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0286 - Briefe aus der Hölle

0286 - Briefe aus der Hölle

Titel: 0286 - Briefe aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts davon.«
    »Das stimmt. Hast du ihn informiert?«
    »Was sollte ich machen? Suko und Shao kommen zu mir. Shao soll sich um Johnny kümmern.«
    »Das ist gut.«
    »Wartest du auf uns?« fragte Bill.
    »Nein, ich muß mich hier umschauen. Vielleicht kann ich schon etwas erreichen. Sobald Suko erscheint, startet ihr. Du weißt, daß Sheila den Porsche mitgenommen hat?«
    »Nein, ich habe noch nicht nachgeschaut.«
    »Dann fahrt meinetwegen mit der Harley. Meinen Wagen seht ihr auf dem Parkplatz der Gallery.«
    »Okay, John, ich habe verstanden.« Bill räusperte sich. »Wenn es geht, kümmere dich um Sheila. Bitte, mach es! Hole sie aus den Klauen der Hölle.«
    »Ich werde mich anstrengen, das verspreche ich. Und dreh du auf keinen Fall durch, Alter! Wir packen es schon.« Mit diesen optimistischen Worten legte ich auf.
    War ich wirklich so optimistisch? Nein, denn ich wußte, welch eine Macht der Teufel besaß. Er konnte die Menschen, die er einmal in seinen Klauen hatte, manipulieren und mit ihnen machen, was er wollte. Sie würden auch für ihn alles tun, und davor fürchtete ich mich. Wenn Sheilas Vater als Verbindungsglied fungierte, war seine Tochter Wachs in den Händen des Teufels. Wie schlimm das enden konnte, hatte ich schließlich bei Henry Torry erlebt.
    Natürlich war der Platz leer. Ich sah weder von Sheila Conolly etwas noch von Torry. Daß sie nicht weggelaufen waren, stand fest. Sie mußten hier in der Nähe ihren Treffpunkt besitzen.
    Leider wußte ich nicht, mit wie vielen Gegnern ich es zu tun hatte. So würde meine Aktion ein Tritt ins Ungewisse werden.
    Kompakt und wuchtig hob sich vor mir das Bauwerk der Tate Gallery ab. Es war hervorragend gesichert, deshalb konnte ich mir kaum vorstellen, daß sich die Menschen in das Innere des Gebäudes begeben hatten. Also mußte es hier in der Gegend noch einen anderen Schlupfwinkel geben. Als ich über den Parkplatz schritt, erkannte ich, daß nicht nur ein Porsche und mein Bentley abgestellt waren, sondern noch drei andere Fahrzeuge dazu. Wenn die Besitzer dieser Autos auch in die Klauen des Satans geraten waren, kannte ich die Zahl meiner Gegner.
    Es waren fünf! Den Teufel hatte ich dabei nicht mitgezählt. Ich verließ den Parkplatz und näherte mich dem gewaltigen Bauwerk. Die hohen Fenster an der Rückseite, wo ich mich befand, waren vergittert, es erinnerte mich an die wuchtigen Mauern alter Banken.
    Da kam niemand durch.
    Links von mir rauschte der Strom. Ich roch sein Wasser, ich hörte ihn und sah auch, wenn ich den Blick wandte, jenseits der Uferstraße Lichtreflexe. Es waren die Wellen, die manchmal die Helligkeit reflektierten.
    Der Bau war von Bäumen umgeben, die sich an der Rückseite verdichteten, so daß die Umgebung einen parkähnlichen Charakter bekam.
    Sie eignete sich auch gut als Versteck. Ich suchte nach Spuren. Irgendwo mußten zumindest zwei hergegangen sein, doch so sehr ich mich auch bemühte, ich fand nichts.
    Dafür wurde ich gefunden!
    Plötzlich traf mich der blendende Strahl einer Lampe haargenau im Gesicht.
    Stocksteif blieb ich stehen. Innerhalb einer Sekunde war ich zu einer lebenden Zielscheibe geworden und wollte nicht durch mißverständliche Bewegungen dazu beitragen, daß irgend jemand aus Versehen den Stecher einer Waffe betätigte.
    Sehen konnte ich nichts. Das grelle Licht blendete einfach zu stark.
    Dafür hörte ich Schritte. Es waren schwere Tritte, die mir entgegenhallten, und die Blendung ließ allmählich nach, weil der Träger seine Lampe senkte.
    »Noch einer«, sagte er.
    Nach diesen Worten atmete ich erst einmal auf. Wer so redete, war erstens kein Dämon und auch kein vom Satan beeinflußter Mensch. Ich tippte eher auf einen Nachtwächter, denn trotz elektronischer Sicherungen, verzichtete man darauf nicht.
    »Gehörst du auch zu denen?« fuhr mich der Mann an.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich habe doch fünf Leute hier gesehen, kam aber leider zu spät. Jetzt habe ich wenigstens dich.«
    Ich konnte nicht sehen, ob der Mann eine Waffe in seiner anderen Hand hielt, deshalb fragte ich sehr höflich, ob er es mir gestattete, in meine Innentasche zu greifen.
    »Wieso?«
    »Weil ich Ihnen einen Ausweis zeigen möchte. Ich bin Polizeibeamter bei Scotland Yard.«
    Er brummte irgend etwas. Ich faßte es als Zustimmung auf und holte meinen Ausweis hervor. Den Arm schwenkte ich zur Seite, der Lichtstrahl machte die Bewegung mit, die Legitimation wurde angeleuchtet, und der Knabe konnte endlich

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