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0284 - Anschlag gegen die Erde

Titel: 0284 - Anschlag gegen die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der mich veranlassen wollte, alles Leben um mich herum auszulöschen."
    Aboyer erkannte, wie tief die Entdeckung der Fria-Nuß an Bord der MUTRAS diesen Mann getroffen haben mußte. Es gab für einen Rumaler kein schlimmeres Verbrechen, als mit Nahrungsmitteln Scherze zu treiben. Aboyer wußte, daß er nicht ganz schuldlos war. Bereits an Bord des Kurierkreuzers hätte er erkennen müssen, wie abhängig der Rumaler von seiner seltsamen Mentalität war. Seine Gefühlswelt war völlig durcheinandergeraten. Die Ereignisse auf der Erde hatten den letzten Anstoß gegeben.
    Auf keinen Fall durfte Rabkob während der Konferenz fehlen.
    Von den Ereignissen in diesem Geschäft durfte nichts bekannt werden.
    „Es ist besser, wenn wir jetzt gehen", sagte Aboyer.
    „Ich versuchte, Sie zu erwürgen, nicht wahr?" fragte Rabkob mit bebender Stimme.
    „Sie hätten mir keinen größeren Gefallen tun können", versetzte Aboyer. „Seit Jahren sehnte ich mich schon nach einer handfesten Prügelei."
    Rabkobs lederartiges Gesicht verzog sich unwillig. „Was sind Sie nur für ein Mensch?" fragte er. „Bedeutet Ihnen Ihr Leben nichts?"
    Ohne zu antworten, packte ihn Aboyer am Arm und zog ihn aus dem Ausstellungsraum hinaus. Der Verkäufer wich hinter die Ausgabetheke zurück, als er die beiden Männer auftauchen sah.
    „Wir gehen jetzt", sagte Aboyer. „Ich werde dafür sorgen, daß man sich um den Schaden kümmert. Sie können nur dann mit einer Entschädigung rechnen, wenn Sie den Mund halten."
    Der kleine Mann nickte ängstlich.
    Aboyer atmete tief die frische Luft ein, als sie den Laden verließen.
    „Ich weiß nicht, warum ich mir solche Mühe mit Ihnen mache", sagte er zu Rabkob. „Vielleicht findet die Konferenz überhaupt nicht statt. Dann war alles umsonst."
     
    9.
     
    Wenn es für Miras-Etrin überhaupt noch eine Möglichkeit gab, seine Macht zu vergrößern, dann bestand sie darin, eines Tages die Position von Faktor Ieinzunehmen. Im Augenblick war er Faktor IV, aber er ahnte, daß im Zuge der Auseinandersetzung mit den Terranern Machtverschiebungen durchaus möglich waren.
    Miras-Etrin griff nach dem Schalthebel des dreidimensionalen Logikspiels, mit dem er sich beschäftigte, solange er sich in seiner Kabine befand. Das Spiel bestand aus einem quadratmetergroßen Kasten, in dessen Innern zwölf Figuren durch verschiedene Magnetfelder an bestimmte Plätze dirigiert werden mußten. Der Magnetkasten programmierte sich selbständig, so daß die Stellung der Figuren sich nach jedem Spiel änderte. Es gehörte große Intelligenz und logisches Denkvermögen dazu, die Spielfiguren an die vorgesehenen Plätze zu bringen.
    Miras-Etrin war es fast immer gelungen, die komplizierte Aufgabe zu lösen.
    Er wurde unterbrochen, als jemand an die Kabinentür klopfte.
    Unwillig über die Störung, schaltete er den Kasten ab und öffnete.
    Broysen, der tefrodische Kommandant des Raumschiffes, stand draußen im Gang. Broysen verbeugte sich.
    „Ich bitte Sie, in die Zentrale zu kommen, Maghan", sagte er.
    „Sieben terranische Raumschiffe patrouillieren in nur sieben Lichtjahren Entfernung."
    Miras-Etrin entging die Nervosität des Kommandanten nicht. Das kleine Spezialschiff des MdI befand sich nur 250 Lichtjahre vom Solaren System entfernt. Ein guter Grund, nervös zu werden, dachte der MdI mit einem spöttischen Lächeln. Auch dann, wenn das eigene Schiff über eine fast totale Abschirmung verfügte.
    „Sieben Lichtjahre", sagte Miras-Etrin. „Sie werden an uns vorbeifliegen ohne uns zu bemerken."
    „Die Mannschaft ist unruhig, Maghan", warnte Broysen.
    Der MdI empfand es als lästig, wegen einiger überempfindlicher Duplos seine Kabine verlassen zu müssen. Das kleine Schiff hing bewegungslos im Weltraum. Es gab so wenig Energie ab, daß es schon unter normalen Umständen kaum zu entdecken gewesen wäre. Miras-Etrin wünschte, die Besatzungsmitglieder hätten sich darüber Gedanken gemacht, bevor sie ihn belästigten.
    „Nun gut". sagte er. „Ich folge Ihnen."
    Broysen blieb unschlüssig im Eingang stehen, ein sicheres Zeichen dafür, daß er noch irgendein Anliegen hatte.
    Der MdI seufzte. „Heraus damit, Kommandant. Was gibt es noch?"
    „Ihr Plan, Maghan". murmelte Broysen. „Er gefällt mir immer weniger, je länger ich darüber nachdenke."
    „Und was hätte man Ihrer Ansicht nach besser machen können?"
    erkundigte sich Miras-Etrin. Er schätzte keine Kritik von Untergebenen, aber andererseits bewunderte er Broysen

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