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0284 - Der Henker und sein Millionär

0284 - Der Henker und sein Millionär

Titel: 0284 - Der Henker und sein Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker und sein Millionär
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Vielleicht will er jetzt gar nicht mehr in New York bleiben?«
    Dabei sah er mich fragend an.
    »Du vergisst meinen Freund Rex, Boston-Joe. Außerdem habe ich nicht mal das Geld für eine Rückfahrt. Die Einladung von Rex war für mich gleichbedeutend mit einem Job.«
    Ich setzte mich auf eine der Kisten.
    Boston-Joe wandte sich an Hugo.
    »Was hältst du davon, wenn wir ihn… ich meine, wenn er bei uns…«
    »Du weißt genau, Joe, dass ich darüber im Augenblick nicht zu bestimmen habe. Als die Autogeschichte noch lief, wäre es mir egal gewesen.«
    »Wie soll ich das verstehen, Hugo?«, fragte ich erstaunt. »Ich denke, du hast die Führung der Gang übernommen? Wenn die Jungs hier einverstanden sind, dass ich bei euch mitmische, dann liegt die Entscheidung doch nur bei dir?«
    »Eben nicht, Odoni. Hier hat sich seit ein paar Wochen einiges getan. Wir sind zwar noch eine selbstständige Gang, aber wir machen Auftragsarbeiten, verstehst du?«
    »Ihr habt euch jemanden vermietet?«
    »Gewissermaßen. Da wir mit der Sache noch ein Weile zu tun haben, kann ich nicht über den Kopf unseres Auftraggebers hinweg neue Leute aufnehmen. Das muss dir doch einleuchten.«
    »Klar, Hugo. Ich bin ja nicht dämlich. Womit verdient ihr denn jetzt eure Kröten?«
    »Darüber kann ich nicht sprechen.«
    Ich sprang auf und warf den Rest der Zigarette wütend auf den Boden.
    »Mist, verdammter«, knurrte ich und ging unruhig hin und her. »Was soll ich denn jetzt machen? Ohne einen Dime sitze ich jetzt in.dieser Drecks-City. Ich weiß ja nicht einmal, wo ich nachts schlafen soll.«
    Hugo zuckte die Achseln. »Bei uns kannst du nicht bleiben, Odoni. Geh doch zur Heilsarmee! Die haben hier ein Hotel für arme Hunde eingerichtet Wir nehmen da manchmal unsere Mahlzeiten ein.«
    »So? Dann wäre euer Haufen sowieso nichts für mich gewesen. Wenn ich Kopf und Kanone vermiete, dann will ich auch anständig leben. Mensch, wie kann man nur bei der Heilsarmee fressen?«
    »Die kochen gar nicht schlecht, Vernon«, meinte Boston-Joe. »Übrigens, Kanonen brauchen wir bei unserem Job nicht. Ist ein reines Transportgeschäft. Ich würde folgenden Vorschlag machen. Wir legen alle zusammen, damit wir Vernon wenigstens so viel geben können, dass er für ein paar Tage in ein billiges Hotel ziehen kann. Inzwischen spricht Hugo mal mit dem Boss. Vielleicht hat er gar nichts dagegen, wenn wir einen Mann mehr zur Verfügung haben.«
    Hugo wandte sich wie ein Wurm. »Ich weiß nicht recht, Joe. Wir haben ja unseren Auftraggeber noch nie gesehen. Alles wird telefonisch vereinbart. Daran siehst du doch, wie vorsichtig er ist. Glaubst du, er würde ein Risiko eingehen?«
    Boston-Joe neigte den Kopf. »Wenn Vernon erst einmal was zu tun hat, wird er bestimmt nicht mehr so darauf brennen, den Mörder von Rex zu finden. Aber wenn er diesen verrückten Plan in die Tat umsetzt, kann er uns noch eine Menge Schwierigkeiten machen, schätze ich.«
    Hugo wurde blass. »Wie meinst du das, he?«
    »Weil die Cops dahinter kommen werden, dass er sich für den Mord interessiert. Sie werden sich fragen, warum wohl? Außerdem werden sie glauben, dass er gewisse Informationen von uns bekommen hat, die ihm eine Jagd auf den Mörder von Rex überhaupt ermöglichen. Also werden sie auch uns wieder genauer unter die Lupe nehmen, und das ist doch wohl erst recht nicht in unserem Sinne, oder?«
    Ich sah, wie es in Hugo arbeitete. Boston-Joe hatte ihn gewissermaßen in eine Klemme gebracht. Er musterte mich noch einmal sehr genau und stand dann auf.
    »Also gut! Veranstalten wir eine Sammlung! Ich werde auch mit dem Boss bei passender Gelegenheit reden, aber wenn er Einwände macht, muss Odoni der Stadt schnellstens den Rücken kehren. Einverstanden?«
    Ich nickte. »Okay, Hugo! Nett von dir, dass du dich für mich verwenden willst. Wenn ich die ersten Kröten verdient habe, gebe ich euch das Geld natürlich zurück.«
    Er warf eine Banknote auf den Tisch.
    »Das ist nicht so wichtig, Mann. Ich will bloß keine Scherereien haben.«
    Sie gaben alle etwas. Immerhin konnte ich runde vierzig Dollar einstreichen. Ich verstaute sie in meiner Brieftasche. Hugo war zu mir getreten und riss sie mir plötzlich aus der Hand. Als ich mich auf ihn stürzen wollte, hielt mich der Rotfuchs Lou zurück.
    Hugo fummelte inzwischen in meinen Papieren herum. Ich wusste genau, was er so fieberhaft suchte. Natürlich fand er ihn auch, den Entlassungsschein des Auburn State Prison. Wir hatten

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