0285 - Die dritte Waffe
Sternenfürstin, war eine Stadt der Superlative. Hier konnte sich nur jemand wohlfühlen, der von Jugend an in einem dieser gewaltigen Gebäude gelebt hatte.
Die Fürstin war erleichtert, als endlich die Solar Hall vor ihnen auftauchte. Das Gebäude lag inmitten eines freien Platzes, der ringsum abgesperrt war. Ein Schwarm von Polizeigleitern war pausenlos damit beschäftigt, unaufmerksame Piloten aus der Nähe des Konferenzgebäudes abzudrängen. Rund um die Solar Hall standen mehrere moderne Strahlenwerfer. Auf einem Landefeld in der unmittelbaren Nähe war eine Staffel Moskito-Jets stationiert, die in der Atmosphäre eines Planeten ebenso kampfkräftig waren wie im Weltraum.
Bei diesen Sicherheitsmaßnahmen hatte ein Angreifer, der aus der Luft kam, keinerlei Chancen. Fürstin Marek wußte, daß für die Dauer der Konferenz ein Start- und Landeverbot an alle Raumschiffe und Großgleiter ergangen war. Sollte sich auf einem Ortungsschirm der terranischen Wachstationen irgendein verdächtiges Objekt zeigen, das dieses Verbot mißachtete, würden in wenigen Sekunden alle Maßnahmen getroffen sein, um die Solar Hall wirkungsvoll abzuschirmen.
Die Fürstin fühlte, wie eine gewisse Spannung in ihr aufstieg. Sie hatte zwar gehört, daß ungewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen würden, doch die Wirklichkeit übertraf ihre Vorstellungen bei weitem.
Der Gleiter, in dem sie sich befand, wurde von zwei Polizeiflugzeugen zu einem Landefeld eskortiert. Dieser Platz war von bewaffneten Männern umstellt. Fürstin Marek sah, daß es mehrere dieser Landefelder gab. Trotzdem landeten niemals zwei Gleiter auf einem Platz gleichzeitig.
Als sich die Administratorin erheben wollte, drückte sie die Beamtin die neben ihr saß, sanft aber entschlossen in den Sessel zurück.
„Entschuldigen Sie", sagte die Frau. „Wir müssen jedoch vor Ihnen aussteigen."
Fürstin Marek ergab sich in das Unvermeidliche. Als sie aus dem Gleiter kletterte wurde sie von ihren vier Begleitern in die Mitte genommen. Hinter ihnen landete bereits der nächste Gleiter. Es war fünfundzwanzig Minuten vor neun, als die Fürstin auf das Hauptportal der Solar Hall zuschritt.
Sie fühlte plötzlich einen stechenden Schmerz im Magen und blieb stehen. Geduldig warteten die vier Mitglieder der Sicherheitsgarde, bis sie weiterging. Die Fürstin begann sich jetzt um ihren Gesundheitszustand ernsthafte Sorgen zu machen. Im Hotel hatte man sich Mühe gegeben, das Essen dem Geschmack der verschiedenen Gäste anzupassen aber offenbar war der Küche ein schwerer Diätfehler unterlaufen.
Vielleicht, überlegte die Fürstin waren die krampfartigen Schmerzen auch auf die Nervosität zurückzuführen, die sie befallen hatte.
Der Haupteingang der Solar Hall glich einer bewaffneten Festung. Man hatte besondere Korridore errichtet, durch die die Abgeordneten mit ihren Begleitern gehen mußten. In der Mitte des Ganges wurde Fürstin Marek höflich aber bestimmt von zwei Beamten angehalten. Man verlangte ihre Ausweise und durchsuchte sie abermals. Ein Mann, der mit einem Massetaster ausgerüstet war, ging einmal um sie herum. Man bedankte sich bei ihr, entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, die man ihr notgedrungen bereiten mußte und ließ sie passieren.
Ihre drei männlichen Begleiter blieben an der Kontrollstelle zurück aber die Frau hielt sich an ihrer Seite. Endlich konnte sie die Halle betreten. Etwa die Hälfte aller Konferenzteilnehmer war bereits eingetroffen. Auf den ersten Blick hatte die Fürstin den Eindruck, auf ein chaotisches Durcheinander von Menschen zu blicken. Dann jedoch erkannte sie, wie geschickt die Plätze angeordnet waren. Die Schwebelogen hingen etwa sechs Meter über dem Boden. Auf den Rängen patrouillierten bewaffnete Posten.
Zwei Männer, die sich als Saaldiener ausgeben, aber mit Sicherheit Agenten waren, führten die Fürstin zu ihrem Platz. Die Beamtin verabschiedete sich und verließ die Solar Hall.
Fürstin Marek nahm in einem bequemen Sessel Platz. Vor ihr stand ein bewegliches Tischchen mit einem Notizblock einem Übersetzungsgerät und einem Alarmknopf, unter dem in knallroten Buchstaben geschrieben stand: IM NOTFALL BENUTZEN.
Die Fürstin lächelte. Noch war das Rednerpodium verlassen. In ihrer unmittelbaren Nähe hatten sich bereits mehrere Abgeordnete niedergelassen, die unverhohlenes Interesse an ihr bekundeten.
Fürstin Marek erkannte einige prominente Regierungsmitglieder in den Schwebelogen.
Dagegen schien
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