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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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erwartete die gleiche Belohnung, die die andere Frau für sich beanspruchte.
    In diesen Minuten, ging es im Grunde nicht mehr um Beweise, um Facts. Der Mann stand zwischen der Eifersucht zweier Frauen, die vernichtender sein kann als die schußbereite Waffe in der Hand eines Gegners. Keine der beiden würde den Mann der anderen überlassen. Jede würde ihn lieber vernichten, und jede besaß die Möglichkeit, ihn zu vernichten.
    Blyth-Beckett drehte , den Kopf nach links und rechts. Sekundenlang starrte er Evelyn Teen an. Sie hielt dem Blick stand. In ihren Händen hielt sie die Handtasche. Ihre Finger krampften sich um das Leder.
    »Rod!« sagte leise Lorrain Stuard. Sie sprach nicht lauter, aber auch in ihrer Stimme lag eine Forderung und eine Drohung.
    Der Mann wandte sich ihr zu.
    »Ich bin nicht Rod Beckett«, wiederholte er schwerfällig, als gehorche ihm seine Zunge nur mühsam. »Du wirst beschwören, daß ich nicht Rod Beckett bin.«
    Ich sah, wie Lorrain Stuard langsam nickte. Sie verstand das Versprechen, das in des Mannes Worten lag. Er hatte sich für sie entschieden. Er würde zu ihr zurückkehren. Sie, nicht die andere, würde die Belohnung erhalten.
    Sekundenlang hing ein schweres Schweigen im Raum. Dann schrie Evelyn Teen auf. Sie riß die Handtasche auf, ihre Hand tauchte hinein und kam mit einer kleinen, aber bösartig aussehenden Pistole wieder zum Vorschein.
    »‘runter mit der Waffe!« schrie ich. Sie hörte nicht. Ihr Finger krümmte sich. Sie ließ mir keine Wahl. Ich zog durch.
    Die beiden Schüsse fielen praktisch gleichzeitig, und doch feuerte sie einen Sekundenbruchteil früher als ich. Ich hatte gut gezielt und streifte nur ihre Hand, aber ihre Kugel traf Rod Becketts Schulter.
    In diesem Augenblick wurde Rod Beckett noch einmal zu dem tollkühnen, blitzschnell reagierenden Gangster, der er immer gewesen war.
    Er nutzte die Sekunde, in der ich meine Aufmerksamkeit Evelyn Teen zuwandte, und obwohl die Kugel aus der Pistole der Frau in seine Schulter schlug, sprang er mich an.
    Er versuchte nicht, seine Pistole zu ziehen, wenigstens nicht in diesem Augenblick. Es hätte zu lange gedauert. Er warf sich mit voller Wucht gegen mich, die Schulter voran, und er erreichte es, daß ich vom Anprall geschleudert nach vorn fiel, das Gleichgewicht verlor, stürzte und mit dem Gesicht auf dem Boden landete.
    Ich wollte herumschnellen, Becketts Stoß mit dem Knie traf mich in den Rücken und warf mich zurück. Er kam vor mir auf die Füße, stand über mir, und während er jetzt versuchte, an seine Pistole heranzukommen, stampfte er mit dem Absatz auf meine Hand, die die Pistole noch umklammert hielt.
    Ich konnte den Schmerzensschrei nicht unterdrücken, als der Absatz meine Knöchel traf. Der Schmerz machte meine Finger kraftlos. Sie lösten sich von dem Griff der Waffe.
    Becketts Hand tauchte aus dem Ausschnitt seiner Jacke auf. Ich sah den Griff seiner Pistole, den Lauf der Waffe.
    Hart peitschten zwei Schüsse durch den Raum. Der Gangster wurde zurückgeschleudert, als hätte eine unsichtbare Hand ihn vor die Brust gestoßen. Er ,riß die Augen weit auf. Sein rechter Arm machte eine krampfhafte Bewegung, als wolle er trotz allem die Hand, die die Pistole hielt, noch hochbringen. Es kam nicht mehr dazu.
    Beckett-Blyth drehte sich halb um seine Achse. Dann stürzte er in sich zusammen wie ein gefällter Baum.
    In der Tür stand Phil, die Pistole in der Hand.
    ***
    Rod Beckett war nicht tot, obwohl es Monate dauerte, bis er so weit genesen war, daß er vor ein Gericht gestellt werden konnte. Er schwieg vor dem Gericht, wie er auch während aller Verhöre geschwiegen hatte, aber die Beweise genügten. Die Geschworenen sprachen ihr »Schuldig«.
    Phil und ich hatten noch zwei Monate gebraucht, um alle Einzelheiten der Verbrechen Rod Becketts bzw. Roger Blyth’ zu klären. Die wichtigsten Hinweise erhielten wir von Lyc Baruno und von den beiden Frauen.
    Damals in New York, als Rod Beckett sich auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn befand, hatte es der Zufall gewollt, daß er einen Mann mit Namen Roger Blyth traf, der eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit ihm hatte.
    Blyth und Beckett waren von der gleichen Statur, hatten die gleiche Haarfarbe und auch gewisse Ähnlichkeiten in den Gesichtern, obwohl niemand, hätte er sie nebeneinander gesehen, sie für Zwillinge gehalten hätte, sondern höchstens für Brüder.
    Im Charakter und in der Kapazität ihrer Gehirne freilich waren sich die beiden Männer alles

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