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0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
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unter dem Fenster neben der Verandatür niedergetretenes Gras gefunden, aber zu einer Fußspur hatte es nicht ausgereicht. Nicht einmal die Schuhgröße konnte man halbwegs verlässlich herauslesen.
    »Hören Sie, Dandridge, bevor Sie weiterreden, möchte ich Ihnen etwas sagen. In diesem ganzen Fall kriegen wir die Aussagen von fast allen Leuten bruchstückweise zusammen. Na schön, das geht öfter so. Anfangs bilden sich die Leute immer ein, es wäre besser, dieses und jenes vor der Polizei zu verschweigen. Sie tun das nicht aus Böswilligkeit, sondern weil sie einen guten Bekannten nicht reinreiten wollen oder…«
    »So ähnlich war es bei mir, Sir«, unterbrach der Junge. »Ich hatte den Direktor nicht in Schwierigkeiten bringen wollen.«
    »Wieso hätten Sie ihn denn in Schwierigkeiten gebracht, Dandridge?«
    »Aber das Mädchen ist doch in dem Leseraum umgebracht worden, nicht wahr?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Na, und wenn ich dann ausgesagt hätte, dass Direktor Willies drin war, hätten Sie doch gleich gedacht, er wäre der Mörder!«
    »Ist er es denn nicht?«, lächelte Alf.
    »Nein!«, rief der Junge. »Ich habe doch gesehen, wie er wieder in den Flur ging. Also wie er den Leseraum wieder verließ!«
    »Und da lebte Honda Queal noch?«
    »Sie war so munter wie ein Fisch im Wasser. Willies hat sie nicht angerührt. Nicht mit dem kleinen Finger! Das kann ich beschwören!«
    Alf klopfte dem Jungen begütigend auf die Schulter.
    »Schon gut, schon gut, Dandridge. Brüllen Sie nicht so. Es braucht nicht gleich alle Welt zu hören, was Sie mir erzählen.«
    »Aber es ist doch wichtig! Sie müssen doch Direktor Willies freilassen! Er ist doch unschuldig! Manchmal spinnt er ja ein bisschen. Wenn er von seinem Verein der Ehemaligen anfängt und davon, dass wir alle eine große Familie wären und so. Aber er ist doch sonst ein prächtiger Kerl, Sir! Erst vor ein paar Wochen hat er für uns durchgesetzt, dass wir…«
    Alf unterbrach ungeduldig.
    »Sie sollen nicht so brüllen, Dandridge, verdammt noch mal! Hören Sie zu. Mich interessiert brennend, was Honda Queal für einen Lippenstift benutzte. Wissen Sie das nicht zufällig?«
    »Was für einen Lippenstift?«, wiederholte der Junge sprachlos. Er schnappte ein paar Mal nach Luft, dann sagte er verbittert: »Honda ist umgebracht worden, ein Unschuldiger wurde verhaftet - und Sie interessieren sich für den Lippenstift der Toten!«
    Alf sah den Jungen sehr ernst an.
    »Dandridge«, sagte er sanft, »man soll andere Leute nie gleich für dumm halten, nur wenn man nicht auf Anhieb versteht, was sie tun oder warum sie etwas tun. Kapiert?«
    Der Junge sah ihn überrascht an. Er hatte die Stirn gerunzelt und dachte angestrengt nach. Plötzlich klärte sich sein Gesicht auf.
    »Ach, dann hat vielleicht…«
    »Gar nicht hat«, unterbrach Alf. »Beantworten Sie mir meine Frage: Wissen Sie, was für einen Lippenstift Honda Queal benutzt hat?«
    »Ich hab’s mal gewusst«, brummte Dandridge. »Verdammt, wie hieß das Zeug nur! Honda war nämlich mal mit fünf oder sechs aus unserer Klasse Schminke einkaufen für unseren Maskenball. Bei der Gelegenheit kaufte sie sich einen neuen Lippenstift. Verdammt noch mal, wie hieß das Ding nur. Als Junge merkt man sich doch so was nicht…«
    Man sah ihm an, dass er sich verzweifelt Mühe gab, den Namen aus seinem Gedächtnis zu locken, aber es fiel ihm nicht wieder ein.
    »Wo haben Sie die Schminke gekauft, Dandridge?«
    »Zwei Blocks weiter runter, rechtsum die Ecke. Da ist ein Spezialgeschäft. Wir nahmen Honda mit, weil sie offenbar von solchen Sachen was verstand.«
    »Sie waren also dabei?«
    »Ich? Sicher! Als Klassenobmann hatte ich doch die Gelder.«
    Alf zog sein Notizbuch und nahm einen Bleistift.
    »Sagen Sie mir die Namen all derer, die dabei waren!«, befahl er.
    »Okay. Also erst mal Honda. Ich. Moment… Ah ja: Petty Lick war dabei und Sarah Kenneth. Ach so, Bill Ranger war mit von der Partie und Walter Haiburg. Ja. Das sind alle.«
    »Danke, Dandridge«, sagte Alf versonnen. »Vielen Dank. Ich glaube, Sie haben mir da sehr geholfen. Kommen Sie, wir wollen zurückgehen. Ich habe es eilig.«
    ***
    Die beiden Detective-Sergeants vom Revier taten mir leid. Sie hatten mich mit in ihr Zimmer geschleppt. Ich musste mich auf einen Stuhl setzen, der in der hintersten Zimmerecke stand.
    »So«, sagte der eine. »Jetzt rufen wir die Jungs vom FBI an und teilen ihnen mit, was wir für einen Fang gemacht haben. Damit die sich nicht

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