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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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sicher'wegen der ›Maus‹?«
    »Natürlich, Lieutenant. Was machen die Berichte?«
    »Hier!« Er zog ein Bündel Papiere heran. »Wollte sie Ihnen nachher rüberschicken.«
    »Sagen Sie uns, was in großen Zügen herausgekommen ist«, meinte Phil.
    »Hm, eigentlich nicht viel. Das Opfer wurde identifiziert -Vorstrafenregister ist hier uninteressant. Todesursache: von achtzehn Kugeln getroffen. Muss sofort tot gewesen sein. Hier sind die Fotos vom Unfallort und von den Kugeln. Es handelt sich um eine Maschinenpistole kanadischer Herkunft.«
    Ich horchte auf. »Was sagten Sie? Die Mordwaffe stammt aus Kanada?«
    »Ja. Schon deswegen ein Fall für das FBI. Dazu kann ich Ihnen noch einen Tipp geben. Vor drei oder vier Wochen stand in den Zeitungen, dass ein paar Meilen nördlich der kanadischamerikanischen Grenze ein Depot der Grenzpolizei ausgeplündert worden ist. Sagt Ihnen das etwas?«
    Phil überlegte. »Jetzt, wo Sie das sagen, kann ich mich daran erinnern. Die Gauner müssen damals einen ganzen Lastwagen voll Waffen erbeutet haben. Wenn die jetzt in New York auf tauchen…«
    Er beendete den Satz nicht, sondern warf mir einen bezeichnenden Blick zu. Ich verstand ihn auch so.
    Morgen war der fragliche Sonntag, an dem der Banküberfall vermutlich stattfinden sollte.
    Braucht man für einen Banküberfall einen ganzen Lastwagen voller Waffen? Wenn die eine MP in New York auftauchte, konnte man mit ziemlicher Sicherheit darauf tippen, dass wir hier in absehbarer Zeit auch den Rest des Arsenals zu spüren bekommen würden.
    Ich stand auf, und auch Phil erhob sich. »Wir haben noch eine Menge zu tun. Aber vielen Dank, Petersen. Sie haben uns ein ganzes Stück weitergeholfen. Ich möchte wetten, dass morgen ein heißer Sonntag wird.«
    »Schon möglich.«
    Petersen verabschiedete sich mit einem schiefen Lächeln von uns. Vermutlich war er jetzt froh, dass sich das FBI dieses Falles angenommen hatte.
    Wir saßen kaum im Wagen, da griff Phil zum Funksprechgerät und ließ sich die Zentrale geben. »Ist der Chef noch da?«
    »Mr. High ist noch in seinem Office. Ich verbinde«, sagte unser Kollege in der Zentrale.
    Zehn Sekunden später meldete sich die ruhige Stimme unseres Chefs. Während ich versuchte, den Jaguar auf dem kürzesten Wege durch das Verkehrsgewühl zu steuern, gab Phil bereits einen kurzen Zwischenbericht.
    Als er geendet hatte, sagte Mr. High: »Gut, kommen Sie gleich ins Office. Ich werde inzwischen bei unseren kanadischen Kollegen nachfragen und alles vorbereiten.«
    ***
    Mr. High machte ein ernstes Gesicht, als wir eintraten.
    »Ich habe inzwischen mit dem Colonel der überfallenen Station telefoniert und Ihre Angaben mit seinen verglichen. Hier ist die Liste der geraubten Waffen. Zu allem natürlich auseichend Munition. Es genügt, um eine kriegsstarke Kompanie auszurüsten.«
    Er schob uns eine Liste hin.
    97 Maschinenpistolen, acht Maschinengewehre, Handgranaten, Karabiner, Nebelgranaten und manches mehr.
    Phil schnaufte. »Und was soll das alles bedeuten? Können Sie sich einen Reim darauf machen, Chef?«
    Mr. High überlegte eine Weile.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder irgendeine Gang hat das Lager überfallen und die Waffen weiterverkauft. In diesem Falle dürften sie sich inzwischen unter viele kleinere und größere Gangster aufteilen. Oder jemand raubte das Arsenal für sich aus - dann werden sich die übrigen Waffen vermutlich zurzeit ebenfalls in New York befinden.«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    Mr. High meldete sich und horchte dann eine Weile, ohne ein Wort zu sagen.
    Dann sagte er: »Gut, Cotton und Decker kommen gleich - vielen Dank!«
    Wir blickten ihn fragend an.
    »Es scheint wirklich etwas im Gange zu sein, wie die ›Maus‹ am Telefon sagte. Ihr sollt gleich noch einmal zu Petersen kommen. Soeben wurde ihm ein zweiter Mord gemeldet.«
    Wir standen auf. »Wo ist Petersen jetzt?«, fragte Phil.
    »Im Haus gegenüber der Telefonzelle, wo der erste Mord passiert ist. Dort ist ein Blinder durch mehrere Messerstiche ermordet worden.«
    ***
    An diesem Sonnabend vermissten die Wochenendbesucher von Cony Island den blinden Bettler, der sonst immer in der Nähe des Haupteingangs vom Luna Park saß.
    Joe hatte in den Morgenzeitungen gelesen, dass von dem Mörder der ›Maus‹ noch keine Spur gefunden worden war.
    Beim Lesen dieser Zeilen fasste »Blind Joe« einen großen Entschluss.
    Wenn schon entdeckt wurde, dass er in Wirklichkeit gar nicht blind war, dann sollte

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