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0279 - Die Bezwinger der Zeit

Titel: 0279 - Die Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an Bord bringen zu lassen", sagte Rhodan.
    Eine Viertelstunde verstrich, bis Tannwander wieder vor dem Gleiter auftauchte. Er winkte den Männern zu und kam zu ihnen herein.
    „Sie sind weg", sagte er lächelnd. Sie sind darauf hereingefallen. Nun sind sie zu einem der großen Transporter unterwegs, die drüben auf dem Hauptfeld stehen. Ich glaube, daß sie dort einige Verwirrung stiften werden."
    „Gut gemacht", lobte Rhodan. „Nun sind Sie an der Reihe, Tako, springen Sie mit Nevis-Latan zur PERTAGOR. Du springst ebenfalls, Gucky. Wir gehen zu Fuß hinüber."
    Er wartete, bis Kakuta, der MdI und Gucky verschwunden waren. Dann wandte er sich wieder an den jungen Lemurer.
    „Wir verlassen jetzt Lemuria", sagte er. „Sie haben uns mehr geholfen, als Sie sich vielleicht vorstellen können. Außer den Schwingquarzen, die Sie von uns erhalten haben, besitzen wir nichts, womit wir unseren Dank zeigen können."
    Tannwander senkte den Kopf. „Wie wäre es, wenn Sie mir die Wahrheit sagten?"
    Fast wäre Rhodan auf den Vorschlag eingegangen. Doch dann sagte er sich, daß das Wissen um alle Hintergründe eine zusätzliche Belastung für den Lemurer bedeutet hätte. Er gab Andre Noir einen Wink.
    Tannwander bemerkte die Bewegung und deutete sie richtig.
    „Vermutlich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, da mir die Erinnerung an alles genommen wird, was ich nicht wissen soll?" fragte er bitter.
    Rhodan nickte widerstrebend. „Es ist besser so."
    „Einen Augenblick!" rief Tannwander leidenschaftlich. „Sie wissen genau, daß ich niemals von meinem Wissen Gebrauch machen kann, weil mir niemand Glauben schenken würde. Sie wollen mir nur die Erinnerung nehmen, weil Sie befürchten, ich würde mein ganzes Leben versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Woher nehmen Sie das Recht, mit meinem Erinnerungsvermögen zu manipulieren?"
    „Es ist eine Notwendigkeit", sagte Rhodan. Dieses Argument kam ihm lahm vor. Er wußte, daß er sich mit der gleichen Heftigkeit gewehrt hätte, wäre er in der gleichen Lage wie Tannwander gewesen.
    „Wir müssen gehen", drängte Atlan.
    „Soll ich anfangen?" fragte Noir, obwohl seine Stimme gleichmütig klang, wußte Perry Rhodan, daß der Hypno mit dem Jungen sympathisierte.
    „Nein, Andre", sagte Rhodan. „Lassen Sie ihn."
    „Das kannst du nicht tun!" protestierte Atlan. „Wenn hier jemals ein anderer MdI auftaucht, wird er sich an den Jungen heranmachen."
    „Wenn wir in die Realzeit gelangen, wird kein MdI mehr Gelegenheit erhalten, nach Lemuria zu kommen", erwiderte Rhodan.
    „Es ist eine unverantwortliche Sentimentalität, ihm sein vollständiges Erinnerungsvermögen zu belassen", sagte der Arkonide verstimmt.
    „Es ist das Vorrecht eines Terraners, ab und zu sentimental zu sein", erklärte Rhodan. Damit war die Entscheidung gefallen. Tannwander schien es zu spüren, denn seine düstere Miene hellte sich auf. Er nickte Rhodan dankbar zu und ließ sich auf dem Pilotensitz des Gleiters nieder. Ohne sich von dem Lemurer zu verabschieden, verließ Atlan den Gleiter.
    „Warum dulden Sie es, daß Ihre Männer Ihnen in dieser Form widersprechen?" fragte Tannwander erstaunt.
    Rhodan mußte lachen. „Er ist nicht einer meiner Männer", sagte er. „Denken Sie nicht zu schlecht von ihm. Im Grunde genommen ist er über meine Entscheidung ebenso erleichtert wie Sie und ich."
    Tannwander lehnte sich im Pilotensitz zurück und machte einen tiefen Atemzug.
    „Wissen Sie was?" sagte er. „Ich werde euch angebliche Alarer vermissen - und euren Geruch."
     
    *
     
    Rhodan beugte sich über das Mikrophon des Normalfunks. Sie befanden sich jetzt in der PERTAGOR. Die Luftschleusen waren geschlossen, der Landesteg eingezogen. Aber noch konnte das Schiff nicht starten weil die von Rhodan angeforderte Starterlaubnis noch nicht durchgekommen war.
    Der Terraner blickte auf die Uhr. Seit über zwanzig Minuten wartete er jetzt auf eine Antwort vom Verwaltungsgebäude.
    „Ich denke, ich werde unseren Wunsch noch einmal durchgeben", sagte er zu Atlan. „Die Lemurer lassen uns sonst noch länger warten."
    Er rief den zuständigen Kontrollbeamten an. Der Bildschirm über dem Funkgerät wurde hell. Das Gesicht eines Lemurers zeichnete sich ab.
    „Was wollen Sie?" erkundigte er sich mürrisch.
    „Wir haben einen Schwerkranken an Bord", erinnerte Rhodan. „Wie lange dauert es noch, bis die Starterlaubnis kommt. Wir warten bereits zwanzig Minuten."
    „So?" machte der Mann. „Ihr Antrag wird noch

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