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0279 - Der Zauberer von Venedig

0279 - Der Zauberer von Venedig

Titel: 0279 - Der Zauberer von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Rechtsabteilung mit Ihnen sicher noch einiges zu klären haben. Die verzögerte Arbeit bedeutet Millionenverluste. Und ich werde dafür sorgen, daß Sie, verehrter Herr Schlipsträger, für den Ausfall persönlich haften werden. Die Konsequenz dürfte Ihnen klar sein, Holl!«
    Professor Zamorra, der Carsten Möbius und dem Italiener gefolgt war, zuckte entsetzt zusammen. So hatte er den Jungen noch nie erlebt. Das bedeutete es also, wenn er sagte, daß er »mit dem eisernen Besen« fegen müsse. Und er hatte ihm auch genau gesagt, was nun für eine Reaktion zu erwarten war.
    »Du willst mein Leben ruinieren, Möbius!« fauchte Holl. »Doch das kannst du nicht. Sicher werde ich von hier verschwinden. Doch ich werde sehr viel Geld haben. Und meine Männer auch. Geld, das wir erhalten, weil wir nichts getan haben!«
    »Ich ahne etwas!« stöhnte Carsten Möbius. »Euer Auftraggeber ist der Patriarch!« Möbius kannte diesen geheimnisvollen Mann, dessen Gesicht noch niemand gesehen hatte, nur zu gut. Sein bevorzugtes Opfer war der Möbius-Konzern, dessen Geschäftszweige er mit seinen geheimen Banden überall in der Welt zu stören versuchte. Stephan Möbius hatte über Mittelsmänner herausgefunden, daß der Patriarch als oberstes Ziel hatte, das internationale Verbrechen zu kontrollieren. Und dazu war er auf dem besten Wege. Überall, wo größere Verbrechen geschahen, fiel auch der Name des Patriarchen. Doch niemand wußte, um wen es sich handelte. Er schien sich überwiegend in Frankfurt, der europäischen Drehscheibe, aufzuhalten. Doch selbst seine engsten Mitarbeiter hatten nur eine Maske an Stelle des Gesichtes gesehen. Von den V-Männern, die von der Sicherheitsabteilung des Möbius-Konzerns in die Banden des Patriarchen eingeschleust wurden, fehlte meist jede Spur. Nur irgendwann wurden in der Chefetage des Konzerns kleine Päckchen abgegeben, die einen ganz markanten Gegenstand der unglücklichen Person zum Inhalt hatten, die mit ihrem Leben die Jagd auf den Patriarchen bezahlt hatten.
    »Er wird mir noch mehr zahlen, wenn ich ihm etwas beschaffe, was er schon lange haben möchte!« grinste Holl. Der Einfall ließ ihn schlagartig nüchtern werden. Salvatore würde ihm helfen, wenn er genug Geld bekam. Niemand würde nach den beiden Männern fragen. Seine Hand fuhr unauffällig in die alte Cordjacke, die er als Kopfkissen zusammengerollt hatte, während Professor Zamorra sich eben an Salvatore vorbeischob, um in Carstens Nähe zu sein. Es war zu erwarten, daß ihn der Ingenieur in seiner Verzweiflung ansprang, um ihn niederzuschlagen und dann zu fliehen.
    Durch die prickelnde Spannung bemerkte der Meister des Übersinnlichen nicht, daß sich Merlins Stern ganz allmählich erwärmte. Das Böse schlich sich an Bord.
    »So, was möchte er denn haben, dieser Mister Unbekannt?« fragte Carsten Möbius und schob die Hand locker unter die Jacke. Er fühlte den festen Druck des Schockstrahlers in der Schulterhalfter. Das war eine Pistole, die statt Projektile paralysierende Elektroschocks aussandte. Die Energie konnte auch in einen Laserstrahl umgewandelt werden. Leider war die Ladekapazität dieser Defensivwaffe äußerst begrenzt, doch Carsten Möbius gab ihr den Vorzug gegenüber der tödlich wirkenden Schußwaffe.
    »Deinen Kopf, Carsten Möbius! Der Patriarch will deinen Kopf!« heulte der Ingenieur. Eine ruckartige Bewegung und der Junge blickte in die Mündung eines kleinkalibrigen Revolvers. In den Augen Holls funkelte der Mord. Mit satanischem Lachen zog er den Stecher durch.
    Professor Zamorra handelte reflexartig. Wie ein Panther sprang er den Jungen an und riß ihn zu Boden. Im gleichen Augenblick löste sich der Schuß. Die Kugel fauchte eine Handbreit über Zamorras Körper hinweg und durchschlug die dünne Metallwand der Kabine.
    »Drauf, Salvatore!« befahl Holl. »Wenn wir sie besiegen und unserem Patron abliefern, werden wir reich!« Der Italiener hatte die deutsch geführte Unterhaltung nicht verstanden und ahnte nicht, daß die beiden Männer getötet werden sollten. Er nahm an, daß sie zur Mafia gehörten und nun an den Patron einer anderen »Familie« ausgeliefert werden sollten.
    Kein Norditaliener, und am wenigsten die freiheitsliebenden Venezianer, hat etwas für die Mafiosi des Südens übrig. Außerdem war Salvatore nicht zimperlich, wenn es darum ging, Geld zu verdienen. Brüllend wie ein Stier warf er sich auf Professor Zamorra, während der Ingenieur mit einem Fußtritt die Hand Carstens

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