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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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denn noch?«
    »No, Mr. Cotton! Da ich um 22 Uhr nicht mehr damit rechnete, ging ich ebenfalls nach Hause.«
    Ich machte mir eine Notiz, um Button zu befragen. Dann überließ ich das Verhör wieder Jonny Holden. Er ließ sich von Bannister die übrigen Mitglieder des Freundeskreises beschreiben. Dabei bestätigte sich erneut die lockere Moral dieser Menschen.
    »Wie standen Sie zu Ellen Summerhill?« fragte Jonny.
    »Freundschaftlich!«
    »Nicht mehr? Waren Sie nie näher an der Toten interessiert?«
    Bannister lachte höhnisch. »Ich muß Sie enttäuschen, Sir! Zwischen Ellen und mir hat sich nichts abgespielt. Vor Steves Reitunfall gehörten alle ihre Gefühle ihm. So war es überhaupt bei allen Girls in unserem Kreis. Sie umschwärmten Steve wie die Motten das Licht. Erst durch seinen Unfall wurde er weniger begehrt. Ellen Summerhill begann sich für Selwyn Brewery zu interessieren. Sie suchte einen gutaussehenden Mann, sonst nichts. Sie war wohl die einzige, die Steve wirklich liebte. Doch plötzlich war er ein Krüppel. Das gab für Ellen den Ausschlag. Ich interessierte mich für Darlene Balfour. Ich hatte nicht den geringsten Grund, Angie Iron zu töten, und wie das Blut an mein Hemd kommt, weiß ich nicht. Ich habe zwar so etwas wie eine Ahnung, aber ich möchte nicht noch mehr Wirbel heraufbeschwören.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Jonny. »Schon gut«, winkte Bannister ab. Jonny schob sein Kinn vor. »Meinen Sie, Bannister? Dann muß ich Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie Ihre Situation total verkennen. Wenn Sie Ihren Kopf nicht in die Schlinge stecken wollen, müssen Sie schon plausible Erklärungen Vorbringen. Sie wollen doch darauf hinaus, daß Ihnen jemand anders den Joker zugeschoben hat. Wen verdächtigen Sie?«
    Bannister wand sich wie ein Aal. »Es klingt sicher irrsinnig. Ich dachte an Sarah.«
    »Sie meinen Miß Holborn?«
    Er nickte. »Sie war im Zimmer, als ich hineinging, um das Hemd zu wechseln. Dabei machte sie mir eine Szene. Es ging um Darlene Balfour. Ich verbat mir ihren Ton, und sie schwirrte beleidigt ab.«
    Jonny grinste. »Ach, so! Sie meinen, Miß Holborn wäre Angie Iron nachgegangen und hätte sie mit neun Stichen getötet. Mit einem Eispickel. Dann hat sie Ihr Hemd geholt und es voll Blut geschmiert. Sie haben eine tolle Phantasie, mein Lieber. Erstens haben wir festgestellt, daßes sich um Blutspritzer handelt. Zweitens hat der Mörder mit solcher Wucht zugestoßen, daß kaum eine Frau dafür in Frage kommt, und drittens wüßte ich nicht, warum Miß Holborn ausgerechnet die kleine Frau umbringen sollte? Wenn wir Miß Balfour gefunden hätten, wäre wenigstens ein Motiv dafür vorhanden. Damit kommen Sie nicht durch, Bannister.«
    Jonny sah uns an. »Noch Fragen?« Wir schüttelten die Köpfe. Daraufhin stellte Holden das Tonbandgerät ab und stand auf. Während er Fargo Bannister in den Zellentrakt zurückbrachte, fuhren wir mit dem Lift nach unten.
    Ich brachte Phil nach Hause.
    ***
    Am nächsten Morgen nahm Phil sich Captain Pinners Bericht im Office vor. Er blätterte darin herum und sah mich an.
    »Es stimmt, Jerry. Der Stempelabdruck bei Bella Austin bestand aus einer Faust mit fünf Blitzen. Eine schwierige Situation für die Juristen. Wir haben zwei Verdächtige, Kendell Watkins und Fargo Bannister, aber gegen beide stützen wir uns auf Indizien.«
    »Ist dir an Bannisters Oberhemd nichts aufgefallen, Phil?«
    »Es war voller Blutspritzer.«
    »Natürlich, sonst hätte Jonny ihn kaum verhaftet. Aber ich finde es eigenartig, wie die Blutspritzer verteilt waren.«
    Phil rieb sich das Kinn. »Worauf willst du denn eigentlich hinaus?«
    Ich schob die Kaffeetasse beiseite. »Paß auf, Phil! Wenn ein Mann auf so viehische Weise auf sein Opfer einsticht, muß er sich selbstverständlich mit Blut besudeln. Der Mörder Angie Irons hat dabei einige Adern verletzt. Wie Doc Johnson erklärte, spritzte das Blut aus mehreren Stichwunden. Das Blut auf dem Hemd von Bannister stammt aus der Wunde unterhalb des Halses. Verblüffend finde ich nun, daß die Spritzer auch den unteren Teil des Hemdes erreichten, den ein Mann doch normalerweise in der Hose - trägt. Dagegen sind die Ärmel kaum voll Blut. Auch an Bannisters Hose waren keine Spuren zu entdecken.«
    »Donnerwetter«, murmelte Phil. »Das ist mir gar nicht aufgefallen. Was schließt du daraus?«
    »Das es wirklich jemand gibt, der Bannister den Joker zuschieben will. Ich bin sogar davon überzeugt, daß auch Watkins nur

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