0286 - Jagd auf die Teleporterkugel
Ankunft auf dem gleichen Wege zum Konferenzraum geführt hatte, wichtig war allein, daß sie auf diese Weise Zeit gewonnen hatten - in einem Augenblick, in dem es wahrscheinlich auf jede Sekunde ankam.
Rund hundert Lichtjahre von Quinto-Center entfernt traten die Männer und der Haluter aus dem Transmitterempfänger der CREST III.
Perry Rhodan verlor auch hier keine Zeit. Er eilte zu einem der Interkoms, die in regelmäßigen Abständen in den Wänden der Halle installiert waren, und stellte auf der Wähltastatur eine Verbindung zur Hauptzentrale her.
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht Cart Rudos des Kommandanten des Schiffes. Der quadratisch gebaute Epsaler zuckte nicht einmal mit den Lidern, als ihm der Großadministrator befahl, das Schiff in den Alarmzustand zu versetzen und auf schnellstem Wege Kurs auf Kahalo zu nehmen.
Danach sprach Rhodan mit dem Chefmathematiker und wies ihn an die große Bordpositronik für die Durchrechnung eines Problems höchsten Wichtigkeitsgrades frei zu machen und die führenden Wissenschaftler des hypermathematischen mathelogischen und hyperenergetischen Zweiges in die Schaltkuppel des Gehirns zu beordern.
Zehn Minuten später betrat er zusammen mit seinen Begleitern den Kommandostand. Die CREST III war soeben in den Linearraum eingetaucht und beschleunigte mit Höchstwerten.
3.
Er war mehr als 51.900 Jahre irdischer Zeitrechnung alt.
Selbstverständlich durfte man hier nicht vom biologischen Alter sprechen; in dieser Hinsicht war Cicero nicht älter als zehn Erdjahre, wenn man den Schätzungen der Kosmobiologen trauen konnte.
Cicero, der Flatteraffe aus der Dschungelhölle des sechsten Wega-Planeten des Jahres 49.500 vor Christi Geburt.
Zur Zeit befand sich Cicero allerdings weder im Dschungel von Pigell noch wirkte er in irgendeiner Weise wie die Ausgeburt jener Hölle, die seine Heimat gewesen war.
Er spielte mit einem anderen extraterrestrischen Wesen, dem gezähmten Okrill von der Extremwelt Oxtorne im Praesepe-Sektor.
Er hatte sich aus dem Geräteraum der geräumigen Turnhalle eine Stahlplastikkugel geholt und machte sich ein Vergnügen daraus, sie in seine zierlich wirkenden Hände zu nehmen und sich mit Hilfe seiner Flughäute bis dicht unter die Decke zu schwingen, von wo aus er die „Bombe" nach dem Okrill schleuderte.
Sherlock hatte anscheinend große Mühe, den vortrefflich gezielten Abwürfen zu entgehen, da der Flatteraffe den eigentlichen Angriff stets durch eine große Anzahl von Scheinangriffen vorzubereiten pflegte. Unbeholfen wirkend sprang das einem Riesenfrosch gleichende Tier umher, und mehr als einmal krachte die Stahlplastikkugel mit Vehemenz auf seine breite Schnauze hernieder, was er mit einem jämmerlichen Schmerzensgeheul beantwortete.
Der Mausbiber Gucky, der auf einem Sprungtisch hockte und dem turbulenten Treiben zusah, zeigte in solchen Momenten jedesmal seinen einzigen Nagezahn in voller Größe; kurz gesagt, er grinste. Gucky kannte den Okrill inzwischen gut genug, um dessen Täuschungsmanöver durchschauen zu können. Er wußte, daß ein Wesen von der Extremwelt Oxtorne den Aufprall einer aus zehn Metern geworfenen Kugel von zirka zweieinhalb Kilogramm Masse nicht schmerzhafter empfand als ein Erdgeborener beispielsweise den Aufprall eines Fußballs auf seiner Stiefelspitze.
Außerdem hatte Sherlock bei anderen Gelegenheiten gezeigt, zu welchen Riesensätzen und zu welcher unheimlich anmutenden Geschmeidigkeit er fähig war; er hätte jedem Wurf entgehen können, wenn er nur gewollt hätte.
Allerdings spielte Sherlock nicht nur den passiven Teil. Nach jedem Angriff Ciceros schleuderte er die Kugel wieder empor, wozu er beide Vordergliedmaßen seiner insgesamt acht Beine benutzte. Der Flatteraffe durfte es sich wegen seiner entschieden schwächeren Konstitution nicht erlauben, auch nur einen einzigen Treffer hinzunehmen. Er wich entweder geschickt aus, oder aber er fing die Kugel in jenem kurzen Augenblick ein, in dem sie den höchsten Punkt ihrer Flugbahn erreicht hatte und demzufolge schwerelos war. Ein wahrhaft amüsantes Spiel. Doch Gucky war nicht deshalb gekommen. Er versuchte vielmehr, mit seinen telepathischen Kräften in den Gedankeninhalt Ciceros einzudringen.
Bislang waren alle Versuche dieser Art kläglich gescheitert.
Dabei interessierte es den Mausbiber brennend, ob der Flatteraffe eine höhere als rein tierische Intelligenz besaß. Das jedenfalls behauptete der Mann, an den sich Cicero damals auf Pigell
Weitere Kostenlose Bücher