0285 - Die dritte Waffe
erkundigte sich Perry Rhodan bei seinem Gast.
„Aber, Sir!" ereiferte sich das Plasmawesen. „Käme ich zu Ihnen, wenn ich meiner Sache nicht sicher wäre?"
„Gewiß nicht", pflichtete Rhodan bei.
Ein Klopfen an der für unterbrach ihr Gespräch. Rhodan betätigte den Türöffner, und ein untersetzter Mann mit dunklen Haaren kam herein. Er machte einen freundlichen Eindruck. Willy war erleichtert. Wahrscheinlich würde Perry Rhodan diesen Mann damit beauftragen, die Suche nach der dritten Waffe einzuleiten.
„Das ist Matten-Willy, Fellmer", sagte Rhodan zu dem Neuankömmling. „Sie kennen sein Volk von unseren Einsätzen auf der Hundertsonnenwelt."
Der breitschultrige Terraner schenkte Willy ein Begrüßungslächeln.
„Willy, darf ich Ihnen Fellmer Lloyd vorstellen?" wandte sich Rhodan an das Quallenwesen. „Lloyd gehört zu den Mutanten. Er ist Orter und Telepath. Richtig, Fellmer?"
Lloyd nickte lächelnd. „Gewiß, Sir!"
„Und nun Fellmer, sagen Sie mir, was Matten-Willy veranlaßt hat, zu uns zu kommen", forderte Rhodan den Mutanten auf.
„Er kam auf Wunsch Lordadmiral Atlans", berichtete Lloyd mit einem bedauernden Seitenblick auf Willy. Dann erzählte er in allen Einzelheiten, warum Willy gekommen war. Vor Scham wäre Willy fast im Boden versunken. Er verlor seine menschliche Gestalt und wurde zu einem unförmigen Riesenklumpen.
„Das genügt, Lloyd", sagte Rhodan schließlich.
„Sir", winselte Willy bekümmert. „Ich tat es wirklich nur, um Ihnen zu helfen."
„Niemand macht ihnen einen Vorwurf", sagte Rhodan beschwichtigend. „Ich verstehe auch die Beweggründe des Arkoniden. Aber Sie sehen jetzt selbst, was durch übertriebenen Pessimismus geschehen kann."
„Sie sind sehr freundlich, Sir", sagte Willy glücklich. „Ich werde morgen eine große Rede für Sie halten."
Ein paar Minuten später schlüpfte das Quallenwesen wieder in die Kanzel von Aboyers Gleiter und genoß die Wärme, die der Heizstrahler verbreitete. Aboyer, der fast auf seinem Sitz eingeschlafen war, richtete sich mit einem Ruck auf.
„Nun?" fragte er gespannt.
Willy machte sich so flach wie möglich, damit sein Körper sich schneller erwärmen konnte.
„Reden Sie schon!" brummte Aboyer ungeduldig.
„Kennen Sie Fellmer Lloyd, Al?"
„Das ist einer der Mutanten, nicht wahr?"
Willy nickte bestätigend mit einem Tentakel. „Er ist Telepath.
Rhodan holte ihn, nachdem ich meine Geschichte erzählt hatte.
Lloyd fand sofort heraus, daß alles gelogen war."
„Sie sind aber auch zu nichts zu gebrauchen", zischte Aboyer wütend. „Sie hätten Ihre Gedanken blockieren können."
„Al!" rief Willy bestürzt. „Al, ich dachte wir seien Freunde."
Aboyer blickte in ein Stielauge, das vor ihm hin und her schwankte. Er wußte, daß Willy alles getan hatte, was man von ihm verlangen konnte.
„Entschuldigen Sie meine Heftigkeit", sagte er. Unwillkürlich fiel sein Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zwölf. Es wurde Zeit, daß er ein paar Stunden schlief.
„Was nun, Al?" fragte Willy niedergeschlagen.
„Ich weiß es nicht", gestand Aboyer ein. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als mit Matten-Willy ins HO der Abwehr zu fliegen, wo Atlan sie erwartete.
Regen klatschte gegen die Kanzel, als Aboyer den Gleiter startete.
„Ich glaube, die Meteorologen wissen, wie mir zumute ist", sagte Aboyer.
Willy hörte ihn kaum. Er kuschelte sich tief in den breiten Sitz und zog alle Stielaugen ein. So konnte er sich ganz der Illusion hingeben, auf einem sonnendurchglühten Felsen seiner Heimatwelt zu liegen.
*
Nur drei Sekunden, nachdem das eigenartige Geräusch eingesetzt hatte, verlor das Kleinstraumschiff an Geschwindigkeit.
Bestürzt hob Broysen den Kopf. Irgend etwas war geschehen, was weder von ihm noch von Miras-Etrin geplant war.
Broysens Blicke glitten über die Kontrollen. Er war noch knapp zweihundert Lichtjahre von seinem Ziel entfernt. Wenn das Lineartriebwerk ausgefallen war, konnte er das Solarsystem unmöglich erreichen.
Broysen sah, wie das Warnlämpchen, das zu den Konverterkontrollen gehörte, schwach flackerte. Hastig führte er einige Schaltungen aus. Das Geräusch das die Flugverlangsamung eingeleitet hatte, verstummte zwar, aber das kleine Schiff beschleunigte nicht wieder.
Entsetzt dachte Broysen an die Möglichkeit, daß er seinen Auftrag nicht ausführen konnte.
Er mußte aussteigen. Er mußte das Schiff verlassen, um von draußen an die Fehlerquelle heranzukommen. Wenn es ihm
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