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0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
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des FBI zöge den Antrag wegen neuer Tatsachen und Beweismittel zurück.«
    Ranger öffnete den Mund und starrte Phil erschrocken an. Auf seiner Stirn brach der kalte Schweiß aus. Er hatte sich bei seinem Wutausbruch am Schreibtisch in die Höhe gestemmt, ließ sich jetzt aber mit einem lang gezogenen Seufzer wieder in seinen Stuhl zurückfallen.
    »Haftbefehl?«, wiederholte er, »gegen Bill? Aber weswegen denn?«
    »Wegen Mordverdachtes.« Phils Stimme war kalt und schneidend.
    »Mordverdacht? Aber das - das ist ja heller Wahnsinn! Bill bringt doch niemanden um! Das tut doch mein Junge nicht!«
    »Darüber wollte ich mich ja mit Ihnen unterhalten«, lenkte Phil ein. »Aber Sie wollen Ihre privaten Angelegenheiten ja für sich behalten.«
    Ranger machte eine müde Geste.
    »Setzen Sie sich wieder hin, Decker. Menschenskind, nun seien Sie doch nicht gleich so empfindlich. Ich habe mich täglich mit einer Menge Widerwärtigkeiten herumzuschlagen, da gehen einem eben mal die Nerven durch.«
    Phil unterdrückte das Grinsen, nach dem ihm zumute war. Nerven!, dachte er. Du schlauer Fuchs hast den Wutanfall nur gespielt. Da machst du mir nichts vor.
    »Wie wär’s mit einem Whisky?«, fragte Ranger, freundlich wie ein hungriger Tiger.
    »Nein, danke«, erwiderte Phil. »Ich muss um halb zwölf unterrichten. Lehrer, die nach Alkohol riechen, dürften kaum die geeigneten Vorbilder sein.«
    »Hm… ja, sicher. Aber ich habe jetzt einen nötig.«
    Ranger ging zu einem Wandschrank, brachte Flasche und Glas mit zurück zum Schreibtisch und schenkte sich ein. Er kippte eine kleine Menge in einem Zug hinunter und atmete tief.
    »Jetzt geht es mir besser. Hören Sie zu, Decker! Ich packe aus. Und Sie lassen diese idiotische Anklage gegen Bill fallen, okay?«
    Phil griff nach seinem Hut, den er sich aufs linke Knie gelegt hatte.
    »Sie scheinen mich nicht richtig verstanden zu haben, Mister Ranger. Ich bin G-man, kein Geschäftsmann. Wir handeln nicht.«
    »Himmel, sind Sie empfindlich! Wie eine Mimose - nennt man die Dinger so? Ich habe keine Ahnung, was das überhaupt ist.«
    »Eine Pflanze, die bei der leisesten Berührung sofort ihre Blüte schließt. Deswegen ja die Redensart ›Empfindlich wie eine Mimose‹.«
    »Ach so… Sie sind ein gebildeter Kerl, was? Ich nicht, sage ich Ihnen ehrlich. Ich habe nie Zeit für was anderes gehabt als meinen Beruf. Ich habe mich verdammt hart bis zu meiner Position hochboxen müssen, Decker.«
    Aha, dachte Phil. Jetzt kommt die leutselige Masche.
    »Sie dürfen mir glauben, dass die Anforderungen an einen G-man gelegentlich auch recht ordentlich sind«, erwiderte Phil und konnte es sich nicht verkneifen, hinzuzufügen: »Besonders, wenn schwere Kapitalverbrechen aufgeklärt werden sollen, und alle Beteiligten lügen, dass sich die Balken biegen.«
    Ranger räusperte sich. Das hat gesessen, dachte Phil und fuhr gleichmütig fort: »Also kommen wir zurück zum Thema. Was erledigt die Ralford-Agentur für Sie?«
    Ranger schwieg und nagte unentschlossen an der Unterlippe. Phil sagte hart: »Das Mädchen, das gestern Nachmittag im College umgebracht wurde, war eine Privatdetektivin, die für die Ralford-Detektei arbeitete, Ranger! Also für Sie! Honda Queal wurde ermordet, weil sie etwas für Sie erledigen wollte! Möchten Sie jetzt endlich mit der Sprache herausrücken?«
    Ranger sah Phil völlig fassungslos an.
    »Eine Detektivin?«, wiederholte er tonlos.
    »Ja.«
    »Mein Gott«, stöhnte Ranger. »Das habe ich nicht gewollt! Ich habe doch nicht im Traum daran gedacht, dass es so gefährlich sein könnte!«
    »Natürlich nicht«, sagte Phil bitter. »In den Augen von vielen Leuten ist ja Rauschgiftschmuggel und -handel nur so eine Art Kavaliersdelikt. Aber haben Sie je die Süchtigen gesehen, Ranger? Haben Sie die Selbstmörder gesehen? Wissen Sie, wozu Süchtige fähig sind, wenn die Gier nach dem Gift in ihren Ädern rast?«
    »Mann, hören Sie auf«, stöhnte Ranger unglücklich. »Ich sage ja alles. Natürlich ist alles nur wegen Bill so gekommen. Unser Hausarzt machte mich eines Tages darauf aufmerksam, dass Bill Marihuana rauchte. Meine Güte, für so schlimm habe ich das doch nicht gehalten. Man hört doch immer wieder, dass eine Menge junger Leute in den Schulen heutzutage solche Dinger rauchen!«
    »Wann erfuhren Sie das von Ihrem Hausarzt?«, fragte Phil kalt.
    »Vor ungefähr sechs oder sieben Wochen.«
    »Was taten Sie? Sprachen Sie mit Ihrem Sohn darüber?«
    »Nein. Das hielt

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