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0277 - Im Penthouse der Angst

0277 - Im Penthouse der Angst

Titel: 0277 - Im Penthouse der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah, daß Suko seine Waffe ziehen wollte.
    »Wenn du das tust, ist dein Freund tot!«
    Suko erstarrte. John Sinclair war also da. Und er befand sich in der Gewalt des Shokasta. Für die Länge eines Gedankens spürte Suko in seinem Gehirn eine seltsame Leere, als wäre dort das gesamte Blut aus dem Kopf gewichen. Er mußte tief durchatmen, um sich wieder zu fangen.
    »So sieht es aus«, erklärte Shokasta. »Zu zweit wolltet ihr mich jagen. Jetzt befindet ihr euch in meinen Händen, und ich werde euch nie mehr loslassen.«
    »Woher kommst du, und was hast du vor?« fragte Suko.
    Shokasta stieß ein gluckerndes Lachen aus. »Was du hörst und siehst, das hört auch dein Freund. Ihr beide könnt, obwohl ihr voneinander getrennt seid, alles erfahren. Ich stamme aus Uganda. Dort hat man Shokasta verehrt. Er war ein mächtiger Götze, denn er schmückte sich mit dem Fetisch aus den Federn der Höllenvögel. Irgendwann wurde er getötet, doch der Fetisch überlebte. Ich nahm ihn an mich, und ich wurde, dank seiner Kraft, zu Shokasta! Jede Feder des Höllenvogels besitzt die große Magie des Shokasta, und wer immer im Besitz dieser Federn ist, ist untrennbar mit mir verbunden. Zwei wollten nicht mehr mitmachen. Ich habe sie erledigt, doch auch als Tote können sie mir nicht entkommen. Du hast gesehen, wie aus vieren einer wurde. So ist es auch mit mir. Ich habe mich in diesem Hause verteilt. Meine Seele sitzt überall. Ich sehe und spüre alles…«
    Das glaubte ihm Suko aufs Wort. Er spürte den Wind im Nacken.
    Kühle Luft wehte durch die zerstörte Scheibe und trocknete den feuchten Schweiß auf der Stirn.
    Suko bemerkte dies nur nebenbei. Shokasta war wichtiger. Er hatte seine Hand auf den Fetisch gelegt. Dieser steckte in einem Gürtel, der seine fette Gestalt umspannte. Eine eigentlich lächerliche Figur, der Suko kaum eine so große Macht zugetraut hätte.
    Doch das Gegenteil hatte ihm Shokasta bewiesen.
    Er war der Meister, der Herr dieses Hauses, und er bestimmte über zahlreiche Menschenleben.
    Für Suko war es ein kleines Wunder, daß niemand auf ihn aufmerksam geworden war. Oder beherrschte er das Haus etwa nicht ganz?
    Das wollte Suko genau wissen, und er stellte eine provozierende Frage. »Wenn du der Herr dieses Hauses bist, dann hättest du auch die Menschen auf deiner Seite. Dies aber sehe ich nicht so. Die Bewohner gehorchen dir nicht. Wenn doch, beweise es mir.«
    »Du glaubst mir nicht?« kreischte Shokasta.
    »Genau.«
    »Ich habe den Hausmeister töten lassen, ich habe hier gewohnt als Mieter…«
    »Im Penthouse!«
    »Das stimmt.«
    »Aber du hast nicht das gesamte Haus unter deine Kontrolle bekommen«, erklärte Suko. »Vielleicht nur einzelne Stellen. So groß ist die Macht des Shokasta nicht.«
    Diese Worte konnte der fette Dämon nicht vertragen. Er schüttelte seinen haarlosen Schädel, und abermals gerieten seine Speckmassen in Bewegung. »Soll ich es dir beweisen?« schrie er.
    »Bitte. Als Boss einer Terrorbande warst du auch nicht gerade erfolgreich«, konterte Suko zusätzlich.
    »Wer einmal zu mir gehört, der bleibt es immer!« schrie Shokasta und beugte sich vor, so daß Suko das Gefühl haben konnte, als würde er aus der Wand kriechen.
    Das tat er nicht, sondern griff zu seinem Zauberfetisch, den er aus dem Gürtel zog und in der Hand hielt.
    Jetzt sah Suko die zahlreichen Federn. Mit ihnen waren auch die Blasrohre geschmückt worden, und sie konnte man als einen Garanten seiner Magie bezeichnen.
    Shokasta wedelte mit dem Fetisch. Suko zögerte bewußt mit seinem Eingreifen. Er wollte eine noch günstigere Gelegenheit abwarten, denn noch stand er zu sehr unter Beobachtung.
    »So tun Sie doch etwas!« hörte er Jack Cramer rufen.
    »Ruhe, behaltet die Nerven…«
    Shokasta lachte, denn er hatte die Worte verstanden und gab auch eine Antwort. »Er kann nichts tun. Niemand von euch Menschen ist stärker als ich. Niemand…«
    Im nächsten Augenblick erfuhr Suko, aus welchem Grund Shokasta den Fetisch bewegt hatte.
    Durch das Schwingen der Federn war ein Zauber entstanden. Er blieb nicht nur auf den Gegenstand begrenzt, sondern breitete sich aus. Die Anwesenden konnten es kaum fassen, als sich der Boden unter ihren Füßen veränderte. Bisher hatte der grüne Teppichboden glatt wie eine Fläche im Zimmer gelegen. Das Grün blieb auch noch, nur seine Intensität schwand dahin, und der in der Wand steckende Shokasta vorzog sein Gesicht zu einen breiten Grinsen. Der Kugelkopf schien sich

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