Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

Titel: 0273 - Die Sekte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
in Deutschland bei seiner dortigen Freundin Manuela Ford aufhielt.
    Nicht mehr, wie sich jetzt herausstellte.
    »Manu fährt mit ihren Bildern auf eine Ausstellung, bloß habe ich keine Lust, mir die dekadenten Kunstkritiker anzusehen, und sitze jetzt allein hier.«
    Zamorras Telefonverstärker arbeitete. Die Stimme des Amerikaners war im ganzen Arbeitszimmer zu vernehmen, wie er auch andererseits hören konnte, was hier gesprochen wurde.
    »Seit wann macht Manuela Ausstellungen?« wunderte sich Nicole.
    »Seit meine süße Lottomillionärin ihr Studium der Künste endlich aufgegeben hat und Bilder nur noch zum Vernügen malt… Und die sind gut, fantastisch sogar. Bloß Beuys-Fanatiker hätten keine Freude dran, weil Kunst eben von Können kommt und nicht von Schwachsinn.«
    »Paß auf«, sagte Zamorra. »Was hältst du davon, wenn wir kommen und dich abholen, Alterchen? Danach machst du ein paar Tage Urlaub bei uns. Hier an der Loire ist der Hochsommer ausgebrochen.«
    »Das ist eine gute Idee«, stellte Bill fest. »Wann könnt ihr hier sein?«
    »Wir fahren gleich los«, entschied Zamorra. »Wo finden wir dich?«
    »Gut, drei, vier Stunden«, überlegte der blonde Amerikaner. »So lange werde ich die Einsamkeit hier noch ertragen. Ihr wißt ja, wo Manus Bungalow steht.«
    »Okay. Bis dann.«
    Zamorra legte den Hörer auf und sah Nicole an. »Unsere Koffer sind ja meist auf Vorrat gepackt, außerdem brauchen wir sie jetzt nicht… Du solltest dich nur ein wenig anders ankleiden.«
    Nicole sah an ihrem winzigen Badeanzug hinunter. »Aber ich habe nichts anzuziehen«, erklärte sie. »Wir werden einkaufen müssen…«
    »Wozu, verflixt?« knurrte Zamorra. »Bei hübschen Frauen, wie du es bist, genügt ein Stirnband. Ich werde der Regierung einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. Das spart geplagten Männern wie mir gewaltige Kosten…«
    »Und die Textilindustrie geht bankrott. Denk an den wirtschaftlichen Aufschwung«, behielt Nicole das letzte Wort.
    Eine halbe Stunde später rollte der silbergraue Mercedes 450 SEL 6.9 bereits auf der Autobahn in Richtung Deutschland…
    ***
    Zamorra bestand nicht nur deshalb auf einer so schnellen Abreise, weil er Bill Fleming Wiedersehen wollte. Vielmehr rechnete er mit einem weiteren magischen Angriff auf das Château und wollte diesen ins Leere stoßen lassen. Zudem fand er während der Fahrt Zeit zum Überlegen und zum Durchdenken von Gegenmaßnahmen.
    »Man müßte herausfinden, ob es diese sogenannte Jenseitsmörder-Sekte noch gibt«, sagte er. »Es gibt ja viele Organisationen, die über Jahrhunderte hinweg existieren. Bestes Beispiel die Mafia, die vor kurzem ihr fünf hundert jähriges Bestehen feierte…«
    »Auf Feiern dieser Art kann ich gut verzichten«, bemerkte Nicole kopfschüttelnd. »Zamorra, vielleicht gibt es in anderen Büchern deiner Sammlung Anhaltspunkte.«
    »Ich habe Raffael beauftragt, sämtliche Stichwortregister durchzugehen und dabei auch auf ähnlich klingende Begriffe zu achten. Vielleicht gewinnen wir dadurch neue Erkenntnisse.«
    »Das heißt also, daß wir im Moment nur abwarten können, was bei seiner Suche herauskommt«, folgerte Nicole.
    Zamorra nickte und drosch den Mercedes vorwärts, hinter dessen 6.9-Liter-Motor noch ein Turbolader steckte, der dem gepanzerten Spezialwagen mit seinen technischen Tricks eine Leistung von fast 490 PS verlieh. Die war auch bitter nötig, weil durch die Kleinigkeiten der Mercedes ein erhebliches Mehrgewicht auf die Waage brachte, das ausgeglichen werden mußte. Niemand sah dem äußerlich betagten Wagen an, was wirklich in ihm steckte.
    Sie hätten ein Flugzeug nehmen können, aber bei Zamorras Fahrweise ging das auch nicht viel schneller, wenn man die Aufenthalte und Wartezeiten an den Flughäfen mit einrechnete, und der Mercedes war bestürzend schnell. Kurz bevor sie bei Recklinghausen die Autobahn verließen, schlug das Autotelefon an.
    Raffael Bois meldete sich.
    »Monsieur, ich habe einen Hinweis darauf gefunden, daß diese ominöse Mördersekte heute noch unter dem gleichen Namen existiert wie zur Zeit der Hexen Verbrennungen.«
    Zamorra lachte leise. »Die Zeit der Hexenverbrennungen umfaßt einen ziemlich großen Zeitraum, Raffael«, sagte er. »Der letzte Hexenprozeß fand noch in unserem zwanzigsten Jahrhundert statt. Haben Sie genaue Daten, und wurde erklärt, was hinter dieser Sekte steckt, welche Ziele sie verfolgt?«
    »Ich habe…«
    Es knackte trocken. Im nächsten Moment gab es die

Weitere Kostenlose Bücher