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0285 - Der Kampf mit den Giganten

0285 - Der Kampf mit den Giganten

Titel: 0285 - Der Kampf mit den Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Distanz zwischen den beiden Gegnern betragen, als aus den glasigen Staubwolken die ersten Pfeile zischten.
    Nun bewies der Chinese seine Reaktionsschnelligkeit. Er fiel in sich zusammen, hechtete gleichzeitig zur Seite und tauchte zu Boden. Mit der Schulter zuerst landete Suko im Sand, überrollte sich, kam wieder auf die Füße und drückte in der Bewegung ab.
    Ein jeder konnte erkennen, daß sich etwas von der Mündung der goldenen Pistole löste. Es war eine längliche Blase, allerdings nicht mit Gas, sondern mit einer Flüssigkeit gefüllt, und die Blase fand ein wenig torkelnd ihren Weg.
    Hätte Suko mit der Beretta geschossen, wäre es ihm sicherlich gelungen, den Kopflosen zu treffen. So aber klatschte die Blase wuchtig gegen das Reittier, platzte dort auseinander und übersprühte es mit seinem gesamten Inhalt.
    Irgendwie schien der kopflose Ninja die Gefahr zu ahnen. Der lebende Torso katapultierte sich vom Rücken des Reittieres zu Boden, überschlug sich und verschwand wie ein Schatten in der glasigen Staubwolke.
    Das Echsenpferd aber brüllte.
    Es drang kein Wiehern aus seinem breiten Maul, auch kein Feuerschweif, sondern ein Geräusch, das schlecht zu beschreiben war.
    Ein hohes Quietschen, vermischt mit jaulenden Lauten, und der schwere Kopf flog in die Höhe, wobei er gegen ein Hindernis prallte, das die Flüssigkeit gebildet hatte. Das seltsame Tier konnte sich nicht mehr von allein bewegen. Es war eingeschlossen in eine gewaltige Blase, die einen so großen Auftrieb hatte, daß es das Echsenpferd vom Boden abhob und es in der Luft schweben ließ. Das Wesen starb.
    Suko, die Jungen, die vier Ninjas und auch Shimada schauten zu, denn damit hatte wohl keiner gerechnet. Selbst der Kopflose vergaß seine Pfeile, als er sah, wie die Haut sich vom Körper löste. In großen Stücken fiel sie ab. Auch der Kopf wurde nicht verschont. Als hätte man Metall erhitzt, so wurde die Haut weich, warm und schließlich flüssig. Sie wirkte wie ein dicker Sirup, der in schweren Brocken nach unten klatschte.
    Zurück blieb ein Gerippe!
    Das Knochengestell des Monstertieres, denn die Kraft der alles zerstörenden Flüssigkeit hatte auch bei ihm gewirkt.
    Triumph schoß in Suko hoch. Das Tier hatte er geschafft. Er glaubte nicht, daß der Kopflose dieser fürchterlichen Waffe widerstehen konnte, und suchte ihn, denn ihn hatte er sich als nächsten Gegner ausgesucht.
    Doch da war Shimada!
    Plötzlich erschien er. Eine düstere, unheimliche Gestalt. Sie wurde von einer Staubwolke ausgespieen, denn Shimada hatte zu einem gewaltigen Sprung angesetzt, der ihn auf Suko zubrachte. Der Chinese wirbelte herum. Er vergaß den Kopflosen, richtete die Mündung auf Shimada und schoß.
    In diesen Augenblicken entschied es sich. Konnte er Shimada ebenfalls töten oder war alles umsonst?
    Eine Sekunde der Spannung, und dann erlebte Suko die sagenhafte Schnelligkeit und Gewandtheit der lebenden Legende…
    ***
    Shao tat ihr Bestes!
    Ich zitterte um sie, drückte ihr die Daumen, denn ich wollte, daß sie es schaffte. Sie durfte jetzt nicht schlappmachen, denn wir alle hatten unsere Hoffnung in sie gesetzt, wenn auch die Motive unterschiedlich waren.
    Von meiner Position aus wirkte sie so, als wäre sie um ein Stück gewachsen. Die Arme hatte sie hoch erhoben, die Hände zusammengelegt und die Finger gegen den Himmel gestreckt, als würde sie dort ihre Ahnherrin, die Sonnengöttin Amaterasu, sehen können. Es war ein Flehen, ein stummes Beten, ein verzweifeltes Ringen und Hoffen. Ich fieberte.
    Auch Xorron starrte sie an, während die lebenden Leichen schwankend dastanden und sich mit ihren stupiden Blicken anstierten.
    Natürlich war auch Logan Costello nervös. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, daß er immer wieder meinen Blick suchte. Er schielte mich an, vielleicht wollte er mir sogar etwas erklären, doch ich sah keinen Grund, mit ihm ein Wort zu wechseln. Unsere ›Partnerschaft‹ betrachtete ich als aufgehoben!
    Kein Wort entrang sich Shaos Mund. Mich erinnerte sie in ihrer Haltung an eine stumme Göttin, die nur daran dachte, den Kontakt zu außerirdischen Wesen herzustellen.
    Shao flehte.
    Ich schaute in den Himmel. Ein dunkles, unendlich erscheinendes Firmament, auf dem hin und wieder wie weggeworfen die Diamantsplitter eines Sterns glänzten.
    Tat sich dort vielleicht etwas? Öffnete sich der Himmel, um die Sonnengöttin zu entlassen?
    Das Firmament blieb geschlossen.
    Shao gab nicht auf. Die Augen hielt sie geschlossen.

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