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0270 - Die Panik der Gespensterbande

0270 - Die Panik der Gespensterbande

Titel: 0270 - Die Panik der Gespensterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik der Gespensterbande
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sollen! Sechzehn hustende Gangster, an die dreißig reiche und nicht minder hustende Männer, und ungefähr ebenso viele hustende, kreischende und weinende Damen! Es war ein toller Wirbel, als das alles zur Eingangstür herausquoll.«
    »Folglich haben Sie aber die ganze Bande geschnappt?«
    »Ja, restlos. Ein paar haben zwar einige Schrammen davongetragen, aber ernstliche Verwundungen hat es nirgends gegeben - seltsamerweise, denn an Kugeln wurde von keiner Seite gespart.«
    »Das bringt mich ziemlich durcheinander«, bekannte Moster. »Wir haben nur die Aussage des lebensgefährlich verletzten Wächters, dass es sich hier um die Gespensterbande gehandelt haben soll. Aber vielleicht irrte der Mann sich? Vielleicht war er nicht ganz Herr seines Verstandes, als er difese Aussagen machte - bei seinem Zustand wäre es kein Wunder gewesen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, nickte ich. »Es kann aber auch sein, dass die Bande so unheimlich stark ist, dass sie sich ein Teilen leisten kann. Hier sollen es ungefähr zwölf gewesen sein. Bei uns waren es sechzehn. Das ergibt zusammen achtundzwanzig Mann. Ich gebe zu, dass das außergewöhnlich hoch ist für eine gewöhnliche Bande, aber es hat schon Fälle gegeben, wo Banden so stark gewesen sind.«
    »Stimmt«, nickte Phil. »Nur wäre es dann heute Nacht zum ersten Mal gewesen, dass die Bande getrennt und an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig aufgetreten ist. Und das gefällt mir eigentlich nicht. Keine Bande ändert ohne zwingenden Grund so schlagartig eine Taktik, die sie nach den bisherigen Erfahrungen für erfolgreich halten muss.«
    »Von den berühmten Ausnahmen abgesehen, die es überall gibt«, meinte Moster. »Ja, Chetham, was gibt es denn?«
    »Wir haben ein paar Fingerabdrücke sichern können«, sagte einer von Mosters Mitarbeitern. »Hier ist die Karte mit den gesicherten Spuren.«
    »Geben Sie uns die Karte, Moster«, sagte ich schnell. »Das ist ja sowieso eine FBI-Sache.«
    Moster reichte mir die Karte, auf deren Rückseite die durchsichtigen Klebefolien saßen, unter denen sich im Rußpulver deutlich die Fingerspuren abzeichneten. Wir sprachen noch fast eine Stunde lang mit Moster und seinen Mitarbeitern, dann fuhren wir im Jaguar zurück nach Manhattan.
    Als wir in die 69th Street einbogen, graute schon der Morgen. Ich spürte, wie die Müdigkeit in meinen Gliedern emporkroch. Aber eines wollte ich unbedingt noch feststellen, bevor wir nach Hause fuhren, um ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.
    Wir suchten unser Office auf und kramten in den schon am Vorabend eingegangenen Akten von Lieutenant Sorr, der die Sache mit der Spedition anfangs bearbeitet hatte, und in den Akten von Lieutenant Korten, der die Mordkommission geleitet hatte. Schon 36 nach kurzem Suchen fanden wir eine eingeheftete Spurenkarte.
    Wir verglichen die Prints.
    »Es sind dieselben«, sägte Phil. »Da gibt es keinen Zweifel.«
    ***
    »Schöne Pleite«, knurrte Rocky wütend, als sie vor der Schwingtür der Police Station standen. »Jetzt haben wir uns die Nacht um die Ohren geschlagen, zu Hause kriegen wir Theater, dass uns Hören und Sehen vergehen wird, und das alles für nichts und wieder nichts!«
    »Tino, nun sag du doch mal was!«, brummte Joe. »Schließlich hast du uns auf diesen Gedanken gebracht.«
    »Ich!«, rief Tino. »Habe ich gesagt, wir sollen Steinweg zur Polizei schleppen? War ich das?«
    »Das meine ich nicht«, widersprach Joe. »Aber du hast uns gesagt, wir sollten den Verräter aus eurer Firma ausfindig machen.«
    »Aber der Plan mit Steinweg stammt von Erny!«, rief Tino wütend. »Wo steckt der Kerl denn auf einmal?«
    Sie sahen gerade noch, wie sich die Schwingtür hinter ihrem jüngsten Kameraden allmählich wieder einpendelte. Rocky rief ihnen leise zu, sie sollten den Mund halten, und presste sein Ohr an den Spalt zwischen Hauswand und linkem Torflügel.
    Unterdessen war der kleine Erny tapfer und allein noch einmal in den Wachraum marschiert. Als er vor dem Pult stand, hätte er den Arm ganz hochrecken müssen, um die oberste Pultkante gerade noch mit den Fingerspitzen zu erreichen.
    Sergeant O’Neil aber saß nicht hinter seinem Pult. Er hatte den wie tot daliegenden Steinweg auf eine lange Holzbank gebettet und war dabei, die Taschen des Mannes nach irgendeinem Dokument, einem Brief oder irgendeinem Papierstück zu durchsuchen, von dem sein Name und seine Anschrift zu erfahren waren. Als er die kleinen, kurzen, trippelnden Schritte hörte, drehte er

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