhnlicher, als er erwiderte: »Na ja, von der Straße musste er natürlich weg. Das ist klar.«
    »Aber wo sollten wir schon mit ihm hin?«, fuhr Erny fort, der instinktiv spürte, dass er das Herz des hünenhaften Sergeant zu gewinnen im Begriff war. »Angenommen, wir hätten ihn nun in eine Einfahrt gelegt. Kann man denn wissen, ob der in seinem Suff sich nicht wieder auf

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