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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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in die Tasche steckten. Steve Galling hatte neuen Auftrieb.
    »Wenn ihr verstanden habt, was ich meine, werdet ihr mir recht geben«, sagte er zu den Männern gewandt. »Beleidigungen lassen wir uns nicht bieten, auch von diesem Schnösel nicht.«
    »Ich habe eine Frage gestellt und erwarte darauf eine Antwort«, zischte der Elegante leise. »Wird’s bald?«
    Galling lief im Gesicht rot an und machte eine hastige Bewegung nach vorn.
    Schon beim ersten Schritt stockte er und starrte sein Gegenüber wie verwundert an. Seine Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen. Auch die anderen Männer blickten regungslos auf Galling.
    Niemand hatte einen Schuss gehört.
    Galling drehte sich langsam um seine eigene Achse und sank auf den nackten Fußboden.
    Dabei fasste er nach dem schmalen Messer, das bis zum Heft in seiner Brust steckte.
    Der Elegante hatte es so schnell geschleudert, dass es niemand fliegen sah.
    Schon hielt er ein zweites Messer in der Rechten. Ruhig blickte er sich um.
    »Hat noch jemand Einwände? Nicht? Gut, dann können wir fortfahren. Wem gehört der rote Wagen, mit dem ich gekommen bin?«
    ***
    Gegen Mitternacht wurde mein Jaguar von einer Polizeistreife gefunden. Er stand in einer Seitenstraße der Christopher Straße, nicht weit vom Express Highway entfernt. Das gute Stück war unbeschädigt.
    Ich saß mit Phil zusammen immer noch in meinem Office.
    »Jetzt ist es gleich halb eins«, meinte Phil. »Wir haben bis zum Beginn des Umzugs noch genau zwölf Stunden Zeit. In dieser Zeit kann man viel vorbereiten, wenn man weiß, auf was man sich vorbereiten soll.«
    »Natürlich auf einen Banküberfall, der während des Festzuges stattfinden wird.«
    »Glaubst du wirklich noch daran?«
    »Was sollen die Brüder denn sonst Vorhaben? Die ›Maus‹ hat von ›First‹ gesprochen und damit die Bank gemeint. Das steht für mich bombenfest. Es gibt auch noch eine First Presbyterian Church in New York, aber glaubst du im Emst, die Ganoven wollen eine ganze Kirche klauen?«
    »Braucht man für einen Banküberfall einen ganzen Lastwagen voller Waffen?«
    »Wir wissen ja nicht einmal, ob diese Waffen alle hier sind. Es ist genauso gut mögüch, dass irgendein Hehler sie verkauft hat, und dass der Mörder der ›Maus‹ eine der MP’s von ihm gekauft hat.«
    Müde schüttelte Phil den Kopf.
    »Diesmal kommen wir nicht so glimpflich davon. Wenn du mich fragst, unsere ganzen Vorbereitungen waren für die Katz. Wir haben einfach alles falsch gemacht.«
    Unser Kollege Neville betrat kurz vor eins unser Office. Neville ist ein im Dienst ergrauter G-man, der noch die stürmischen Jahre der Prohibition mit ihren Straßenschlachten miterlebt hat und sich nur schwer daran gewöhnen kann, dass bei der Arbeit des FBI häufig das Papier eine größere Rolle spielt als der Colt, von dem er sich nicht trennen kann. Er trägt dieses unförmige Ding auch im Innendienst immer bei sich, obgleich wir alle inzwischen mit der viel handlicheren Smith & Wesson 38er Special ausgerüstet wurden.
    »Tag, Neville«, brummte ich. »Was machst du denn noch so spät in diesem Sanatorium gegen Langeweile?«
    »Bin gerade erst wiedergekommen«, erklärte Neville vergnügt. »Als ich von eurem Telefonzellenmord hörte, machte ich mich auf die Socken, weil mir die Sache nicht gefiel. Besonders weil kurz nachher mein alter Freund ›Blind Joe‹ umgebracht wurde, der übrigens schärfere Augen hatte als wir drei zusammen.«
    Phil hob interessiert den Kopf. »Das wissen wir auch, dass Joe nicht blind war. Aber hilft uns das weiter?«
    »Unter Umständen doch. Habt ihr schon das Untersuchungsergebnis?«
    »Bisher ist noch nichts da«, sagte ich und griff nach dem Telefonhörer.
    Im gleichen Augenblick brachte mir ein Kollege vom Labor eine dünne Mappe.
    »Hier sind die Ergebnisse aus der Wohnung des Ermordeten, Jerry. Ich wollte sie dir gleich bringen.«
    »Ja, danke. Wir sitzen nur deshalb noch hier, weil wir auf diesen Papierkram warten.« .
    Phil berichtete Neville in großen Zügen, was wir bisher erfahren hatten. Unterdessen blätterte ich die Berichte durch. Es stand nicht viel darin, was wir nicht schon gewusst hätten.
    »Nun, was haben unsere Hexenmeister gefunden?«, wandte sich Neville an mich.
    »Nicht viel. Joe war nicht blind, das steht jetzt außer Zweifel. Er wurde durch drei Stiche in den Rücken ermordet, von denen mindestens zwei sofort tödlich waren. Der Mord wurde im Freien verübt, das beweisen die Schmutzreste an der

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