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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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Mördern, so viel stand für mich fest.
    Aber den berühmten Manschettenknopf mit Initialen fanden wir nicht.
    ***
    Der »Elegante« - dieser Name hatte sich inzwischen bei seinen Komplizen in Ermangelung eines anderen Namens eingebürgert - betrat die Wohnung von Galling durch den Hintereingang.
    Er überquerte sehr vorsichtig den Hof, wobei er mit der Leichtigkeit einer Katze auftrat.
    Er fasste nach dem Draht des Blitzableiters und hangelte sich daran hoch bis zum ersten Stock.
    Er drückte leicht gegen ein unbeleuchtetes Fenster, das sich geräuschlos öffnete.
    Dann stieg er ebenso behutsam ein, wie er heraufgeklettert war.
    Er befand sich in einem Bad.
    Das danebenliegende Schlafzimmer war bis auf viele, auf dem Fußboden ausgelegte Schlafsäcke leer.
    Die Tür auf der anderen Seite war nur angelehnt und führte zu einem Wohnzimmer, das die vordere Hälfte des Gebäudes einnahm und auf vergangenen Prunk schließen ließ.
    Durch den Türspalt schimmerte Licht.
    Der Elegante riss mit einer plötzlichen Bewegung die Tür auf, richtete die ausgestreckten Zeigefinger auf die sprachlosen Männer und befahl schneidend: »Hände hoch!«
    Dicht gedrängt saßen, oder hockten über dreihundert Gestalten auf dem Fußboden, auf Tischen und auf Sitzmöbel herum, und alle streckten die Arme empor.
    »Ihr Idioten!«, die Stimme des Eleganten war messerscharf. »Fühlt ihr euch so sicher? Glaubt ihr, die New Yorker Polizei beschäftigt nur Trottel? Keine Wache, keine Sicherung, nichts. Wird hier eine Party gefeiert - oder was ist hier los?«
    Steve Galling, der vor den Männern stand, fasste sich zuerst und grinste ein wenig schief.
    »Haben Sie uns aber erschreckt. Natürlich haben wir Wachen, und natürlich sind die Türen gesichert. Wie sind Sie hereingekommen?«
    Der Elegante schnaubte verächtlich »Durch das Badezimmer - so einfach hätten auch ein paar G-men hereinspazieren können.«
    Tarzan tat in seiner Einfalt das einzig Richtige, um den Chef zu versöhnen. Er rief begeistert: »So geschickt wie Sie kann sich eben kein anderer bewegen.«
    Der Elegante schnaubte noch einmal durch die Nase.
    »Steve, Sie haben schon wieder Unsinn gemacht. Der Blinde, den ihr umgelegt habt, war gar nicht blind. Er konnte Zeitung lesen und hat uns nachspioniert.«
    »Ich hab ihn doch hier mit dem Blindenstock herumtappen sehen«, regte sich Tarzan auf. »Außerdem hatte er eine dunkle Brille auf, und alle Leute kennen ihn als ›Blind Joe‹.«
    Der Elegante ging nicht auf diesen Einwand ein, sondern fuhr fort.
    »Ich habe die Wohnung durchsucht und Zeitungen, Bilder und andere Beweise dafür gefunden, dass dieser Kerl sehen konnte. Dabei hat mich die Polizei überrascht. Es waren drei Beamte, ich konnte sie aber aufhalten und mit ihrem eigenen Wagen abhauen. Er steht draußen im Hof. Steve wird ihn jetzt gleich wegbringen.«
    Steve beugte sich zum Fenster hinaus und versuchte,die Dunkelheit zu durchdringen. Als er erkannte, um welches Auto es sich handelte, zischte er.
    »Nein, den Wagen bringe ich nicht weg. Wie konnten Sie den nur klauen. Wissen Sie, wem der gehört? Einem G-man.«
    Einige Männer, die aus New York stammten, wurden unruhig.
    »Ich bin selbst einmal vor dieser Karre ausgerissen«, berichtete Steve weiter.
    »Um ein Haar hätte der Bulle mich erwischt. Jetzt will ich ausgerechnet diesen Burschen nicht noch einmal auf der Pelle haben.«
    Ein paar andere stimmten ihm zu.
    Der Elegante fühlte, dass sich allmählich eine Stimmung unter den Ganoven verbreitete, wie sie auf Schiffen vor einer offenen Meuterei herrschen mochte. Er biss sich auf die Lippen und blickte Steve Galling fest an.
    Allerdings war sein Gesicht um einen Schimmer blasser geworden.
    »Der Wagen gehört dem FBI?, wie ich gehört habe…«
    Galling verhaspelte sich.
    Dabei verfluchte er sich selbst und sagte sich zum hundertsten Mal. Ich bin hier der Boss - dieser Bursche hat mir einen guten Tipp gegeben und ein paar Leute mitgebracht, aber der Boss bin ich. »Jetzt will ich Ihnen mal was sagen, Mr. Unbekannt. Wir sind hier erwachsene Männer, die mit Ihnen Zusammenarbeiten wollen.« Gallings Stimme klang drohend. »Sie wollen mit uns zusammen ein großes Ding drehen - gut. Aber wir lassen uns nicht wie Schuljungen behandeln, das merken Sie sich gefälligst. Dieser verdammt vornehme Ton zieht bei uns nicht.«
    Beifälliges Gemurmel war von vielen der Männer zu hören, während andere erwartungsvoll auf den Eleganten blickten und die Rechte wie zufällig

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